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Hufeisen beim Röntgen

Zu Beginn mal noch die gute Nachricht: Die Meisterschaft ist auch nach dem Bremenspiel noch rechnerisch möglich. Da können wir drauf aufbauen. Sollte ja genug Motivation sein, die Bayern am Samstag wegzuhauen. Jedenfalls in unserer derzeitigen Form. Meine Vorschläge: Wölfi stolpert im Spielergang zufällig über Lewandowski. Die kurzzeitige Unruhe wird genutzt, um den Polen im Greenkeeper-Büro zwischenzulagern. Dann streuen wir bei Mats Hummels die Nachricht, dass er zuhause mit Wickeldienst dran ist. Dann versteckt er sich glaube ich freiwillig vor der Cathy. Für James und Kimmich organisieren wir kurzzeitig ein gefaktes Foto-Shooting mit der GQ zum schönsten Mann des Universums. Beide dürfen sogar die Unterhosen anbehalten. Das müsste doch ziehen. Aus „Versehen“ stellt der Fotograf den Blitz dabei ein paar Grad zu hoch ein, so dass die beiden im Spiel nur noch die Dreiecke tanzen sehen. Die so verursachten Ballverluste sollten uns doch in die Karten spielen. Und für den Rest machen wir noch mal n Testlauf der Duschfunktion, wenn die Bayern da auch so doof sind, ihre Schuhe zu parken. Ansonsten, liebe Freunde, hab ich nicht viele Mutmacher im Gepäck. In der ersten Halbzeit gegen Bremen habe ich schon gedacht, haben wir ne neue Schuh-Kollektion? So ne neue Kunstleder-Beton-Mischung mit der Aerodynamik eines Leopard II. Oder waren alle Spieler vorher beim Röntgen und der Arzt hat vergessen die Bleiwesten wieder einzukassieren? Jedenfalls war das spielerisch leichtfüßig wie ne Herde Nilpferde bei Let’s Dance. Aber immerhin gab es jede Menge Torgefahr. Also vor dem eigenen Kasten, meine ich. Ist auch nett von den Jungs, dass sie den Koen in seinem 100. nicht frieren lassen wollten. Und genau in dem Moment, wenn du denkst, ach guck mal, wir haben ja eine Fußballmannschaft, zack boom: Läufts wie bei mir auf der Playstation mit FIFA. Da denke ich auch immer, so n geiles Dribbling als letzter Mann an der Mittellinie kommt super. Nicht. Okay, das Ergebnis ist dann das gleiche: Hinten klingelts. Aber vielleicht ist das auch alles Teil eines ausgeklügelten Plans: Ich mein, hat ja letztes Jahr auch super funktioniert. Und wie in Hollywood macht man einfach Teil 2 draus. Relegation Reloaded – The Punishment oder so. Soll ja keiner hoffen, dass es langweilig wird bei uns: Spannend bis zum letzten Spieltag, nervenaufreibend, heiß. So bleibt man im Gespräch. Wenn, dann muss man das ja genauso machen. Außer wir werden doch noch Meister.

Nilpferd-Dance

Ansonsten hab ich nicht viel gesehen am Wochenende. Wie die anderen kicken ist mir im Moment auch so wichtig, wie das richtige Hufeisen für Pinguine. Die Ergebnisse der Truppen da unten waren gut für uns, aber haben wir ja mal wieder nicht genutzt. Also wieso auf die anderen gucken? Da mach ich mir eher Gedanken über die wirklich wichtigen Dinge des Lebens: Wieso kannst du bei Olympia im Biathlon Zweiter werden – du hast doch n Gewehr? Oder warum haben 24-Stunden-Tankstellen überhaupt Schlösser. So was halt. Ist auch besser für meinen Blutdruck.

