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Vor Bayern: Welche Taktik hält Hecking bereit?

Am Freitag Abend wartet mit Tabellenführer Bayern München der wohl schwerste Gegner dieser Tage auf den VfL Wolfsburg.
Mit welcher Taktik werden die Wölfe antreten?
Bislang hieß das Motto: Pressen, angreifen und das eigene Spiel durchsetzen. Die Ausrichtung war durch die offensivstarken Ivan Perisic und Vieirinha eher offensiv.

Dieses Vorhaben klappte in den letzten Spielen nur bedingt. Nach einer guten Anfangsphase ließen sich die Wölfe zu schnell den Schneid abkaufen und gerieten unter Druck. Dieser Druck könnte von den Bayern noch einmal eine Steigerung erfahren.

Ganz wichtig wird eine kompakte Spielweise sein, um den ballsicheren und technisch starken Münchnern nicht ins offene Messer zu laufen.

Hecking stellt die A-Elf um:
Aus diesem Grund könnte Dieter Hecking umdenken und eine etwas defensivere Variante bevorzugen. Ein erstes Anzeichen dafür gab es gestern beim Training. Für den formschwachen Ivan Perisic und den sehr offensiv-orientierten Rechtsverteidiger Fagner brachte Hecking Ricardo Rodriguez und Makoto Hasebe. Beides sind Spieler, die in der Rückwärtsbewegung stärker einzuschätzen sind.


Kjaer in der Warteschlange
Gibt es eine Überraschung mit Kjaer?
Auf die Frage, ob auch Simon Kjaer eine Rolle spielen würde, antwortete Hecking: „Er ist eine Alternative“.
Die WN berichtet, dass Kjaer aber eher im Defensiven Mittelfeld spielen könnte, als in der Innenverteidigung, wo Naldo und Alexander Madlung wohl eine Einsatzgarantie haben.
Sehen wir Simon Kjaer wie bereits unter Magath im Defensiven Mittelfeld neben Jan Polak?
Im Training übte er schon mal neben Polak. Simons Stärken liegen allerdings eindeutig woanders. Offenbar stellt er aber eine Option für Hecking dar.
Auch Alexander Madlung hatte diese Position in Notsituation unter Magath einige male gespielt.


Warum wechselt Hecking immer erst am Ende der Woche?
Dieter Hecking lässt zu Beginn der Trainingswoche stets die A-Elf zusammen, die auch am Wochenende gespielt hat. Das war in der Vergangenheit nach jedem einzelnen Spiel so. Dies ist ein psychologisch wichtiger Faktor. Er zeigt seinen Spielern: Niemand wird für Fehler abgestraft, niemand wird bloßgestellt. Die Einheit bleibt zunächst immer zusammen.
Falls es doch Gründe für eine Umstellung gibt, so ändert dies Hecking erst im Laufe der Woche. Vor zwei Partien geschah dies erst am allerletzten Tag beim Abschlusstraining.

Dennoch will sich Dieter Hecking nicht einfach hinten reinstellen und mauern. Auf der PK sagte Hecking:

Der wahrscheinliche deutsche Meister kommt, aber wir werden nicht elf Verteidiger aufstellen

Dennoch sieht die Grundausrichtig womöglich defensiver aus. Wie passt das zusammen?

Dieter Hecking nennt diese Spielweise: „Nach vorne verteidigen.“
Was er damit meint, erläuterte Dieter Hecking in der PK:

Wir brauchen daher eine kompakte Spielweise und müssen versuchen, den Gegner weit von unserem Tor fernzuhalten. Wir werden natürlich trotzdem nicht alles verhindern können, denn der FC Bayern hat eben die Qualität, auch aus wenigen Chancen zwei, drei Tore zu machen. Dennoch glaube ich, dass auch wir die Qualität besitzen, uns die eine oder andere Chance zu erarbeiten. Entscheidend ist für uns, davon überzeugt zu sein, was wir machen. Wir dürfen die taktische Disziplin nicht verlieren und müssen versuchen, unser Spiel über 90 Minuten durchzuziehen. Ich würde mir wünschen, dass wir gegen die Bayern nach vorne verteidigen, uns nicht zu weit hinten reindrängen lassen und auf diese Weise um jene kleine Chance ringen, die wir zweifellos auch haben

Wie gut diese Taktik aufgehen wird, kann man am Freitag Abend sehen. Neben einer guten Einstellung und guten Taktik kann auch ein bisschen Glück gegen den übermächtigen Gegner nicht schaden.
 
