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Der Wolfsburg-Spion: So trainiert Braunschweig | mit Video


 
Wie bereitet sich Eintracht Braunschweig auf den VfL Wolfsburg vor? Um dieser Frage nachzugehen bin ich gestern kurzerhand in die Nachbarstadt aufgebrochen, um mir einmal das Training von Torsten Lieberknecht und seiner Eintracht genauer anzuschauen.

Premiere: das erste Mal bei der Eintracht

Ich war zuvor noch nie auf dem Trainingsgelände des BTSV. Hinter der Arena biege ich in eine kleine Seitenstraße ein. Ein Parkplatz ist schnell gefunden.
Was mir sofort auffällt: Die angrenzenden Trainingsplätze sind allesamt mit einem Sichtschutz verhüllt. (Zuletzt auch ein großes Thema beim VfL). Lieberknecht ist bekannt dafür sehr häufig Einheiten unter Ausschluss der Öffentlichkeit abzuhalten und Besucher notfalls auch von Ordnern entfernen zu lassen.
Einige VfL-Fans wissen darüber interessante Geschichten und Anekdoten zu berichten.

Mit leichten Vorurteilen behaftet steige ich aus und suche den Eingang zum Vereinsgelände.

Auf dem Weg fällt sofort auf: Eine lange 50-Meter Bahn direkt vor dem Eingang ist unverhüllt
– klar, heute ist öffentliches Training. Jeder darf zuschauen.

Doch bevor man auf das Trainingsgelände direkt kommt, geht es über die große Eingangsstraße zum Stadion, vorbei an einem alten Tennisplatz mit noch älteren Baubuden und Kassierhäuschen: Oldschool – ein typisches 2. oder 3. Liga-Gelände.
Das sage ich ohne respektlos wirken zu wollen. Direkt nach einem Aufstieg wurde das wenige Geld an anderer Stelle investiert – z.B. in die Modernisierung des Trainingsgeländes, welches ich nun betrete.

Das Trainingsgelände des BTSV

Der riesen große Absperrzaun in Richtung Stadion ist nagelneu. Hier wurde großflächig Werbung angebracht. Auch der Pflasterweg sowie die Geländer für die Zuschauer sind neu. Doch das war es dann auch schon. Vor mir erstrecken sich drei Trainingsplätze hintereinander. Ganz am anderen Ende trainiert eine weitere Mannschaft (die 2.?).

Zur Straße hin fällt mir erneut der Sichtschutz auf. Auf diesem befindet sich keine Werbung wie in Wolfsburg. Auch reicht der Sichtschutz nicht bis zum Boden. Die zu kurzen Bahnen lassen 50 cm „Beinfreiheit“.

Mein Blick schweift weiter: Die relativ neuen „grünen“ Sichtschutzbahnen reichen nur etwa 70 Meter weit. Im direkten Anschluss baumelt ein alter Sichtschutz in Schwarz von Zeit, Wind und Wetter gezeichnet „unmotviert“ vom Zaun herunter.

Einen Schönheitspreis gewinnt dieses Trainingsgelände sicherlich nicht. Doch ich aus Wolfsburg habe leicht reden. Total verwöhnt vergesse ich schnell jedes Verhältnis.
Wenn man sieht, wie leicht man in Wolfsburg – selbst für die 2. Mannschaft und die Frauen – gar ein neues Stadion in Rekordzeit aus dem Boden stampfen kann und man andernorts nicht mal Geld für einen vernünftigen Sichtschutz übrig hat, dann kommt einem schnell der Gedanke:
„Ein wenig mehr Bescheidenheit & Dankbarkeit würde uns ab und zu gut zu Gesicht stehen.“


Das Braunschweig-Training:

Das Training hat bereits begonnen. Die Mannschaft ist mit Basicübungen beschäftigt. Trainer Torsten Lieberknecht lässt diese leichten Anfangsübungen von seinem Co-Trainer abhalten. Er selbst steht dahinter und schaut zu.
Das ganze Drumherum wirkt alles ein bisschen kleiner – darf ich sagen „unprofessioneller“ oder besser: unangepasster an die Liga-Primusse?

Wo bei uns mehr als ein halbes Dutzend Betreuer, Co-Trainer und Masseure jeden Tag beim Training dabei sind, kommt Thorsten Lieberknecht mit der Hälfte aus.
Wundern tue ich mich angesichts der Unterschiede in den finanziellen Mitteln darüber selbstverständlich nicht.
Doch im Training geht es um Fußball und den sehe ich hier ebenso wie bei uns.

Bei den anfänglichen Übungen werde ich sofort an das Training von Felix Magath erinnert. Alles steht in Reihe und Glied und hört den Anweisungen des Co-Trainers zu. Leise ruft der mir am nächsten stehende Spieler seinem Partner zu: „Wenn er blau ruft, sollst dann nur du auf den Ball zulaufen oder ich auch, oder wie?“
Anschließend gibt es ein kleines Zweikampftraining und das freie Spiel – blau gegen gelb ohne Torhüter, nur auf Ballbesitz. (Ebenfalls eine beliebte Magath-Übung).

Als dritte Übung, die den Hauptteil des Trainings einnehmen sollte, folgt ein ausgedehntes Zweikampftraining – Mann gegen Mann auf zwei Tore. Auch diese Übung erinnert mich wieder stark an unseren Felix. Der Unterschied: Magath ließ jedes Duell genau eine Minute austragen, egal wieviele Abschlüsse dabei heraus kamen. Nach jedem Durchgang sackten die Spieler regelmäßig erschöpft zu Boden. Bei Torsten Lieberknecht geht es etwas „ruhiger“ zu. Ein Duell, Abschluss und das nächste Pärchen war an der Reihe.

Diese Übung wurde nach jeweils zwei Durchgängen gesteigert: Mann gegen Mann, 2 gegen 2,
3 gegen 3 und abschließend 4 gegen 4.

Torsten Lieberknecht:

Lieberknecht wirkt live etwas kleiner als im TV. Er spricht zwar laut und bestimmend, wirkt dabei aber nie aggressiv oder „über-autoritär“. Mehrfach geht sein Blick zu mir und meiner Kamera. Während einer Pause kommt er bei mir vorbei und schickt ein sehr freundliches „Hallo“ herüber – ahnt er, dass ich aus Wolfsburg bin und für den nächsten Gegner spioniere? :)

In den Übungen greift er ebenfalls häufig ein, gibt Anweisungen und verweist auch auf Fehler aus den letzten Partien. „Stopp, stopp, den gleichen Fehler haben wir gegen Nürnberg auch gemacht. Alles läuft hinter dem Ball her und schon stehen wir auf einer Seite völlig offen.“


Spielerische oder taktische Dinge werden an diesem Tag nicht eingeübt.