Hurra, der Robin, der ist da

Zum Schluss noch eine frohe Kunde und einen Gruß nach Bochum. Denn mein besonderer Freund Robin the Dutt ist wieder da. Da sag ich Hurra. Ist natürlich sehr bedauerlich, dass das deutsche Trainer-Rentenwerk seinen besten Kunden nach Peter Neururer verliert, aber so isses nun mal. Obwohl ich zugebe: bei der Schlagzeile „Dutt wird neuer VfL-Trainer“ hat mein Herz kurz einen Schlag ausgesetzt. Ich hab zuerst auch gedacht: Oh Bochum, ob das nicht ein Fehler ist? Aber dann hab ich mir überlegt: Nein, ist kein Fehler, sie hätten ja auch als Sportdirektor anstellen können.

In diesem Sinn: Bleibt geschmeidig!

22 Kommentare

  1. Danke Lenny, danke.

    Und was machen wir jetzt so ?!

    Auf der Playstation Biathlon zokken ?!

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  2. Der Mittlere Teil ist der Hammer

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  3. Jedesmal wieder bestaune ich Deinen unerschütterlichen Humor in solch einer Lage, Lenny. Aber ganz ehrlich? Ich versuche es in letzter Zeit auch auf die Schiene, auch wenn es schwer ist, aber besser fürs Nervenkostüm. In diesem Sinne, bleib ich geschmeidig. :vfl2: :vfl3:

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    • Ihr wisst doch was ich sage: Aufgeben ist keine Option. Und ich halte es mit Oscar Wilde: „Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, dann ist es auch noch nicht das Ende!“ :yoda:

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    • Unsere Spiele halten es aber mehr wie Marcel Reich-Ranicki: Ich nehme diesen Kampf (Preis) nicht an!

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  4. Ich lese auch bei Dir etwas Ratlosigkeit heraus, und das will ja schon etwas heißen. Deinen Appell aus dem Wölferadio scheinen die Spieler leider nicht gehört zu haben, oder sie spielen tatsächlich schon wieder gegen den Trainer.
    So oder so, es ist gewaltig der Wurm drin und der nächste Neuanfang (der wievielte Teil ist das eigentlich?) steht an, spätestens im Sommer. Das ist zugleich ja eine Chance, eigentlich. Der VfL (Verein mag ich so langsam nicht mehr schreiben) hat in der Vergangenheit allerdings nichts unternommen, was mir Hoffnung machen würde.
    Wann begreifen die Herren, worum es geht, bzw. was ist der Plan bei VW? So kann es doch nicht weitergehen, das müssten doch selbst die Manager sehen?

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  5. Die einfachen Dinge können manchmal ganz einfach sein.
    Robin Dutt als neuer Sportdirektor des VFL,
    Peter Neururer als Trainer,
    Arthur Winston reaktivieren wir als Busfahrer,
    Und als Koch holen wir uns den Hensler (der macht dann allen Beine),

    Mehr Umbruch und Nachhaltigkeit geht doch nun wirklich nicht. Wenn das nicht klappt dann sind aber echt mal die Erdstrahlen schuld (Ich habe die ja sowieso schon lange in Verdacht)

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  6. Vielleicht wird einfach zu viel von den VW Fußballexperten zwischengequatscht weil jeder meint ein besseren Plan als Schmidt und Rebbe zu haben . Anders kann ich es mir nicht vorstellen denn es können ja nicht alle Spieler und Trainer schlecht sein . Ist wie beim HSV wo auch jeder Investor dummes Zeug labert . :vfl:

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  7. Das hört sich nach einem richtig guten Plan an. Scheint auch die einzige Möglichkeit zu sein nicht wieder mit
    6:0 unsere Tordifferenz zu ruinieren. Hast du schon mit Wölfi alles klar gemacht? Das macht er doch bestimmt für uns! Den Rest schaffen wir doch alle zusammen. :vfl:

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  8. Diesmal halte ich überhaupt nix von einem Trainerwechsel. Hat doch schon vorher nicht geklappt. Und den Rebbe austauschen hilft auch nicht. Welchen Einfluss hätte das auf das Spiel? Wir hatten nie 2 gute Spiele am Stück. Nach guten Leistungen, die wir zu selten mit 3 Punkten belohnt haben, kam ein schlechtes Spiel. Bei zu vielen Spielern schaltet sich schnell eine Zufriedenheit ein, die sich in schwachen Leistungen äußert. Kommt wohl daher, dass die Spieler alle mit höheren Erwartungen nach Wob transferiert werden. Dann läuft es nicht so doll und einige lassen nach und sind unmotivert (Arroganz).

