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Von Galliern und Rindern

Nach dem sechsten Unentschieden in der Liga in Folge hat man mir am Samstag erst mal ne Flasche Remis Martin empfohlen. Komisches Gebräu, schmeckt in der Nachspielzeit serviert irgendwie nach Schampus, besteht aber eigentlich nur aus Wasser und nem Schuss Wehmut. Denn von zehn Punkten in zehn Spielen kann man sich normalerweise so viel kaufen wie für zehn Euro aufm Stürmer-Transfermarkt im Moment. Also herzlich wenig oder umgerechnet: einen André Schürrle. Aber ich schweife ab vom Spiel gegen die Schalker Almdudler. Das war ja echt ne langweilige Partie. Nix passiert. Schiri hatte alles im Griff. Das Dach war zu, was gut war. Denn Volleyball spielt man ja auch am besten in der Halle. Klar, da braucht auch kein Videoschiri irgendwas zu sagen. Haben sich wahrscheinlich auch gedacht: Wenn wir jetzt noch mal eingreifen, steht gleich nicht nur Sachsen-Gallier Rangnix, sondern auch noch der Heilige Heidel vor der Tür. Und das wollen wir ja nicht. Vorm Spiel hat der Toennies noch schnell seine Rinder vom Stadionrasen getrieben, da war dann auch noch alles gut. Junge, Junge, wenn wir unseren Rasenpilz nach Schalke exportieren würden, dann eine Woche n Testgelände für die Bagger von Stuttgart21 draus machen und hinterher die Nato noch ihr Herbstmanöver abhält – dann kann die Kickwiese auf dem Ruhrpott-Kohlehügel nicht schlechter sein, als am Samstag. Aber wenigstens war der Rasen schön weich. Hab mich schon gewundert, warum man als Schalker sich da schneller hinschmeißt, als ein Minister seinen Posten im Kabinett von Trump. Gut, sah schon echt komisch aus, wie Mario den Elfer rüber ins Parkstadion geschossen hat. Wirkte irgendwas wie zwischen Badelatschen auf ner Malle Schaumparty und den Jungs von Cool Runnings, als sie versucht haben, in den Bob einzusteigen. Ich kenne auch nicht viele Spieler, die einen Strafstoß per Fallrückzieher verwandeln wollen. Aber wenn es einer könnte, dann bestimmt Mario. Aber das Schöne ist ja, dass der VfL im Herbst 2017 sich von so ner Nummer nicht verunsichern lässt und hinten raus den blau-weißen Spielverwaltern noch einen einschenkt. Und dann wuchtet der Käptn noch einen Kopfball rüber und Origi zimmert einen rein, dass jetzt noch das Netz wackelt. War kurzzeitig versucht, die Murmel über die Linie zu pusten, aber hat ja auch so gereicht.

Murmel auf DvD

Apropos an die Murmel. Schönes Ding vom Nagelsmann. Waren da bei Hoffenheim zu viele Zuschauer im Stadion, oder was? Dann ist mir klar, warum man die mit gezieltem Flaschenwurf dezimieren muss. Hab gehört, das Opfer wurde umgehend entschädigt: Mit Hoffenheim-Karten für die laufende Champions League-Saison und der kürzesten DvD der Welt: Die schönsten Szenen von Sandro Wagner. Für den Julian hat der gezielte Wurf übrigens noch ein Nachspiel. Nein, nicht vom DFB – der Nagelsmann wurde noch eben schnell von den Dodgers für die Baseball-Endspiele als Pitcher-Backup verpflichtet. Wer mit ner Wasserpulle so präzise ist, kann mit der weißen Kugel nicht viel schlechter sein.

Gral im Industriegebiet

Wo wir grad beim Thema präzise sind. Nach Sieg im Pokal folgte für die Kölner ja eine Niederlage im vorgelagerten Industriegebiet Köln-Nord. Oder auch Leverkusen genannt. Damit scheint der Schmadtke-Effekt schon wieder verpufft zu sein. Angeblich hat der große Effzeh jetzt angefragt ob man Heynckes‘ Hund Cando als neuen Sportvorstand verpflichten kann. Der soll ja ne gute Nase haben, was Trainer angeht und macht auch nicht viele Worte. Also quasi Schmadtke II, nur nicht so teuer. Nach zehn Spielen ohne Sieg greifen die Kölner jetzt sogar noch zu höheren Mitteln: Angeblich wurde das Nasenblut von Don Jupp nach dem Pokalspiel gegen Leipzig mit dem heiligen Gral aufgefangen und soll jetzt als Glücks-Reliquie in den Dom gebracht werden.

In diesem Sinn: Bleibt geschmeidig!

*Für Manni zum 70.*

2 Kommentare

  1. Wie immer sehr lesenswert. Köstlich. :vfl:

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