Kaum Zuschauer:
Insgesamt schauen bei diesem Training bei herrlichstem Wetter keine 5 Fans zu – Presse und 4 Wolfsburg-Sympathisanten abgezogen.
Ein Braunschweig-Kenner verrät mir: Bei all der Begeisterung und Unterstützung während der Spiele – beim Training hat sich dies in Braunschweig nie durchgesetzt. Hier sind immer wenige Trainingszuschauer.

Das „Gefühl“ für den Gegner
Was mir bei diesem Trainingsbesuch ebenfalls sofort in den Sinn kam: Wie wichtig es doch ist eine sportliche und vereins-historische Reputation aufweisen zu können.
Kommen die Bayern, hat man Respekt, Angst und spielt häufig wie gelähmt – ein riesen großer Bonus, der die Bayern gleich in eine vorteilhafte Rolle bringt, ohne auch nur eine gute Aktion gehabt haben zu müssen.
Umgekehrt funktioniert dieses Beispiel leider ebenfalls. Man selbst ist gut drauf, zeigt gute Leistung, aber der Gegner hat einfach keinen Respekt, weil er einen nicht sonderlich fürchtet. So stürmen beispielsweise in unserer Volkswagenarena häufig auch kleine Mannschaft munter nach vorne, was uns gelegentlich überrascht und so gar nicht in die Karten spielt.

Diesen Effekt habe ich gestern auch beim Braunschweig-Training gespürt. Ich sah viele mir unbekannte und besonders junge Gesichter, die wenig „furchterregend“ waren. Schnell kann man zu dem Eindruck kommen: Kein Problem, die muss man schlagen.

Dies ist sicherlich einer von vielen Gründen, wo Braunschweig eine psychologische Komponente gegen sich hat.
In wenigen Fällen kann man dieses „Unterschätzen des Gegners“ allerdings auch ins Gegenteil verkehren – nämlich dann, wenn der Gegner überheblich und unkonzentriert wird und Braunschweig voll fokussiert mit den einfachen Mitteln des Kampfes und der Leidenschaft dagegen hält.
Bestes Beispiel: Die Niederlage aus dem Hinspiel!

Das darf uns kein 2. Mal passieren.

Mein Fazit:

Und so fahre ich mit einem geteilten Gefühl aus Braunschweig wieder in Richtung Wolfsburg:
Diese Mannschaft hat mir keine große Angst gemacht. Auch hier wird nur mit Wasser gekocht und ich habe viele ähnliche Trainingselemente gesehen, die ich auch aus Wolfsburg kenne.
Der wichtigste Faktor, nämlich der Kampf und die Leidenschaft, der durch die enthusiastischen Fans erst entzündet wird, konnte ich freilich beim Training noch nicht beobachten.

Auf der anderen Seite fahre ich mit dem oben bereits erwähnten Gefühl zurück, häufiger Mal etwas bescheidener und vor allen Dingen zufriedener zu sein. Bei uns fällt vieles wirklich wie selbstverständlich „vom Himmel“. Zu schnell gewöhnt man sich daran und neigt in seinen Ansprüchen schnell mal zum Übermaß.

Deshalb: Der aktuelle Platz 5 ist toll. Wenn es mehr wird, wird sich aber sicherlich auch niemand beschweren :)

Lange Rede, kurzes Video! Bitte schön:

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70 Kommentare

  1. Ganz großes kino!
    Ich bin begeistert

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  2. Schöner Artikel, danke für den Blick über den Tellerrand.

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  3. Ich weiß nicht genau ob es schon bekannt ist, aber habe gerade gelesen dass wir an Alvaro Morata interessiert sein sollen…
    http://www.sportal.de/medien-vfl-wolfsburg-will-real-madrids-alvaro-morata-1-2014031335702400000

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  4. Für mich spielt Braunschweig in der Rückrunde besser als noch in der Hinrunde. Die hatten auch viele knappe Partien dabei. Hinzu kommt noch die starke Fanunterstützung. Das wird ein Hexenkessel werden. Ich hoffe sehr, dass wir das trotzdem schaffen.
    Vielen Dank für den ausführlichen Bericht. :vfl:

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  5. passend zum Thema: keinen Respekt vorm VfL, hat Lupo gestern diesen Artikel hier gepostet:

    http://www.braunschweiger-zeitung.de/lokales/Braunschweig/eintracht-fans-warum-ein-derby-kein-derby-ist-id1373748.html

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    • Ach, was hoffe ich, dass wir unsere Revanche bekommen. Vier Niederlagen in allen vier Nordderbys wäre einfach zu viel für mein Fußballherz.
      Allerdings weiß man noch nicht wie die Mannschaft die letzten beiden hohen Niederlagen verkraftet hat. Wir ein aufregendes Spiel.

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    • Die Arroganz bekommen BTSV-Fans schon mit der Muttermilch verabreicht! :keks:

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    • ach die denken nur, dass sie uns damit ärgern könnten…

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    • @ A2TheB
      Das mit der Arroganz und der Muttermilch ist ja ein zweischneidiges Schwert. Oder war das Plakat in der Nordkurve beim Hinspiel nicht die Krone der Arroganz? Als Doping für die zum Abstieg Vorverurteilten aus BS hat es wohl funktioniert.
      Darüber hinaus ist es Unfug, zu glauben, dass Fans eine Philosophie haben. Sie finden sich jeweils mit der Situation ihres Vereins ab und verleihen diesem Status eine Bedeutung.
      Wer keine gute Gegenwart hat, der schaut halt in die (kurzzeitig) ruhmreiche Vergangenheit.
      Wer Geld im Überfluss vom Vereinseigner bekommt, hält das für ein Konzept und schaut mit arroganter Distanz auf ärmere Nachbarn.
      Beides gleich inhaltslos, hochmütig und albern, oder?

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    • Und selbst der gute Dieter Hecking sagte 2008 als Trainer von Hannover 96 vor dem Spiel gegen Wolfsburg:

      Nach dem „Derby“ gefragt antwortet er schroff: „Es gibt nur ein richtiges Derby – und das ist gegen Eintracht Braunschweig.“

      Von daher finde ich sowohl das krampfhafte Betonen der Braunschweiger das Spiel sei kein Derby lächerlich, als auch die Tatsache, dass der VfL das Spiel bei jeder sich bietenden Gelegenheit dennoch als Derby bezeichnet. Wenn die uns nicht als Derby wollen, bitteschön. Ich will das Spiel gewinnen, ob es nun ein Derby ist oder nicht.