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  9. Neuanfang.. Wir mutieren so langsam zu einem zweiten Hamburg. Jedes Jahr um den Abstieg kloppen. Wie oft wollen wir denn noch brechen. Äh umbrechen.. Egal welchen Trainer man holt. Der wird evtl. kurz was bewirken und dann auch wieder Versagen. Auch einem Rebbe will ich keine Alleinschuld geben. Der Umbruch muss im Aufsichtsrat losgehen. Hab mir mal die „handelnden Personen“ das erste Mal bewusst angesehen. Das ist doch zum Kotzen was da bis hin zum Bürgermeister für ein Haufen drinsitzt um sich noch ne Position zu verpassen. Die Jungs dort haben schon ihren Autoladen nicht im Griff und strotzen täglich mit neuen Antischlagzeilen (heute ein Auto von VW hällt nur 200.000km). Da gehört Fußballsachverstand rein. De sollen doch das handeln des Management beaufsichtigen. Das mögen sind in Zahlen wohl hinbekommen aber in Sachen sportlichen Erfolges? Dann das Management wieder voll besetzen bzw. mit Fußballverstand. Auch wenn ich den Hotze für nen klasse Typ halte. Steuerfuzzi von VW. Der Schumacher ist nen Rechtsverdreher. Da fehlt mir echt das richtige Personal. Selbst Rebbe.. Hat der jemals gespielt? Hab mal nachgesehen. Außer TeamManager in der Bezirksliga und Marketing an der Weser war er doch nur Praktikant Beichtstuhl Klausi. Und
    hier glaube ich auch hat eine Menge an Netzwerk und Verhandlungsgeschick mitgenommen. Aber hat er hier auch den umfassenden Fußballverstand mitgenommen. Geht das auf diese Weise? Ich weiß es nicht hat aber auf jedenfalls passt hier etwas gewaltig nicht. Und nicht erst jetz sondern schon seid Jahren.
    Und wir brauchen auch nen Namen im Management. Einen mit Strahlkraft der Spiele überzeugen kann zu uns zu kommen nicht nur des Geldes wegen. Ne gute Zeitlang war Allofs so einer. Auch Felix. Wir würden doch nach und nach kaputt verkauft. KDB gegen Drachsler als Söldner getauscht. Nun Didavi als Halbinvaliden mit wenig Fingerspitzengefühl in seinen Aussagen. Ungefähr so Glücklich wie das man in derzeitiger Sportlicher Situation Briefe rausschickt und androht die Dauerkarte einseitig zu kündigen wenn man diese nicht genug nutzt. In der zweiten Liga brauche ich eh keine mehr weil ich Montags Abends nicht kann. Alles in allem hab ich schon richtig Bock auf Sonnabend. Da gibt’s dann richtig eine drauf und dann kann ich das nächste Jahr wieder in jeder Sky Werbung hören… Wo warst du als Levandowsky… Echt Ätzend alles…

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    • Ich möchte in die Diskussion noch ein paar Punkte mit einbringen. Es ist vom Standpunkt des Misserfolgs her völlig logisch, dass du so argumentierst. Und der Frust verstellt gern auch mal den fairen Blick auf die Dinge. Deswegen ein paar Fragen und Denkanstöße:

