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Diego Dilemma

Das ganze Diego-Dilemma auf einen Blick

Diego DilemmaAm Freitag zeigte sich, welches Spielsystem Felix Magath tatsächlich präferiert. Auch bei der Umstellung zum 4-2-2-2 vor 3 Wochen konnte man zwischen den Zeilen lesen, dass er gerne wieder zurück zur geliebten Raute kehren würde.
Durch die Verpflichtung von Thomas Hitzlsperger und dessen Einsatzmöglichkeit im Halbfeld wollte Felix Magath das Experiment wagen erneut in Rautenformation zu spielen.

Das Experiment ging gehörig in die Hose.

Doch woran ist es gescheitert?
Ganz eindeutig an mangelnder Kreativität im Mittelfeld. Mit Hitzlsperger, Josué und Träsch standen gleich drei Spieler auf dem Platz, die ihre Stärken eindeutig in der Defensive haben, den Aufbau des Gegners stören und einen Ball erobern können. Doch die kreative Spieleröffnung ist nicht ihre Paradedisziplin.
Unsere Stürmer hingen deshalb auch weitestgehend in der Luft und bekamen kaum Anspiele.

DiegoWenn man doch nur einen kreativen, ballsicheren Spieler im Kader hätte.
Ach, den haben wir ja, möchte man meinen. Leider saß dieser nicht auf der Bank, sondern gemütlich auf der Couch zu hause.

So mancher mag sich nach dem Spiel gedacht haben, wie es wohl gelaufen wäre wenn Diego dabei gewesen wäre.
Es ist ein absoluter Irrsinn, dass man es sich von Vereinsseite aus leistet ein offensichtliches Problem nicht zu beheben, obwohl man die Problemlösung schon besitzt.
Bei ausbleibendem Erfolg muss man sich hier früher oder später vor der Öffentlichkeit erklären.

Und genau das weiß auch Felix Magath.
Logische Konsequenz: Diego muss so schnell wie möglich weg, damit diese Personalie dem Klub, und vor allen Dingen den verantwortlichen Personen nicht früher oder später um die Ohren fliegt.

Als Konsequenz aus der peinlichen Niederlage wurde am Wochenende verkündet, dass Diego ab sofort vom Training freigestellt sei, weil er sich einen neuen Klub suchen soll.
In welcher Weise Diego an der Niederlage schuld gewesen sein soll bleibt ungeklärt.


 

DiegoDiegos Vereinssuche:
Der Wechsel zu einem neuen Verein gestaltet sich indessen weiter als sehr schwierig. Das Gesamtpaket aus Ablöse und Gehalt ist in Zeiten des Financial Fair Plays und der Weltwirtschaftskrise nicht mehr von vielen Mannschaften zu stemmen.
In Spanien streiken die Spieler. Der komplette erste Spieltag fiel aus, weil ein Großteil der Spieler auf ihr Gehalt wartet.
In der Türkei wird die Liga durch einen großen Korruptionsskandal erschüttert, und in Italien gibt es Streit um eine Passusänderung und Steuererhöhungen.

Alles Dinge, wo es sich ein Spieler drei mal überlegen sollte aus der sicheren Bundesliga zu einem womöglich unsicheren Verein zu wechseln.

Diego1. Gerücht: Atletico Madrid
Das erste, längste und nachhaltigste Gerücht kommt nach wie vor aus Spanien. Schon seit langem sind die Hauptstädter an Diego interessiert. Das Problem ist nur, dass die Kassen weitestgehend leer sind.
Madrid hatte zwar durch den Megaverkauf von Agüero (45 Mio) und den Wechsel von Torhüter David de Gea (20 Mio) insgesamt 65 Millionen Euro eingenommen, allerdings durch die Käufe von Falcao (40 Mio), Ardan Turan (12 Mio) und Verteidiger Silvio (8 Mio) annähernd genauso viel Geld bereits wieder ausgegeben.

Da scheinen die geforderten 10 Millionen für Diego plus des stattlichen Gehaltes ein schwieriges Unterfangen zu sein. Auch die offensichtliche Notlage des VfL in dieser Position soll schamlos ausgenutzt werden.

Wie anders ist es zu erklären, dass man dem VfL zunächst nur eine Ausleihe für 2 Millionen Euro anbot?
Ein Angebot, dass Felix Magath unmöglich annehmen kann.

Und dennoch könnte es eine Annäherung geben. Diego war Montag bereits zu Vertragsverhandlungen in Madrid. Schon in den nächsten Tagen wird sich zeigen, ob sich alle Seiten auf einander zu bewegen.

Diego2. Gerücht: Galatasaray Istanbul
Wie die Bild von heute meldet, befanden sich gestern Vertreter des Klubs in Wolfsburg und verhandelten mit Diego im Ritz Carlton.
Fraglich ob sie die geforderte Ablöse bezahlen können. Magath dazu: Diego wird verkauft, nicht verschenkt.

Allem Anschein nach gibt es also zwei Klubs, die in der näheren Auswahl stehen, mit denen sich Diego in intensiven Verhandlungen befindet.
Da alle Seiten an einem Wechsel interessiert sind scheint eine Einigung und damit ein Wechsel sehr wahrscheinlich zu sein.