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    • Es ist doch egal wie man dieses Spiel nennt. Meinetwegen können sich BS und Hannover bei den Spielen noch soviele Schweine durch die Stadt scheuchen oder Rauchbomben in Entlastungszüge werfen. DIESE Art von Rivalität WILL ich garnicht. Wenn DAS deren Verständnis von wahrer Rivalität ist, dann können DIE es behalten. Für mich HAT dieses Spiel eine Relevanz und das sieht man in BS, als auch in WOB an den Gesprächen die man führt. Es ist KEIN normales Spiel und das macht für mich ein Derby aus. Das Spiel zwischen Hamburg/Bremen und Wolfsburg wird ja auch als „Nord-Derby“ bezeichnet.

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    • Ach am Plakat lag es, dass das Hinspiel in die Hosen gegangen ist? Natürlich, die Trainerleistung und die vorbereitende Einstellung der Mannschaft auf das Derby durch den Trainer stehen bei den meisten, die in diesem Blog schreiben ja ohnehin nicht zur Diskussion.
      Mir allerdings gibt es zu denken, dass nicht nur das Spiel gegen den BTSV, sondern auch die Spiele gegen 96 verloren gegangen sind.

      Und was bitte ist daran arrogant einen Verein, der mit viel Dusel nach 27 Jahren den Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga geschafft hat zu einem Schnupperkurs zu begrüßen. Erst recht, wenn dieser Verein zu Gast bei einem Club ist, der sich seit seinem Aufstieg 1997 sechszehn Spielzeiten ununterbrochen als eine feste Größe der Bundesliga etabliert hat und in dieser Zeit in der jüngeren Vergangenheit auch einen Meistertitel holte. Von diesem Niveau ist der BTSV momentan als glücklicher Aufsteiger und Abonnent des letzten Tabellenplatzes in dieser Spielzeit noch weit entfernt. Womit ich keinesfalls zum Ausdruck bringen möchte, dass die Verantwortlichen dieses Clubs schlechte Arbeit leisten würden. Das Gegenteil ist meiner Meinung nach der Fall.
      Trotzdem war und ist das Plakat und der Ausdruck Schnupperkurs 1. Bundesliga absolut passend.
      Natürlich auch deshalb, weil man immer noch fest davon ausgehen muss, dass dieser Club in der nächsten Spielzeit nicht mehr erstklassig sein wird. Wovon übrigens sogar Teile des eigenen Kaders ausgehen. Jüngster Beleg dafür ist ihr Keeper Davari, der mit seiner Unterschrift unter einen neuen Vertrag beim BTSV zögert, da er auch in der nächsten Spielzeit gern zur ersten Liga gehören würde.

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    • ..hat da wieder einer ein Stöckchen geworfen und der kleine Kläffer stürzt sich drauf?
      Und schon wieder irrt er – es ist kein Knochen. :yeah:

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  6. Ist eigentlich bekannt, ob die Ultras fürs Abschlusstraining morgen etwas geplant haben?

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  7. Off Topic: war mal auf der FCB homepage.
    Absolut erstaunlich: NULL Kommentar zu U. Höneß.
    Der ist doch deren Präsi, da kann man doch nicht einfach abtauchen.

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  8. Na ich denke die Aufsichtsräte saßen schon zusammen ?

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  9. Morgen soll es eine Pressemitteilung geben.

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  10. Ich habe schon vor ein paar Tagen hier im Blog mich verwundert, weshalb die Aufsichtsräte des FC Bayern nicht sofort handeln. Dass Herr Hoeneß nicht selbst als AR-Vorsitzender die Konsequenzen zieht und zurücktritt, ist schon mehr als peinlich. Aber peinlich ist es auch für alle anderen AR-Mitglieder, die nicht als Königsmörder gegenüber den Bayern-Fans auftreten wollen und sich jetzt zunehmend mit Negativspekulationen der wildesten Art in Verbindung gebracht sehen.

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  11. Sehr gut, die Aktion.
    Und dein Resumee ebenfalls!

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  12. Laut WAZ von heute, könnte es im Mittelfeld tatsächlich den von mir gewünschten Tausch Medo Arnold kommen. Daher wären Calli, Ivan und de Bruyne im of. Mittelfeld eingeplant. Unterschreibe ich mal sofort!

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  13. Hoeneß verzichtet auf Revision und tritt von allen Ämtern zurück.

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    • Wurde Zeit, dass er diesen Schritt macht. Finde ich gut so. Und jetzt muss O.Kahn bei den Bayern mittelfristig ran.
      Ist schon seltsam, dass genau in dem Moment wo der FCB fußballerisch auf dem Höhepunkt seiner Vereinsgeschichte steht (Triple-Verteidigung möglich, Fußball vom anderen Stern, Kader outstanding, Trainer Weltklasse) der wichtigste Mann und quasi „Erschaffer“ des FCB den tiefsten nur denkbaren Fall erlebt.

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    • Die Eile, mit der im Prozess die stetig anschwellende Steuerverkürzung von allen Beteiligten durchgewunken wurde und die Schnelligkeit, mit der das Gericht alle sacherforderlichen Prüfungen vollzogen hat, wofür andere Experten wohl Monate gebraucht hätten, hat mich vorher schon sehr verwundert fragen lassen, wieso Hoeneß bei solch geringem Strafmaß noch in Berufung gehen will. Jetzt, da er seinen Einspruch zurückgenommen hat, bevor noch schlimmere Fragen öffentlich werden, weiß ich natürlich, dass Hoeneß – ehrlich, anständig und verantwortungsbewusst, wie er nun einmal ist – die volle Verantwortung für seinen Fehler übernimmt. Aber Mut! Die Kumpels wollen ihn auch alle mal im Staatshotel besuchen, und in ein paar Monaten kräht sowieso kein Hahn mehr nach anderen Hintergründen – es sei denn, der Stern macht weiter.

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    • … es sei denn, der STERN macht weiter.
      Natürlich ist auch immer noch die Frage nach der Herkunft des Geldes von großem Interesse. Dreyfuss/Adidas als „Spender“ und der damalige, nahezu gleichzeitige Ausrüstervertrag; da kann man schon auf Gedanken kommen… :glasses:
      Darüber hinaus wäre auch mal interessant, welche Insiderinformationen aus seinen Beziehungen in Top-Etagen ihm bei Spekulationsgewinnen hilfreich waren.
      Der menschlichen Neugier in der Beziehung UH-Bayern-Geldquellen ist da keinesfalls Genüge getan… :fies:

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    • Hey,
      weiß hier eigentlich jemand, ob der gute Uli Hoeness in den geschlossenen Vollzug muss, oder hat er eine Ladung für den offenen Vollzug bekommen ???

      btw. in welche JVA wird er verbracht? Ist hier etwas bekannt?