      – Wer saß im Aufsichtsrat, als wir Meister und Pokalsieger wurden. Ich würde mal sagen derselbe „Haufen“ wie du ihn nennst. Hat das da irgendwen gestört?
      – Haben uns Fußball-Sachverstand wie Hoeneß, Veh und Magath 2.0 oder Augenthaler und Strunz immer so viel weitergebracht?
      – Muss ein Sportdirektor immer „hoch gespielt haben“. Sind Hartenbach, Hübner, Rosen oder Hübner alles Ex-Nationalspieler und sagt das was über Erfolg und Misserfolg aus?
      – Warum kommen Spieler zu uns? Geld und sportliche Perspektive. Gibt es beides nicht, kommen auch die Spieler nicht, da kann der Manager bei uns Jesus Christus heißen.
      – Der Halbinvalide ist in dieser Saison unser bester Scorer und hat so viele Spiele gemacht wie noch nie in seiner Karriere zuvor – auch wenn das mit dem Scorer wahrscheinlich mehr aussagt über die Mannschaft als über Didavi.
      – Montagabends würden wir nicht spielen – da läuft das Topspiel von Liga 2.
      – Das Problem waren nicht die Verkäufe und wir wurden auch nicht kaputt verkauft. Das Problem haben alle Vereine außer Bayern. Was soll Freiburg sagen? Das Problem ist, dass wir nicht adäquaten Ersatz gefunden haben bzw. alle Spieler, die irgendwo funktioniert haben bei uns nicht mehr funktionieren. Das als Manager oder Trainer vorauszuahnen ist aber nicht so leicht…

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  10. Ich hatte vor einigen Wochen die These schon einmal aufgestellt: m.E. sind wir ein absolut logischer Abstiegskandidat. Und das trotz der oft zitierten Millioneninvestitionen. Und das hat man sich nach meinem Verständnis auch durchaus selbst eingebrockt. Jeder Umbruch ist schließlich gleichermaßen einen Chance wie ein Risiko. Aber es gibt wohl keinen Verein, bei dem so regelmäßig die Abrisskugel geschwungen wird wie bei uns. Bekanntlich mit unterschiedlichem Ausgang. Was mit Magaths Triumph einmal sensationell gut ging, ließ und lässt sich leider nicht so einfach wiederholen. Vielleicht wäre das unseren konzern-gesteuerten Entscheidern im Hintergrund bei größerer Fußballsachkompetenz eher klar gewesen. Sei’s drum.

    Wir haben nun den gefühlt fünften Komplettumbruch erlebt. Nahezu sämtliche Leistungsträger – teils sollten sie weg, teils wollten sie weg – wurden abgegeben. Zumindest hat man auch einige Transfererlöse erzielt, doch klar war auch: bei der Marktentwicklung wird es verdammt schwierig, adäquaten Ersatz zu vergleichbaren Konditionen zu finden. Folglich hat das Risiko gegenüber der Chance deutlich zugenommen. Warum halte ich uns nun für einen logischen Abstiegskandidaten? Klubs wie Hoffenheim, Gladbach, Frankfurt… haben auch die Relegation überstanden und haben anschließend aus ihren Fehlern gelernt, indem sie sich konsolidiert und punktuell verstärkt haben. Es gibt nur zwei mahnende Beispiele: Der HSV und wir. Wir haben schon wieder – wahrscheinlich auch getrieben durch den Abgasskandal – einen großen Umbruch eingeleitet. Gustavo weg, Rodriguez weg etc. pp. Ich habe die große Vermutung, dass man jeden Wechselwunsch eines Großverdieners aus früheren Tagen dankbar angenommen hat. Siehe in jüngster Vergangenheit den Gomez-Verkauf. Jedoch denke ich aus, dass das auch ein Stück weit der Wolfsburger Mentalität entspricht. Hire & Fire. Erst Helden, dann Sündenböcke. Ist auch egal. Ergebnis war unterm Strich, dass man eine komplette Achse aus Führungsspielern neu entstehen lassen musste. Während andere Mannschaften quasi natürlich gewachsen sind und nur weitere Mosaiksteinchen benötigt haben, musste uns diesbezüglich ein Neuaufbau in kürzester Zeit gelingen. Und das ging nun mal – Stand jetzt – schief. Am augenscheinlichsten wurde das für mich in den Partien gegen Frankfurt und Bremen, in denen wir von kollektiv stark spielenden Einheiten nach Strich und Faden auseinander genommen wurden. Im Übrigen relativiert das auch die Höhe unserer Investitionen. Es ist eben leichter für vielleicht 10 Mio. den einen passenden Schlüsselspieler für eine Position zu finden, als gleichzeitig einen neuen Stoßstürmer, einen neuen Mittelfeldzauberer, einen neuen Lenker auf der Sechs und einen neuen Abwehrchef und sogleich noch neue Führungspersönlichkeiten und Mentalitätsspieler zu finden. Alles auf einmal. Und dann sollen die Spieler ja auch noch zueinander passen. Wenn ich mir vor Augen führe, wie groß der Umbruch bei uns seit dem Pokalerfolg war, sehe ich die Ausgaben als nicht über die Maßen exorbitant an. Traurig ist eher, dass wir in guten Zeiten über 30 Mio. in einen Spieler wie Schürrle gesteckt haben…

