Home / News / Pfosten im Bierkönig

Pfosten im Bierkönig

Na, geht doch. Mit dem 3:0 in Augsburg können wir tatsächlich auch mal zufrieden sein. Völlig richtig, dass wir doch gespielt haben. Allein deswegen, weil sogar Wout zwei Mal per Elfmeter getroffen hat. Gut, er hatte auch extra die dicken Bergsteigerschuhe an. Mit Spikes drunter. Gibt auch mehr Standfestigkeit. Die nutzt er sonst nur bei seinen Ausflügen ins holländische Gebirge. Am Donnerstag ist er ja noch mit Badelatschen vom Punkt angetreten. Dass man da mal so wegrutscht, wie der Wahltrend bei der FDP, ist ja klar. Der Ball vom Elfmeter gegen Donezk, den Wout über die Nordkurve geballert hat, ist übrigens inzwischen wieder aufgetaucht: An der dänischen Grenze. Dort wurde der Kugel dann aber doch die Einreise verweigert. Umso wichtiger, dass wir gegen Augsburg jetzt nachgelegt haben. Schön auch, dass Felix Klaus zum Endstand getroffen hat. Da stand er beim Kopfball auch mutterseelenallein am langen Pfosten. Stellt sich natürlich die Frage, wie ihn die Augsburger übersehen konnten. Bei der Frisur meine ich. Die leuchtet doch so hell, am Flughafen in Waggum wollten sie ihn neulich schon mal als Leuchte an der Landebahn einsetzen. Ich muss aber noch mal auf das Spiel am Donnerstag eingehen: Hatte gar nicht gewusst, dass da in der Ukraine-Truppe zehn Mal Neymar mitspielt. Ich mein, die haben sich auch öfter am Boden gerollt, als n Kreisliga-Stürmer auf der Mannschafts-Abschlussfahrt im Bierkönig – nur ohne drei Atü aufm Kessel. Vielleicht lag es ja auch an diesem komischen Geisterspiel. Forscher der norwegischen Universität Hammersbald haben ja einen Lärmtest im Stadion durchgeführt bei uns. Sie haben 50 Dezibel gemessen. Damit war es in der leeren Volkswagen Arena aber noch doppelt so laut wie in der vollbesetzten Allianz Arena. Ebenfalls erfreulich: der gemessene IQ-Wert in Wolfsburg lag etwa 100 Prozent über den Werten der Besucher vor dem Stadion in Paris und Mönchengladbach.

Blind in der Birne

Apropos wenig los in der Birne: Hat einer den Auftritt von Aki Schwatzke in der Sportschau gesehen? Der hat ja auch gesagt, wir müssen wieder zur Normalität zurückkehren. Deswegen war es ebenfalls gut, dass wir am Wochenende jetzt gespielt haben. Okay, das 0:0 im Revierderby war Abtasten auf hohem Niveau und bei jeder Leibesvisitation an der US-Grenze zu Mexiko ist mehr Tiefe im Spiel, aber immerhin konnten wir so an Schalke vorbeiziehen. Interessant ist für mich aber auch, dass der Heiland oder wie der heißt, demnächst schon wieder zu Paris wechseln wird. Er sagte, die sind da alle so nett und sympathisch, beim Torjubel verstehe man sich ohnehin schon blind und schließlich würde er da von fast allen mit offenen Armen empfangen. Außerdem: Wer möchte nicht mal seinen Enkeln erzählen, dass er mit Julian Draxler in einer Mannschaft gespielt hat – dem größten deutschen Spielmacher seit… Aber noch mal zurück zum Aki. Das hat mich ja tief bewegt da, seine Ansprache in der ARD. Bin anschließend spontan bei mir im Ort mit dem Hut rumgegangen, damit Borussia Dortmund seine Spieler halten kann. So bei vier Millionen Jahresgehalt pro Kicker im Schnitt, da kann man schon mal echt schnell in Hartz IV abrutschen, hab ich mir gedacht. Allein deshalb, dass da keiner bei der KgAGmbH Borussia auf dem Platz verarmt, war es richtig, jetzt schon wieder den Spielbetrieb aufzunehmen.

Kette im P1

Dramatisch scheint ja auch die Situation in München zu sein. Hab gehört, weil es beim FCB kein Klopapier mehr gibt, wurden da jetzt Geldscheine zusammengerollt und auf die Toilette gehängt. Gut, Geldscheine liegen ja generell in München häufig neben nem Spiegel, aber der Unterschied hier ist: wegen mehr Wischfläche wurden jetzt nur die großen Scheine genommen. Jetzt versteh ich aber auch, warum die Bayern am Wochenende 0:2 bei Union verloren haben. Die wollten sich in der Vorbereitung nicht so richtig die Finger schmutzig machen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass die Spielansetzung so kurzfristig erfolgte, dass einige Spieler noch vom Mannschaftsbus morgens am P1 abgeholt werden mussten. Die Abfahrt verzögerte sich angeblich anschließend außerdem, weil einigen Diskodamen noch erklärt werden musste, dass man nicht von jeder Tröpfchen-Infektion schwanger werden kann und so automatisch Spielerfrau wird. Zum Schluss möchte ich noch auf eine ganz tolle Aktion bei Eintracht Braunschweig hinweisen: Rund um das Stadion wird es heute den ganzen Tag eine Menschenkette geben. „Hand in Hand gegen das Virus“. Ein starkes Zeichen, wie ich finde. Anschließend gibt es Freibier, allerdings für alle Teilnehmer nur aus einem Becher.

In diesem Sinn: Bleibt geschmeidig!

3 Kommentare

  1. :lach: bei der Frisur… :lach:
    Ach Lenny, danke für diesen erheiternden Wochenstart und dafür, dass Du Deinen Humor nicht verlierst.
    Bleib gesund!

    0
  2. „Hand in Hand gegen das Virus“.
    Tiefstschwarzer englischer Humor. Danke, allein dafür in dieser angestrengten Zeit. Da werden die Lachmuskeln wenigsten ein bisschen trainiert.

    0