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    • Zu Beginn muss man immer in den geschlossenen Vollzug. Der Wechsel in den offenen erfolgt dann je nach Prognose der Haftleitung. Wird beim Uli sicher schnell gehen. Welche JVA? Keine Ahnung, prinzipiell aber wohnortnah, damit die Familie nicht so weit fahren muss.

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    • Landsberg kommt da in Frage

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    • Es stehen immer noch unbewiesene Fremdmeinungen im Raum, dass anno 2008 oder so, als Deutschland kurz vor einem Krieg mit der Schweiz stand und Herr Steinbrück schon die Kavallerie losschicken wollte, sich schwarze Konten vervielfacht haben und auch in anderen Banken heimisch wurden.

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    • So nebenbei: Was ich richtig krank finde, ist, dass ihm ein Steuerfahnder in Altersteilzeit bei der Selbstanzeige geholfen hat. Nach meinem Verständnis muss für jemanden in Altersteilszeit immer noch eine Treuepflicht gegenüber dem Dienstherrn gelten. Und allein deshalb hat es für mich schon ein Geschmäckle, dass die Tat als „nicht entdeckt“ gelten soll…

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    • @Schalentier

      Der gute Mann hat angeblich schon ein Verfahren am Hals. Ich weiß nur nicht, ob von seinem früheren Arbeitgeber oder vom Ordnungsamt wegen Falschparkens.

      Ich will jetzt auch nicht mehr darüber nachdenken, wie das alles zu werten ist, sonst muss ich noch an meinem über die Jahre bewahrten Kinderglauben zweifeln.

      Ich freue mich aber über die Maßen, wenn ich jetzt annehmen kann, dass sich nunmehr auch beim FC Bayern die Meinung verfestigt, dass die anderen Buli-Vereine auch trainieren und wenn die ganz teuren Transfers aus Kostengründen erst einmal zurückgestellt werden.

      Ansonsten wäre es mir lieb zu erfahren, dass die Bayern-Vereinsbettwäsche auch im 5 Sterne Staatshotel Landsberg verfügbar ist.

      Es gilt aber immer noch: Wir sind das Volk. Wir wissen gar nichts und sollen auch nichts erfahren.

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  14. Die Revision hätte wohl wenig Aussicht auf Erfolg gehabt. Dies wird Uli Hoeneß mit seinen Verteidigern und letztlich auch seiner Familie besprochen haben.
    Dennoch ist es menschlich absolut verständlich, wenn man versucht, um die Verbüßung der Strafe herumzukommen. Das würde jedem von uns nicht anders gehen. Deshalb habe ich durchaus Respekt vor dem Schritt, den Uli Hoeneß nun gegangen ist, weil er freiwillig den letzten Strohhalm aus der Hand gegeben hat.
    Zugleich kann die Entscheidung für ihn die Chance sein, in absehbarer Zukunft zur Normalität zurück zu kehren. Dies wird allerdings eine Normalität ohne Amt beim FC Bayern München sein. Diese Entscheidung hat er damit auch endgültig getroffen.
    Wer weiß, wie viel Herzblut er in den FC Bayern gesteckt hat, mag ermessen, wie tief er gefallen ist.
    Vermissen werde ich ihn irgendwann bestimmt trotzdem.

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    • Eine Revision muss nicht immer strafmildernd ausfallen, der gute Uli Hoeness hätte in den Verhandlungen genauso gut eine höhere Strafe bekommen können!
      Immerhin hat die StA der ersten Instanz ja schon 5,5 Jahre gefordert!
      Dies wird er sicher auch mit berücksichtigt haben!

      Vermissen werde ich ihn sicherlich auch, er ist und bleibt ein großer im deutschen Fussball, allein was er mit dem FC Bayern geschaffen und aufgebaut hat, dafür muss man im Respekt zollen!

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    • Meines Wissens hätte die Revision allein deshalb Aussicht auf Erfolg gehabt, weil ein entsprechender Fall „versaute Selbstanzeige“ vom BGH nie abschließend entschieden wurde. Fraglich, ob sich der BGH die Chance hätte nehmen lassen, hier nochmal Grundsätze herauszuarbeiten. Aber was hätte das für Herrn Hoeneß bedeutet? Ein neues Verfahren hätte noch lange nicht bedeutet, dass er beim zweiten mal glimpflicher davon kommen würde. Vielleicht wäre sogar das Gegenteil der Fall gewesen. Schließlich hat selbst die Verteidigung eingeräumt, dass die Selbstanzeige aufgrund der Recherchen des Sterns abgegeben wurde. Das schlechte Gewissen kann man Herrn Hoeneß aufgrund der unglaublichen Dauer der wiederholten Steuerhinterziehungen kaum abnehmen. Der Richter hat zudem festgestellt, dass es ganz allein Hoeneß‘ Problem war, die Unterlagen zum Zeitpunkt der Selbstanzeige nicht in entsprechender Form vorliegen zu haben und auf die Bank warten zu müssen. Er hatte jahrelang Zeit, sich um entsprechende Unterlagen zu bemühen. Zuletzt war es sogar zu seinem Vorteil, da die 27-Mio.-Schätzung zu seinen Gusten („best case“) ausgefallen ist. Würde man ein neues Verfahren durch erfolgreiche Revision erwirken, würde man in diesem Verfahren wohl ganz genau hinschauen. Und das könnte dann einem Schuss ins eigene Bein gleichkommen.