    …wenn es einer Mannschaft an Führungsstärke auf dem Platz mangelt, müsste dies zumindest von einem führungsstarken Traniner an der Linie teilweise kompensiert werden. Magath in seiner ersten VfL-Amtszeit, Klopp in seiner Glanzzeit in Dortmund… konnten eine solche Rolle spielen. Schmidt schafft das offenkundig bislang nicht. Aber: Schmidt wurde für eine bestehende Mannschaft geholt. Magath und Klopp konnten sich ihre Teams damals vom ersten Stein an neu aufbauen. Und hatten einige Jahre Zeit. Wohl nahezu jeder Spieler war von Philosophie, Taktik und den eingeschlagenen Weg des Trainers überzeugt. Und ich glaube genau solche Bedingungen hatte bei uns schon sehr lange kein Trainer mehr. Bzw. sie haben es nicht geschafft, eine Aufbruchstimmung in diese unbedingte Überzeugung zu wandeln. Mein Bauchgefühl sagt mir: das wird Schmidt auch nicht mehr gelingen. Wieso auch immer, kommt er bei der Mannschaft nicht so recht an. Ich ich glaube auch nicht, dass dies großartig mit der Kapitänsfrage oder dem nicht erfolgten Absägen eines Bauernopfers zu tun hat. Die größte Überzeugungskraft besitzt sich einstellender Erfolg. Und der ist ausgeblieben. Mit etwas verantwortungsvolleren Spielern auf dem Platz hätten wir sicherlich den einen oder anderen Dreier am Ende eingefahren und Führungen nicht hergeschenkt. Aber Charaktere sind nun mal wie sie sind. Das kann man niemanden vorwerfen. Am Ende bliebt festzuhalten, dass man ggf. hier und da auf dem Transfermarkt daneben gegriffen hat. Verletzungspech, Eigendynamik eines Negativlaufs, allgemeine Verunsicherung… tun ihr Übriges. Führungsstärke und Überzeugungskraft des Trainers sollte man auch nicht mit Angst vor diesem gleichsetzen. Das hilft auch nicht wirklich, wie uns Magath bei seiner zweiten Wolfsburg-Zeit aufgezeigt hat. Das war das erste Mal, dass ich wirklich geglaubt habe, dass eine Mannschaft bewusst gegen ihren Trainer spielen könnte. Ansonsten habe ich solche Thesen immer für Verschwörungstheorien unserer Boulevardmedien gehalten.

