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Zahncreme in Neukölln

Ja mei, was soll ich sagen. Wenn man was gut kann, dann soll man das auch immer schön weitermachen. Und wir können halt gut Unentschieden. Immerhin hab ich auch Fortschritte gesehen. Früher hatten wir gar keine Chancen, die wir hätten reinmachen können. Inzwischen haben wir die Chancen und machen sie auch nicht rein. Gut, wenn du noch 31 Punkte brauchst, wäre es nicht schlecht, wenn du auch mal die Heimspiele gewinnst. Aber immerhin nimmste anstatt von drei Punkten drei Erkenntnisse aus dem Hoppenheim-Kick mit: 1. Mentalität halten in der Mannschaft im Gegensatz zur Vorsaison nicht mehr einige für ne neue Zahncreme. Da gibt man sich erst geschlagen, wenn keiner mehr im Stadion ist und in der Dusche der Reinigungs-Automatismus läuft. 2. Bei Elfmetern isses halt nicht mehr so wie bei Erwachsenen-Filmen in den 70ern: Nur hart unten in die Mitte reicht heutzutage nicht für den Erfolg. Da muss man schon mal links, rechts oder oben platzieren, damit die Leute was zu feiern haben. Und 3.: Zum Glück haben wir aus der 60-Konkursmasse den Udo für kleines Geld abgeschöpft. Hinten schon so ruhig, als hätte er n Chillout-Implantat im Ohr. Und vorne wummert er jetzt sogar noch einen rein. Das pläsiert, wie der Italiener sagt. Bei so nem jungen Spieler, sehe ich die dreistellige Ablöse von Stoke City in vier Jahren schon vor mir. Überhaupt fand ich unsere Aufstellung mal sehr interessant. Rechts ist ja bei uns mittlerweile die Kukident- und Viagra-Seite. Also mit Kuba und Verhaegh. Da bekommt man den Eindruck, als würde in der Pause auch mal in der Apotheken-Umschau geschmökert. Um den kleinen Altersvorteil auszugleichen, hat sich der Martin dann gedacht: Okay, muss ich links n bisschen was anders machen und bringe das neue Iphone und DVB-T2. Also Itter und Dimata. Sah ja auch erste Halbzeit ganz solide aus, der Altersmix. Außerdem traue ich Camacho zu, wenn einer im Mittelkreis „Granate“ ruft, er sich da auch draufschmeißen würde. Ich glaub, wenn der nicht ohne drei frische Narben vom Feld kommt nach nem Spiel, isser auch nicht glücklich. Aber solche Leute brauchen wir. Auch wenn noch nicht alles klappt. Ich will ne Truppe sehen, die sich reinhängt und sich aufbäumt und auch mal wieder passablen Fußball spielt. Der Weg is lang, aber Harry hat den Wagen schon mal vorgefahren, wenn ihr versteht was ich meine…

Angefahrenes Handy

Apropos angefahren. In Berlin scheints ja einige Fans zu geben, die mit dem Kopf zu dicht an der einfahrenden U-Bahn gestanden haben. Hätten die mich als Freiburger Spieler da angerotzt, ich glaub, ich wär freiwillig übern Zaun und hätte ihn sehr lange spucken lassen. Aber keinen Speichel. Ekelhaft. Gut, in Neukölln gehört das wahrscheinlich inzwischen zum Begrüßungsritual, kurz bevor man dem Gegenüber das Handy und die Jacke abzieht, aber in der Liga hat das so viel zu suchen wie ein Vollidiot im Weißen Haus. Äh… Moment mal…

Wohnungsübergabe in der Relegation

Zum Schluss gönnen wir uns noch mal n Blick tief gen Westen. Ich find das sehr solidarisch, wenn die Gladbacher sagen: solang die Kölner keinen Fußball spielen, machen wir das an diesem Wochenende auch nicht. Fünf Dinger zuhause gegen Leverhausen hat der Dieter aber bei uns damals nicht gekriegt. Und die Kölner, die wollten ja mit dem Pizarro Werder noch einen einschenken. Hat jetzt auch nicht geklappt, weil Pizza noch schnell nach Bremen zur Wohnungsübergabe musste kurz vorm Spiel. Aber ich sag lieber nix. Wahrscheinlich ziehen die Kölner im Dezember sonst durch ein Pizarro-Tor an uns vorbei auf den Relegationsrang. Jetzt ist aber erst mal Hannover. Ich glaub, Martin Schmidt wird der erste Trainer in der Geschichte, der da auch mit einem Unentschieden weiterkommt.

In diesem Sinn: Bleibt geschmeidig!

2 Kommentare

  1. Nur hart unten in die Mitte reicht heutzutage nicht für den Erfolg. Ein herrlicher Vergleich :lach:

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  2. Lenny. Du bringst es immer wieder fertig mich am Montag zufrieden lächelnd aufs Sofa zu setzen und den Tag ausklingen zu lassen.
    Großes Kino…

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