      Persönlich bin ich übrigens der Meinung (natürlich nur auf Halbwissen gründend), dass der Tatbestand der „teilweisen Entdeckung“ der Straftat erfüllt gewesen sein muss und eine Selbstanzeige eh nicht hätte zulässig sein dürfen. Das sah das Gericht anders. Aber mal im Ernst: Stern und Focus recherchieren wie wild, geben jedoch im Gespräch mit den Steuerbehörden keine Namen preis. Man konnte jedoch den wahrscheinlichen Sünder auf eine hochrangige Person beim FC Bayern eingrenzen und hatte eine konkrete Kontonummer. Spätestens nach dem nächsten Artikel hätte die Steuerbehörde ermitteln müssen und wäre schnell auf Hoeneß gestoßen. Der Mann war doch längst „teilweise“ aufgefolgen! Dafür spricht nicht zuletzt eine in zwei Nächten notdürftig zusammengestellte Selbstanzeige, die nach über einem Jahr noch nachgebessert werden musste. Hätten die Journalisten direkt den Namen geäußert, wäre Hoeneß noch viel länger in den Bau gewandert. Allein aufgrund der Zurückhaltung der Presseleute hatte er noch Zeit für seine gescheiterte Selbstanzeige, die als wichtigster Strafmilderungsgrund ins Gewicht fiel…

      Wer weiß, wie ein anderes Gericht entscheiden würde. Vielleicht würde dieses die Tat sogar als „entdeckt“ bewerten. Dann würde es für Hoeneß viel schlimmer kommen. Bin gespannt, ob die Staatsanwaltschaft Revision einlegen wird. Ich empfinde es jedoch als Hohn, dass Hoeneß sich nun hinstellt, und hervorhebt, dass Urteil „aus Anstand“ zu akzeptieren. Lächerlich. Und wer den Staat und damit die Gesellschaft um fast 30 Mio. besch…, hat in meinen Augen auch nicht das Recht, sich hinzustellen und zu sagen „Ich bin kein Sozialschmarotzer“. Da sagt man besser garnix…

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    • @Ingoal: Das hängt davon ab Staatsanwaltschaft zu Lasten des Angeklagten Revision einlegt. Tut sie es nicht und nur der Angeklagte legt Revision ein kanns nicht schlechter werden.

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    • @Fednord
      Dem kann ich mich nur anschließen.
      Ausserdem sollte man als VfL-Fan etwas vorsichtig mit Häme sein.
      Denn wenn ich das richtig in Erinnerung habe, steht eine gerichtliche Klärung über Einflußnahme auf Sponsoren des VfL und ein in diesem Zusammenhang geäusserter Korruptionsverdacht auch noch aus, oder?

      Ich habe höchsten Respekt vor der Lebensleistung von U. Hoeness und menschlich finde ich die ganze Sache äusserst bedauerlich.
      Wenn, wie von vielen gefordert, es keinen Promi-Bonus geben darf, und er behandelt werden soll wie ein gewöhnlicher Straftäter, dann bitte jetzt auch Schluß mit Häme und Nachkarterei.

      Ich kann mich nämlich nicht erinneren, so etwas schon in Zusammenhang mit „gewöhnlichen“ Straftätern erlebt zu haben.
      Er akzeptiert das Strafmaß, geht in den Bau und damit sollte es gut sein und so auch respektiert werden.

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    • Wieso kann es nicht „schlechter werden“, wenn nur die Verteidigung Revision einlegt? Der BGH prüft auf Verfahrensfehler. Findet er welche, legt ein neues Gericht von vorne los – Ausgang offen, oder nicht?

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    • Hat sicher erledigt. Es gilt tatsächlich das „Verschlechterungsverbot“. Ging bislang davon aus, dass das nur für eine Berufung gilt. Es gilt jedoch auch für den Fall der Revision.

      Naja, trotzdem tut der Uli gut daran. Andernfalls würde bestimmt ein Jahr lang kein Gras wachsen, die Herkunft der Millionen würde recherchiert werden, ständig neue Details in der Presse…

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  15. Andernfalls wäre auch mit größerer Wahrscheinlichkeit die Staatsanwaltschaft in die Revision gegangen. Dann hätte es für Uli Hoeneß wiederum schlechter aussehen können, wenn nämlich der BGH – was nicht so fern liegt – wie die Staatsanwaltschaft angenommen hätte, dass es sich um besonders schwere Fälle der Steuerhinterziehung gehandelt hat. Ich gehe jede Wette ein, dass die Staatsanwaltschaft die Sache nunmehr auch auf sich beruhen lässt.
    In ein paar Jahren schreibt Uli dann seine Memoiren, insbesondere über die Zeit als Knacki und ist dann gern gesehener Gast in der Allianz Arena und in so mancher Talkshow.
    Das nennt man dann Rechtsfrieden, der wiederhergestellt ist.
    Das soll es von mir zum Thema Uli H. gewesen sein. Ich freue mich jetzt nur noch auf das Wochenende und ein „Nichtderby“, welches wir hoffentlich gewinnen.

    Auf geht`s Wölfe :)

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  16. Mit dem hier partiell anklingende Verständnis oder gar Respekt vor Hoeneß‘ Tapferkeit vor dem Urteil habe ich meine Probleme, auch mit der unterschwelligen Aufrechnung des kriminellen Verhaltens durch die „Lebensleistung“ bei den Bayern. Mit zeitweise 150 Mio. Devisenspekulationen zu betreiben, ist nach meinem Verständnis in einem Maße unmoralisch und verdorben, dass Hoeneß‘ öffentlichwirksame caritative Verbeugungen kaum mehr als steuersparende Werbemaßnahmen gelten können. Und 30 Mio. an Steuern der Gesellschaft vorzuenthalten, aus der Dreistigkeit eines ganz privaten Rechtsempfindens heraus, ist nicht nur hochkriminell, sondern auch abgrundtief asozial. Es mag viele Menschen geben, die Hoeneß als Kumpel und wie auch immer menschlich erlebt haben. Sie müssen sich alle im Nachhinein betrogen fühlen. Rückblickend betrachtet gibt es bei Hoeneß aus meiner Sicht nichts Gutes im Schlechten. Aber wie jeder Gefallene muss er für die Zukunft die Chance bekommen, sich nach dem Urteil zu bewähren. Das entspricht unserem Rechtsverständnis. Und die Bewährung beginnt jetzt. Dabei darf ihm weder das Lametta aus der Vergangenheit noch sein Vergehen anhängen.

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    • Im Bezug auf Hoeneß‘ Spenden sehe ich es auch so, dass man dies hinterfragen muss. Ich habe jahrelang dem Deutschen Tierhilfswerk als Student gespendet – in der Zeit musste ich zusehen, am Monatsende noch Lebensmittel kaufen zu können. Da taten mir auch die „mickrigen“ 20 Euronen weh. Sicherlich sogar mehr als Hoeneß die gespendeten 5 Mio. Ich glaube aber kaum, dass mein popliges soziales Engagement großartig strafmildernd berücksichtigt werden würde, wenn ich wegen Hinterziehnung verknackt werden würde. Aber…

      …Hoeneß hat nicht nur gespendet, sondern seine Popularität genutzt, um für karitative Zwecke zu werben. Und das kann man auch in Anbetracht der wahnsinnigen Hinterziehungssumme weiter würdigen. Unabhängig von finanziellen Aufwendungen.