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    • Gute Analyse. Kann ich weitestgehend folgen, gerade was das Kapitel mit Zeit und Aufbau angeht. Einziger Widerspruch: Charaktere sind so wie sie sind, da kann man keinem was vorwerfen.
      da bin ich anderer Meinung. Als Profispieler muss ich den Anspruch haben jedes Spiel zu gewinnen und dafür alles zu tun. Wir sind ja auch messbar in der Misere, weil genau das nicht erfolgt, wenn man sich nur mal die blanken Zahlen anschaut…

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    • @Lenny

      „Einziger Widerspruch: Charaktere sind so wie sie sind, da kann man keinem was vorwerfen.
      da bin ich anderer Meinung. Als Profispieler muss ich den Anspruch haben jedes Spiel zu gewinnen und dafür alles zu tun.“

      Auch das ist eine Charakterfrage.
      Sicher will jeder das Spiel gewinnen, aber einige, wie z.B. KDB wollen das auf jeden Fall, egal wie es steht und andere bäumen sich nach einem Rückstand nicht mehr auf, weil sie denken: Das war es.

      Die Spieler müssen einfach daran glauben, dass man jedes Spiel drehen kann und auch den Willen dafür haben.
      Der eine gibt eher auf, der andere gar nicht.
      Der eine muss mehr motiviert werden, der andere weniger.

      Das ist genauso, wie bei einigen Spielern, denen ein Bankplatz reicht und bei anderen, die unbedingt spielen wollen.

      Das ist zwar sehr einfach formuliert, denn es gibt da sicherlich mehrere Abstufungen und Faktoren.

      P.S.
      Man kann zwar am Charakter arbeiten, aber dafür ist dann auch der Wille der Person und viel Zeit von Nöten.

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    • Motivation ist ein anderes Thema. Wenn ich hier über Charaktere philosophiere, beziehe ich mich auf deren Führungsanspruch innerhalb der Gemeinschaft. Klar, man kann auch allein aufgrund seiner Leistung eine Führungsrolle einnehmen. Aber aus einem introvertierten Angsthasen werdet ihr keinen Spieler machen, der andere lauthals anweist. Motiviert zu sein und Verantwortung zu übernehmen sind leider nicht gleichzusetzen.

      Arnold etwa sieht sich wohl selbst in der Pflicht, große Verantwortung tragen zu müssen. Das darf man ihm hoch anrechnen. Aber ist er wirklich der Typ dafür? Ihm stünde eine andere Rolle m.E. besser. Vielleicht sahen das Jonker und Schmidt bei ihren Kapitänsentscheidungen genauso…

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    • So gerne ich dir auch Recht geben mag, schließlich hast du einen sehr langen und ausführlichen Beitrag geschrieben, so wenig kann ich das dann am Ende tun – und widerspreche hier damit auch Lenny, der das sicherlich verkraften kann.

      Wenn wir vereinsintern gucken, entsteht natürlich das Gefühl, das ehemalige Leistungsträger bei uns reihenweise verbraucht werden und die Halbwertszeit von Galleonsfiguren à la Gustavo, Gomez, Träsch, etc. bei uns sehr gering ist. Wenn man dies aber einmal vereinsübergreifend betrachtet und dann solche Spielerparadiese wie Bayern München, Manchester City, PSG, Real Madrid, Barcelona außen vor lässt ist das, was wir hier an Fluktuation von Spielern vorfinden eventuell sogar unter dem Durchschnitt der anderen Erstligavereine zu sehen. Ich finde es sogar i.A. sehr positiv, das innerhalb unserer Vereinsführung verdienten Spielern wie Rodriguez oder Perisic ein eventueller Wechselwunsch erfüllt wird.

      Auch sehe ich nicht, das wir hier den Umbruch des Umbruchs des Umbruchs erleben. Auch beim HSV ist so etwas überhaupt nicht zu sehen, auch hier ist bei genauer Betrachtung die Fluktuation und die Umstellung von Teilen der Mannschaft absolut im Rahmen dessen, was man bei anderen Erstligamannschaften vorfindet. Die Probleme liegen sowohl bei uns als auch beim HSV an anderen Dingen, als an einer zu hohen Bereitschaft, das Mannschaftsgefüge immer wieder umzustellen. Sicherlich spielt Kontinuität eine große Rolle beim Stabilisieren einer Mannschaft, aber m.M. nach bezieht sich diese nicht so sehr auf einzelne Spieler, sondern vielmehr darauf, die Spieler so abzustimmen, das sie sowohl vom Mannschaftsgefüge (Teamgeist) als auch von der Spielidee, die man in einem Verein etablieren will zusammenpasst.