 
Viele haben bislang das Video von Heckings-Trainingsstart in Wolfsburg übersehen, weil ich es noch in keinen Artikel eingebaut hatte. Für diejenigen, die es noch nicht gesehen haben:

 
 

9 Kommentare

  1. Ich finde es gut was Hecking da so macht. Denke auch anhand der Änderungen in den Aufstellung kann jeder Spieler erkennen, dass er eine Chance hat in der Startelf zu stehen. Nicht gegenjeden Gegner wird mit der gleichen Startelf begonnen. Hecking hat sicherlich ein präferiertes Spielsystem, allerdings werden auch die Spieler gebraucht, die möglicherweise nicht all zu gut in dieses System passen. Damit meine ich z.B. Hasebe, der wohl die defensive Variante zu Fagner sein wird.

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    • Wie ich im Forum geschrieben habe, sehe ich es auch so dass Hecking versucht die Qualität der Truppe situationsbedingt zu nutzen. Man soll nicht vergessen dass jetzt 4 Spiele gegen sehr starken Gegner kommen. Auswärts gegen Mainz und Freiburg würde mich auch nicht eine defensivere Variante überraschen, da diesen beiden kampf- und laufstarken Mannschaften sehr ungern Punkten abgeben, aber mit schnellen Kontern zu knacken sind. Das heisst: hinten zu machen und im Laufe des Spiels versuchen die Offensivqualitäten aufblitzen lassen. Dasselbe gilt natürlich gegen Schalke wenn Leute wie Huntelaar wieder dabei sind. Harte Wochen stehen vor.

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  2. Prinzipiell finde ich es ja gut, dass der immer noch stark verunsicherte Träsch ausgetauscht wird. Aber muss es dann ausgerechnet Kjaer sein?
    Das hat ja schon fast „Magathsche Züge“.

    Wenn jemand Routine und Erfahrung auf dieser Position mitbringt, dann ist es doch wohl Josué. Er war in der Hinrunde einer der besten Wolfsburger. Unter Köstner ist er noch mal aufgeblüht. Wieso wird er nicht aufgestellt?

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  3. Ich glaube, das Spiel geht in die Hose. Kjaer ist für das Mittelfeld viel zu hüftsteif. Ich sehe es wir Heinz. Wenn Josué etwas gut kann, dann ist es das Spiel des Gegners zu zerstören. Genau so einen Mann bräuchten wir jetzt.
    Viel Frust werde ich wohl haben, wenn ich Mandzukic im direkten Vergleich mit Dost sehen werde.
    Gegen Bayern gibt es zur Zeit keine Taktik, mit der man sie überlisten kann.

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  4. Klaus Allofs Rechte Wade

    Da werden ich mir morgen wohl das ein oder andere Bier Genehmigen müssen, um das Spiel zu „ertragen“. Nicht nur weil es die „Über Bayern“ sind, Nein auch weil es jetzt ganz Wild wird.

    Plötzlich soll jetzt ein Kjaer im Def. MF spielen. Ein RiRo vor Wochen nichtmal gut genug um den ganz neuen Perisic zu verdrängen spielt plötzlich im LM und Hasebe kommt für Fagner. Bei RiRo hat man das Experiment ja auch gegen Stuttgart ziemlich schnell beendet, jetzt soll alles besser sein :D

    Wenn das die Startelf ist, dann gute Nacht. Ich bin dann schonmal am Tresen.

    Ein Kjaer im Def. MF ist eine Absolute Notlösung, vor Wochen habe ich ja schon geschrieben das man Naldo im Def. MF aufstellen soll. Der kann auchmal aus der 2. Reihe einen Hammer abfeuern und in Brasilien hat er auch schon Def. MF gespielt. ;)

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  5. Es besteht die Möglichkeit, dass Hecking mit dieser Umstellung nur seine Spieler im Training kitzeln will. Das lese ich jedenfalls aus seinen Aussagen auf der PK heraus. Dass ein Trainer situationsbedingt viele Varianten drauf haben muss, sehe ich ein. Aber mit Kjaer im Mittelfeld wird mir auch etwas unwohl.
    Ich bin sehr gespannt, was man nachher vom Abschlusstraining lesen wird.

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  6. Ich schließe mich Klaus Allofs Rechte Wade an…und werde mich betrinken :D

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    • Klaus Allofs Rechte Wade

      Das beste was man machen kann, da lob ich mir doch son Freitagabend Spiel. Bayern muss man einfach sehen auch wenn es ein harter Abend werden könnte.

      Ich wünsch dir viel Spaß ;)

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  7. Huuhuu, wann gibt’s denn den Bericht vom lieben Normen zum Abschlusstraining? Bin gaaaanz Neugierig… *hehe

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