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    • Diese 30 Millionen und dazu noch wesentlich mehr, muss er nun nachbezahlen. Somit ist niemandem ein Schaden entstanden.
      Bei entsprechender finanzieller Potenz (und die dürfte U.H. sicher haben) ist nämlich der Schaden bei Steuerhinterziehung das einzige Vergehen oder Verbrechen, welches sich zu 100% wieder schadlos ausgleichen lässt.
      Ganz im Gegensatz zu Körperverletzung, Vergewaltigung, und Kindesmissbrauch.

      Und oftmals, wenn nicht sogar immer, wird bei solchen Tätern jeglicher Aspekt, der zu einer Urteilsminderung herangezogen werden kann auch herangezogen. Sei es die verkorkste Kindheit oder irgendwelche Traumata oder der Migrationshintergrund.

      Warum dann nicht auch bei Hoeness?
      Hier wird nun jegliches Wirken für die Gesellschaft kleingeredet.

      Ich will seine Straftat nicht schönreden…aber bei Steuerhinterziehung habe ich immer ein Problem mit Haftstrafen. Warum nicht als Strafe die 3fache Hinterziehungssumme?
      Denn das ist es womit man die geldgeilen Spekulanten und Schwarzkonteninhaber wirklich bis ins Mark treffen kann.
      Wenn man ihnen das nimmt, was ihren Lebenszweck bestimmt. Die Kohle!

      Mit der Haftstrafe ist doch keinem geholfen…aber bei knapp 30 Mios hinterzogener Steuersumme das 3fache an Strafe plus Rückzahlung der Steuerschuld…davon hätten die Opfer also wir, die Gesellschaft, wesentlich mehr, als von einem Hoeness im Schonknast.

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    • Glaubt mir! Das tangiert den Über- und Gutmenschen Hoeneß eher peripher – will mal ganz gewöhnlich sagen: Geht ihm 2,48 m am A. vorbei. Dass er aber als Knacki nun vorübergehend aus dem Rat der Götter ausscheiden und seinen Heiligenschein abgeben muss – Das ärgert den Bayern-Guru ebenso wie die Tatsache, dass ihn offensichtlich nun doch nicht mehr alle Menschen lieben.
      Aber er sitzt ja eh nicht lange und nur nachts ein und die besten Freunde wollen ihn auch besuchen. Das tröstet, und in 2 Jahren oder so ist er doch wieder da.

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    • Die großzügigen Spenden des UH muss man halt auch so sehen, dass er Geld verspendet hat, das ihm gar nicht gehört hat, nämlich eben Teile der Steuergelder die er schuldet spielt er sich als großzügiger Spender auf. Das ist doch auch eine Form von Anmaßung und Betrug, ganz davon abgesehen dass er für das Spenden auch selbst noch Geld zurück bekommen haben dürfte, in Form von bei der Steuer geltend gemachten Spenden und Gewinn-Minimierung.

      Der Gutmensch Hoeness ist in meiner Ansicht nicht so stark vorhanden. Im Gegenteil, wenn man sieht wie er mit Ellbogen sich auch häufig gezeigt hat, muss man auch ihm ein gewisses Maß an schlechten Sozialverhalten attestieren, sowas dürfte aber bei einer Urteilsfindung nicht berücksichtigt werden/worden sein.

      Jemand der vor Gericht steht, dem wird selten das Verhalten bei seiner Arbeitsstelle den Kollegen/Partnern/Kunden angerechnet, nichts anderes sind Auftritte von UH in der Öffentlichkeit.

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    • Zusätzlich ist der Respekt der diesem Mann aktuell dafür entgegengebracht wird dieses extrem milde Urteil zu akzeptieren mehr als lächerlich.
      Geht er in Revision erhält die Staatsanwaltschaft die Möglichkeit, die von Hoeneß und seiner Gefolgschaft teilweise erst kurz vor Prozessbeginn eingereichten 70.000 Seiten an Akten nochmals in Ruhe und mit der nötigen Sorgfalt durchzuarbeiten. Dass die Summe der Steuerschuld dabei ein weiteres maal steigt, halte ich für sehr wahrscheinlich. Somit bezweifle ich eine strafmildernde Wirkung einer Revision.
      Und genau das werden auch Hoeneß und sein Anwalt wissen. Es ist naiv zu glauben, dass dieser Mann nicht alles tun würde um einer Gefängnisstrafe zu entgehen.
      Dass Hoeneß es nun so darstellt, als sei er bereit seine ach so schwerwiegende Strafe abzusitzen (2 Jahre 4 Monate bei guter Führung und zusätzlich offener Vollzug) und sich als ehrenvoller und im nachhinein grundehrlicher Mann zu profilieren versucht, passt dabei zu seiner narzistischen Persönlichekit.
      Das traurige dabei ist, dass scheinbar sehr viele auf diese falsche Nummer hereinfallen.

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    • Nun, meine Ansicht zur Bestrafung bei Steuerhinterziehung bezieht sich nicht ausschließlich auf Hoeness.
      Ich glaube auch nicht, dass ihm 120 Mios. ganz spurlos am A… vorbeigehen. Die würde er sicher merken. Und ein zweites Mal könnte er sich das sicher nicht leisten…somit geringe Wiederholungsgefahr.

      Dass er nicht vorbehaltlos von Allen geliebt wird, dürfte ihm sicher auch vorher schon ab und zu in den Sinn gekommen sein. :) Besonders bei Auswärtsspielen. :grins:
      Bei eingefleischten Bayern-Fans wird er durch die Haftstrafe eh zum Märtyrer werden.
      Von daher denke ich auch, dass er nach Verbüßung der Haftzeit irgendeinen neuen Job beim FCB findet, der höher angesiedelt sein wird als Greenkeeper.
      Und was haben wir letztendlich davon, wenn er sich ärgert?
      Eigentlich nix ausser Schadenfreude.

      Aber 120 Mios. können doch z.B. in den Flughafen Berlin gepumpt werden, zu unser aller Begeisterung.
      Oder irgendein Politiker erschafft sich damit ein Denkmal seiner Schaffensperiode, für das wir Steuerzahler noch imense Folgekosten bezahlen dürfen.
      Frag mich nicht, warum mir gerade das Phaeno in den Sinn kommt.
      Normalerweise müssten die Knäste überquellen, wenn man für Politiker die selben Maßstäbe anlegen würde.
      Oder glaubst du, dass es dadurch irgendwo im Land einen Kindergarten, eine Schule oder ein menschenwürdiges Altenheim auch für finanzschwache Alte mehr gibt, wenn U.H. sich im Knast ärgert?

