VfL Wolfsburg unterliegt Heidenheim: Hasenhüttl spricht von „schlechtestem Heimspiel“

Der VfL Wolfsburg hat im Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim einen herben Rückschlag im Kampf um die Europapokalplätze hinnehmen müssen. Die 0:1 (0:1)-Niederlage bedeutete nicht nur das zweite sieglose Spiel in Folge, sondern offenbarte auch große Defizite in Spielaufbau, Tempo und Durchschlagskraft. Das Tor des Tages erzielte Marvin Pieringer in der 16. Minute per Foulelfmeter – es sollte die spielentscheidende Szene bleiben.

“Schlechtestes Heimspiel”

„Alles eigentlich“, antwortete Cheftrainer Ralph Hasenhüttl auf die Frage, was ihn an der Partie am meisten frustriert habe. Deutlicher ließ sich der Frust kaum in Worte fassen. Hasenhüttl kritisierte die Leistung seiner Mannschaft offen: „Wir haben gespielt, als wäre uns der Stecker gezogen worden. Das war bei weitem unser schlechtestes Heimspiel.“

Tatsächlich war die Vorstellung der Wölfe über weite Strecken blutleer. Die Offensive fand kaum statt, klare Torchancen blieben bis in die Schlussphase Mangelware. Erst in den letzten 15 Minuten konnte der VfL etwas Druck aufbauen. Zwei Gelegenheiten durch Lukas Nmecha (77./88. Minute) hätten den Ausgleich bringen können, doch Heidenheims Torwart Müller parierte jeweils stark.

Während in Wolfsburg die Unzufriedenheit wächst, durfte sich Heidenheim über den zweiten Bundesliga-Sieg in Folge freuen – und über den Sprung vom direkten Abstiegsplatz auf Rang 15. Trainer Frank Schmidt bilanzierte zufrieden: „Wir haben nicht irgendwie den Sieg geholt, sondern mit einer richtig guten Leistung.“

Kritik an Trainer wächst

Beim VfL hingegen verstärken sich die kritischen Stimmen. Noch äußern sich diese nur im Umfeld und hinter vorgehaltener Hand, doch die Luft für Ralph Hasenhüttl wird dünner. Die Europa-Ambitionen drohen zu verpuffen, der Blick geht eher nach unten als nach oben.

Am kommenden Sonntag wartet mit dem Auswärtsspiel bei Union Berlin (17:30 Uhr) die nächste schwierige Aufgabe. Will der VfL seine Saisonziele nicht aus den Augen verlieren, ist eine deutliche Leistungssteigerung unumgänglich.

Vier Änderungen bei Wolfsburg – Hasenhüttl stellt um

Nach der unglücklichen 0:1-Niederlage in Augsburg nimmt VfL-Trainer Ralph Hasenhüttl einige Anpassungen in seiner Startformation vor. Aufgrund einer Gelbsperre muss Wolfsburg auf Mohamed Amoura verzichten, zudem fehlt Mattias Svanberg verletzungsbedingt (Knieprobleme). Abwehrspieler Vavro, der zuletzt mit einer Muskelverletzung pausierte, sitzt immerhin auf der Bank. Auch Stürmer Jonas Wind nimmt zunächst dort Platz.

Dafür rücken Sebastiaan Bornauw, Yannick Gerhardt, Patrick Wimmer und Andreas Skov Olsen in die Startelf. Gerade Skov Olsen könnte mit seiner Kreativität eine entscheidende Rolle im Wolfsburger Offensivspiel einnehmen.

Heidenheim setzt auf Konstanz – Nur eine Änderung

Bei den Gästen gibt es im Vergleich zum letzten Spiel vor der Länderspielpause lediglich eine Veränderung. Wegen einer Gelbsperre fehlt Omar Traoré, für ihn rückt Siersleben in die Startelf. Busch dürfte aus der Dreierkette auf die rechte Außenbahn wechseln. Ansonsten setzt Trainer Frank Schmidt auf das bewährte Personal, das beim 3:1 gegen Holstein Kiel überzeugte.

Aufstellung des VfL Wolfsburg:

Startelf: Grabara – Fischer, Bornauw, Koulierakis, Maehle – Arnold, B. Dardai, Gerhardt, Skov Olsen, Wimmer – Tiago Tomas

Reservebank: M. Müller (Tor), Odogu, Vavro, Kaminski, Paredes, Vranckx, K. Behrens, L. Nmecha, Wind

Pflichtaufgabe für Wolfsburg oder Überraschung durch Heidenheim?

Der VfL Wolfsburg geht als Favorit in die Partie, doch Heidenheim hat in dieser Saison bereits mehrfach bewiesen, dass es für Überraschungen sorgen kann. Während der VfL einen Sieg braucht, um den Anschluss an die internationalen Plätze zu halten, wird Heidenheim alles daran setzen, zumindest einen Punkt mitzunehmen. Es verspricht ein intensives Duell zu werden – bei bestem Fußballwetter in Wolfsburg.