      Ich würde uns grundsätzlich auch nur in wenigen Punkten mit dem HSV gleichsetzen wollen, dieser krankt immer noch an den Managementfehlentscheidungen vor Bruchhagen und es ist in Frage zu stellen, ob Bruchhagen in seinem fortgeschrittenem Alter rein gesundheitsbedingt überhaupt in der Lage ist, den Stall des Augias beim HSV ähnlich wie Herkules auszumisten (bewußt habe ich hier den überflüssigen Herkules zitiert, man möge mir meine Affinität zu Dürrenmatt verzeihen).

      Ich denke eher, dass bei uns fehlende Ideen zu einer dauerhaft etablierten Spielidee und damit dann verbunden leider auch oft eine falsche Kaderzusammenstellung zusammenkommen. Was bringt es unserem Trainer, wenn er 11 hervorragende Hämmer erhält, er selbst aber immer nur Schrauben in die Wand bringen will (man verzeihe mir das doch sehr stark übertriebene Bild, dieses entsteht in der Eile, ich schreibe die Zeilen in einer kurzen Arbeitspause)? Hier müssen Trainerstab und Management eng verzahnt zusammen arbeiten oder der Trainer muss im Falle von 11 Hämmern dann halt auch mal Nägel in die Wand bringen – funktioniert ja beides als Befestigungsmaterial.

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    • Und es wurde schon öfter von anderen gesagt: Natürlich fehlt uns ein Natural Leader, ohne jemanden, der wie Kevin De Bruyne die gesamte Mannschaft voranbringen will und sie antreibt, kann ein noch so gutes Team nicht funktionieren. Hier hatten wir in der Vergangenheit auch immer Beispiele von Spielern, die zwar nicht absolute Höchstleistungen gebracht haben, mit ihrem unbedingtem Siegeswillen und ihrem Einsatz aber die gesamte Mannschaft angetrieben haben. Beispiele sind hier Asche, Träsch und auch Schäfer.

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    • @KaSpel: Natürlich ist die Fluktuation auf dem Papier betrachtet nicht außerordentlich größer als bei anderen Vereinen. Aber man muss doch bedenken, wen sie konkret betrifft und in welch kurzer Zeit es wen getroffen hat. Was ist denn etwa von den Stützen der Pokalsieger-Elf übrig geblieben? Und wenn wir über die Mannschaftsstruktur sprechen, müssen wir hier und da auch die zweite Reihe im Blick behalten. Selbst solche Leute haben wir zuletzt verloren, wenn ich etwa an Benaglio und Schäfer (der ja gerne als „Erklärbär“ diffamiert wurde) denke. Naldo hat man vergrault. Für Bruma waren die Fußspuren zu groß. Die Abgänge von Bruyne und Perisic hat man nie kompensiert, Ersatz Draxler entpuppte sich gar als Problembär. Kruse hat sich mit Pimmelvideos selbst in Abseits gestellt. Dennoch macht es mich beinahe traurig, wenn ich nun sehe, welche Rolle er als Persönlichkeit innerhalb der Bremer Mannschaft spielt. Selbst Spieler wie Caligiuri waren in ihrer Wichtigkeit nicht zu unterschätzen. Den haben wir Fans ab Ende zwar auf den Mond gewünscht wegen seiner merkwürdigen Dribblings, doch war er als einer jener Mentalitätsspieler, die immer voran gegangen sind, ein wichtiger Faktor. Wirklich zur Geltung kam das natürlich in den guten Zeiten. Wenn ich mir anschaue, was wir seitdem für die Positionen verpflichtet haben – zum Haare raufen! Eigentlich wurde auf den Verlust entsprechender Eigenschaften (die positiven Eigenschaften meine ich!) erst jetzt mit der Verpflichtung von Renato Steffen reagiert. Bas Dost fällt auch in diese Kategorie, denn der war vom Ehrgeiz getrieben und hat bei jeder vergebenen Chance in den Pfosten gebissen. Selbst wenn er getroffen hat, hat er sich in den Interviews noch über vergebene Chancen aufgeregt. Wenn ich mir nun Origis verlegendes aber ebenso blödes Lächeln nach vergebenen Großchancen vor Augen führe – ich könnte ausrasten! Welche Rolle Camacho spielen sollte, war bei einem Gustavo-Abgang ohnehin überdeutlich.