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    • „Ich will seine Straftat nicht schönreden…aber bei Steuerhinterziehung habe ich immer ein Problem mit Haftstrafen. Warum nicht als Strafe die 3fache Hinterziehungssumme?“

      Die Bagatellisierung dieser Straftat halte ich für falsch. In was für einer Bananenrepublik würden wir denn hier leben, wenn man sich von seiner Schuld freikaufen könnte?
      Wer Steuern hinterzieht ist nicht besser als ein Dieb, nur mit dem Unterschied, dass der Dieb einem Menschen schadet. Der Steuerhinterzieher bestiehlt die gesammte Gesellschaft.
      Es sind insgesamt ca. 600 MILLIARDEN Euro deutschen Schwarzgeldes im Ausland versteckt. Solange das Schwarzgeldkonto auf der anderen Seite der Alpen, getarnt über eine Briefkastenfirma in der Karibik weiterhin zum guten Ton in bestimmten gesellschaftlichen Schichten zählt, solange wird Herr Schäuble diese 600.000.000.000 € nicht zu Gesicht bekommen.

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    • Ich sehe das überhaupt nicht als Bagatellisierung.
      Steuerhinterziehung ist eine Straftat und muss geahndet werden.
      Und es ist auch kein Freikaufen, wenn die Geldstrafe um ein Vielfaches den hinterzogenen Betrag übersteigt.
      Das ist aber meine persönliche Sicht.
      Fakt ist aber, wenn ein Steuerbetrüger beim jetzigen Strafmaß seine Haftstrafe abgesessen hat, dann bleibt ihm noch ein Großteil seines Vermögens. Oder glaubt jemand, dass U.H. in 3 Jahren…eher in Anderthalb…beim Münchner Jobcenter vorsprechen muss um H4 zu beantragen?

      Wie ich schon Eingangs schrieb, ist Steuerhinterziehung unter bestimmten Voraussetzungen eine Straftat, bei der sich der angerichtete Schaden zu 100% wieder gut machen lässt.
      Es ist eben „nur Geld“.
      Mit der darüber hinausgehenden Strafsumme ließe sich obendrein noch was Ordenliches anfangen.
      Und der Knastaufenthalt kostet den Geschädigten, als uns Alle, noch zusätzlich Steuergeld.

      Apropos Bananenrepublik…wäre das ursprünglich geplante Steuerabkommen mit der Schweiz nicht gescheitert, dann hätten sich die Betrüger mit einem Bruchteil der hinterzogenen Summe freikaufen können.
      Das wäre dann in meinen Augen Banane pur gewesen.

      Ich bin wirklich der Meinung, wenn bei Steuerhinterziehung ein Strafmaß winkt, welches das Vermögen des Hinterziehenden substanziell mindert, ist der Abschreckungseffekt wesentlich höher als die Aussicht auf 2-5 Jahre Knast (der Aufenthalt wird sich sicher mit genug Kohle noch ganz angenehmem getalten lassen) und anschließender Karibik-Kur im Millionario-Club.

      Ohne Kohle werden diese Gottgleichen nämlich auf das Niveau hinuntergeschraubt über das sie sich so gerne erheben.
      Ohne Moos nix los…Geld weg, „Freunde“ weg, Freundin weg…fast so wie bei uns Normalsterblichen.

      Davor haben die viel mehr Angst, vermute ich.

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    • So ziemlich jeder Diebstahl lässt sich zu 100% wiedergutmachen. Doch der Autodieb übergibt den Benz auch nicht einfach dem Besitzer zurück und zahlt eine Ausgleichszahlung um auf freiem Fuß zu bleiben.
      Aber unsere Ansichten und vor allem unser Gerechtigkeitssinn liegen anscheinend zu weit auseinander als das eine Diskussion hier irgendwo hinführen würde.
      Nichtsdestotrotz wünsche ich dir ein schönes Wochenende.

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    • Ich wünsche dir auch ein schönes Wochenende.
      Ich hoffe nur, du hältst meinen Gerechtigkeitsinn nicht für weniger ausgeprägt, als deinen.
      Denn das ist er nicht, ich spreche mich ebenfalls für eine harte Bestrafung aus. Allerdings sind da unsere Ansichten über die Art und Sinnhaftigkeit der Bestrafung sehr unterschiedlich, das ist richtig.
      Freiheitsentzug bei Gefahr für Leben oder Gesundheit ist durchaus sinnvoll.
      Bei Eigentumsdelikten oder Wirtschaftsstraftaten halte ich andere Arten der Bestrafung nun mal für sinnvoller, wirkungsvoller und abschreckender.

      Auf einen morgigen Sieg. :vfl:

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    • Vielleicht habe ich mich ein wenig missverständlich ausgedrückt.
      Natürlich stelle ich mich und mein Gerechtigkeitsempfinden nicht über dich und deine Ansichten. Das entspricht nicht meine Art, zumal du ja auch nachvollziehbar argumentierst.
      Jedoch bin ich der Meinung, dass man in manchen Angelegenheiten nicht zusammenkommt. Vor allem wenn es um so persönliche Ansichten geht, wo die Fronten nunmal sehr verhärtet sind, weil eben diese Ansichten über Jahre gereift sind und von gefestigten Persönlichkeiten nicht einfach so über den Haufen geworfen werden.
      Ich hoffe diese Aussage kommt nicht bevormundend rüber ;)

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    • Nee, alles ok. :topp:

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  17. Nachricht des Tages!
    FC Bayern stellt den Spielbetrieb ein!

    In verschiedenen Foren mehren sich die Stimmen bei den Millionen Bayern-Fans, bis auf weiteres nicht mehr am Spielbetrieb teilzunehmen.
    Die Appelle lesen sich wie folgt:

    „Uli Hoeneß bester Mann!
    Wir und der FC Bayern werden auf dich warten bis du wieder draussen bist!“

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    • …dann müssen wir also in 3,5 Jahren mit einer ganzen Reihe an Nachholspielen rechnen?! :grübel:

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    • …und WO warten die?
      Vor der JVA Landsberg?
      Schreibt der Uli da ein Buch? :fies:

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    • Der arbeitet und muss versuchen die 45 Mio. Steuer- und Zinsnachzahlung zusammenzukriegen. Aber er hat aber wenigstens ein wenig Glück: Der Staatsanwalt hat sogar „vergessen“, eine zusätzliche Strafe festzusetzen. Das passiert ihm selten.

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    • Wo sind wir in diesem Land nur hingekommen? Vielleicht mag es daran liegen, dass ich schon ein wenig älter bin und sich meine Wahrnehmungen Ende der 70er bzw. Anfand der 80er mittlerweile ein wenig verklären, aber wie ist es möglich, dass so viele Leute Stellung für einen Menschen beziehen, der gegen das Gesetz verstoßen hat, in dem er der Gemeinschaft (also auch diesen Leuten) bewusst(!) mehr Geld vorenthalten hat, als 20 dieser „Normalos“ in ihrem GANZEN LEBEN brutto verdienen. Und dann stellt sich die „Mutti“ auch noch hin und zollt ihm ihren Respekt, weil er das recht milde Urteil (Anm.: Peter Graf hat für nicht mal ein Viertel der Summe drei Monate mehr aufgebrummt bekommen) mit einer „Bedenkzeit“ von einem Tag – und natürlich nicht ohne Selbstinszenierung – annimmt. Wenn Politiker Anstoß an dem Verfall von Anstand, Sitte und gesellschaftlichen Werten nehmen, dann sollte man bedenken, dass der Fisch vom Kopf her stinkt. Aber das ist ein ganz anderes Thema. OT Ende.

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  18. Können wir vielleicht wieder auf’s due…ääähm derby morgen kommen? Alles andere is OT und nervt…

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  19. Hallo Normen,

    eventuell kann dir die folgende Information in deinem Verhältnis zum vfl (und bein deiner Akkreditierung) helfen:
    http://www.tagesschau.de/inland/blogger108.html
    Parlamentsverwaltung genehmigt Akkreditierung
    Blogger dürfen in den Bundestag

    Blogger dürfen doch in den Bundestag.

    Mehrere Blogger und Online-Berichterstatter dürfen künftig wie Journalisten etablierter Medien aus dem Bundestag und seinen Ausschüssen berichten. Sie erhielten in den vergangenen Tagen eine Jahresakkreditierung für den Bundestag. Zuvor hatte ihnen die Parlamentsverwaltung diese Akkreditierung verweigert.

    „Warum uns die Jahresakkreditierung erstmal verwehrt wurde und wir diese jetzt bekommen, ist unklar“, sagte der Blogger Markus Beckedahl. Er betreibt mit Netzpolitik.org ein vielgelesenes Blog zum Thema Internetpolitik. Die Verwaltung erklärte, die Regeln hätten sich nicht geändert.

    Ausweise maßgeblich für Akkreditierung

    „Ob sich jemand als Blogger oder Journalist bezeichnet, spielt keine Rolle“, teilte ein Sprecher mit. Entscheidend sei, ob die Person hauptberuflich als Journalist arbeite. Für eine Akkreditierung müssten Journalisten ihren Presseausweis und Personalausweis vorlegen. Beckedahl hatte aber berichtet, dass ihm trotz seines Presseausweises die Jahresakkreditierung verweigert wurde.

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  20. Gern doch.schön…
    Ich hoffe einfach nur, wenn ich morgen im traditionsreichen Gästeblock stehe, dass ich eine gut eingestellte VfL Truppe sehe,die kämpferisch dagegenhält und spielerisch ab und an glanzpunkte setzen kann. Ein frühes 0:1 täte uns da gut.ich bin guter Dinge und tippe auf nen 3:1 auswärtssieg

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    • Du bist also einer der Glücklichen, die für morgen eine Karte ergattern konnten.
      Und Du hoffst das der VfL gewinnt (nicht untypisch für diesen Blog).
      Unbedingt etwas Neues/Interessantes zu dieser besonderen Begegnung ist das jedoch auch nicht. Außer, dass vorher niemand wusste, dass Du eine Karte hast. ;)

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  21. Tom :shot: hat eine Karte :keule:
    …und wir Diaspora-Wölfe eben nicht, Knipser. :dislike:

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  22. Ich wußte nicht, dass ich jetzt für die news hier zuständig bin.Ich habe nur geantwortet, was ich persönlich zu dem thema beizutragen hätte.
    Is irgendwie lustig, erinnert mich ein bißchen an die Nordkurve. Man(n) trifft sich beim Fussball, aber off-topic themen sind oft interessanter als der VfL… :rolleye:

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    • Du bist MORGEN für die news zuständig!
      Kurzbericht aus der Sicht eines Tatzeugen!
      Wann können wir mit Sendung rechnen?
      Wir sind ja sooo weit weg!

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    • Mich würde übrigens wirklich ein Bericht aus dem Gästeblock interessieren bzgl. Stimmung, Eindruck vom Spiel etc.

      Das ganze natürlich nach dem Spiel.

      Ansonsten gibt es zu dem Spiel ja nicht wirklich viel zu sagen.

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    • Naja, die Nordkurve ist groß. In meiner Umgebung unterhalten sich die Leute schon über Fussball und das Spiel. O.K., manchmal auch über das Bier. ;)

      Aber wenn mir da einer erzählen würde, dass er eine Karte für das Spiel hat, dann würde ich schon sehr interessiert schauen.
      Und das einer in der Nordkurve sich einen Sieg für den VfL wünscht… mhh, ich möchte sagen, das würde jede Unterhaltung (s)toppen. :grins:

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  23. An Tom:
    bitte verstehe die Reaktionen der User nicht falsch, aber regelmäßige Wolfs-blog Leser wissen, dass es diese Seite auszeichnet über alles sprechen und diskutieren zu können.

    Das Btsv – Spiel birgt momentan eine keine Diskussionsgrundlage,.
    Dahee unterhalten sich die Leute eben über Dinge am Limes des Fu§balls.

    Wenn du dich lieber über den VfL austauschen möchtest dann stell doch eine Frage.
    Irgendwer antwortet bestimmt.

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    • Also über ALLES kann man hier nicht schreiben und diskutieren: über Traditionsvereine zum Beispiel sind Beiträge eher unerwünscht….

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  24. Vielleicht ein wenig Internet-Lektuere fuer diejenigen, die sich um diese Uhrzeit langweilen:
    – Schalke haelt dem VfL die Augsburger vom Leib
    – der VfL und Augsburg auf Europakurs (laut http://www.ran.de/fussball/bundesliga/news/bundesliga-wolfsburg-und-augsburg-fahren-nach-europa-1197232)
    Und fuer die Mandzukic-Nostalgiker:
    http://www.ran.de/fussball/bundesliga/news/fc-bayern-muenchen-wechselt-mario-mandzukic-in-die-premier-league-119858

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