      Ich möchte nochmal daran erinnern, dass wir nach dem Pokalsieg als wir de Bruyne und Perisic ersetzen mussten – sozusagen der Anfang vom Ende sozusagen – eine CL-Teilnahme im Sack hatten und auch in der Liga angetreten sind, um eine erneue CL-Qualifikation zu erreichen. Auf genau diesem Niveau hätte man beide Spieler ersetzen müssen. Und auf diesem Niveau ist es eben nicht üblich, dass man jedes Jahr Schlüsselspieler ersetzen muss. Das ist das jährliche Geschäft von Vereinen aus der unteren Tabellenregion, denen immer wieder die aufkommenden Starspieler weggekauft werden. Das freilich ist uns in den vergangen Jahren eher selten passiert, eigentlich nur im Falle von de Bruyne und Perisic… trotzdem gab es in den Folgejahren jeweils großes Stühlerücken. Ein Umbruch halt. Magath hat das in einer einzigen Transferperiode hinbekommen, Allofs/Rebbe waren etwas langsamer. Aber ein Umbruch steht auch hier.

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    • Nun ist der Pokalsieg und der zweite Tabellenplatz ja auch schon fast 3 Jahre her, da ist natürlich bei den heutigen Wechselzyklen wenig an ehemaligen Spielern vorhanden. Es ist in der Tat so, dass hier bei uns das Problem eher ist, das die geholten Ersatzspieler nicht über eine identische Qualität verfügen (sei es wegen des fehlenden Positionsbezugs oder wegen der fehlenden Motivation).

      Spieler, die andere Spieler auf dem Platz mitnehmen und antreiben können, haben wir aktuell wirklich nicht auf dem Platz. Hier fällt mir auch aktuell neben Camacho, dem ich eine solche Rolle zutraue, keiner ein, der diese Rolle übernehmen könnte. Ob hier ein Renato Steffen (oder eventuell auch ein Mehmedi) ein zweiter Spieler sein könnte, weiss ich Stand jetzt nicht. Dafür sind diese beiden Spieler noch zu wenig in Erscheinung getreten, ich traue ihnen dieses aber eher nicht zu.

      Warum unsere Spieler auch eher statisch bei Ballbesitz darauf warten angespielt zu werden, anstatt sich anzubieten und freie Räume zu suchen, ist mir auch ein Rätsel. Ich glaube aber nicht, dass dies an den Spielern per se liegt, sondern hier vielmehr die Abstimmung durch den Trainer gefragt ist. Wenn aber natürlich die Teamchemie komplett im Argen liegt, und die Spieler sich untereinander nicht riechen können, dann kann auch ein Trainer relativ wenig richten… Wir sehen solche Phasen der Motivation und der Spielfreude immer nur dann, wenn wir ein Tor schießen (für wenige Minuten, aber immerhin), oder manchmal auch dann, wenn wir in Rückstand geraten. Es ist halt so, dass es anscheinend immer erst einen Impuls benötigt, damit die Spieler für eine kurze Zeit Spielfreude entwickeln – und dies ist sicherlich eine Frage der Motivation.

      Ob diese nur durch einen Leader oder Fighter initiiert werden kann, oder auch durch die richtige Aufstellung und Einstellung durch den Trainer???? Das werden wir eventuell nicht erfahren.

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