 

DiegoMedienhetz:
Indes geht die Medienhetze bezüglich Diego munter weiter.
Gestern wurde eine vermeintliche Twitter-Nachricht von Diego veröffentlich, in der er ankündigt angeblich sogar auf Gehalt verzichten zu wollen, um endlich wieder spielen zu können.
Verächtlich wird diese Aussage in der Boulevardpresse als „Jammern“ abgetan. Noch schlimmer allerdings ist die Nachricht an sich, denn sie scheint erfunden zu sein. Dies bestätigte Diego heute in der Waz.

Die Presse lässt weiterhin keine Gelegenheit aus Schmutz über den brasilianischen Spielmacher zu verbreiten.
Wen wundert es da, dass im gleichen Atemzug auch Wolfsburg sein Fett abkriegt?
Aus der ohnehin ausgedachten Meldung:
„Ich will meine Zukunft sofort entscheiden, denn ich kann es nicht mehr aushalten, nicht zu spielen“,
wird schnell: Der Brasilianer hält es in Wolfsburg nicht mehr aus.

Man kann nur hoffen, dass sich die Leser von so einer Kampagne nicht beeinflussen lassen und mit wachen Augen und Verstand die Sache realistisch einschätzen.


 

Mein Fazit:
Diego abzugeben ist eine Haltung, die unsere Vereinsführung vertritt, und deshalb auch die volle Verantwortung dafür trägt, einen adäquaten Ersatz zu präsentieren.

Es ist das Gesetz des Fußballs, dass man Qualität, die geht, ersetzen muss. Da man bisher meinte auf diese Qualität verzichten zu können ist eine Neuverpflichtung für diese Rolle drei mal so wichtig.
 

6 Kommentare

  1. Coprolalia under Control

    Niemand hat die Schuld an der Niederlage vom Freitag bei Diego gesucht, das ist doch nur ein subjektive Schlagzeile der Medien gewesen.

    Die großen Krisen in Spanien, Türkei und Italien sollten im Umkehrschluss leicht dafür sorgen das die Spieler aus den besagten Ländern in die Bundesliga wechseln. Ist aber; soweit mir bekannt ist, in dieser Transferperiode nicht vorgekommen.

    Die Medien helfen in der derzeitigen Lage sicherlich niemanden wirklich. Aber Schmutz über Diego (angebliches Gehaltsverzicht) ist das aber noch lange nicht.

    Das der AR/VW da so vehement gegen vorgeht das Diego noch mal spielen darf, hat auch sicher einen symbolischen Charakter. Man stelle sich vor was das für ein Zeichen ist. Ein Angestellter von VW verweigert die Arbeit und kommt ungeschoren davon und hinterher sogar weiterhin seine Arbeit machen und hinterher womöglich noch die Lorbeeren ernten… Das geht nun wirklich nicht.

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  2. Bernd, du schreibst „was das für ein Zeichen ist“. Aber was ist das denn für ein Zeichen sich in einem Moment dafür zu entscheiden unglaublich Summen für einen Spieler zu investieren, und im nächsten Augenblick wieder alles hinzuschmeißen?
    Bei einem x-bliebigen Spieler kann man das vielleicht machen, aber bei so einer Investition doch nicht. Die hegt und pflegt man – wie gesagt, wenn man sich dazu entschlossen hat ihn zu verpflichten.
    Die Wankelmütigkeit von VW ist schwer zu verstehen.

    Der zweite Punkt, der zu deiner Aussage „man stelle sich nur vor was das für ein Zeichen ist“ passt, ist die Frage, wie finden es denn die vielen hart arbeitenden Menschen in Wolfsburg, wenn der Verein es sich erlaubt und dies auch ganz öffentlich herausposaunt, einen 15 Millionen einkauf für 6-9 Mio Jahresgehalt auf die Tribüne zu setzen?

    Und warum? Weil es einem einzigen Menschen nicht passt. Diego ist kein Hoeneß Kauf sondern ein VfL Wolfsburg Kauf. Besonders VW wird dahinter gestanden haben bei der Investition. Und jetzt fällt man beim Managerwechsel sofort um und ändert seine Meinung?

    Wenn man als Verein mit so einem Besprechungs-Zoff nicht professioneller umgehen kann, dann sollte man die Finger von solchen Großinvestitionen lassen.

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  3. Leute, ich versteh euch nicht!
    Im wichtigsten Spiel seit vielen Jahren lässt der wichtigste Spieler die Mannschaft, den Verein und die Fans im Stich, weil er außer „ich, ich, ich“ nichts kennt.
    Das hat nichts mit Magath oder gar „Wankelmut“ von VW zu tun wenn man dann sagt: der soll nie wieder diesen Verein repräsentieren (denn das tun Spieler, ob sie wollen oder nicht).
    VW ist der einzige Eigner in Deutschland, der es sich leisten kann, solche Egomanen abzustrafen. Gut so.
    Ich feue mich, dass wir diesen Eigner haben.

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  4. Und noch was zum Thema „Gehaltsverzicht“:
    Wenn niemand auf der Welt bereit ist, Diego das von ihm geforderte Gehalt (egal ob gleich, weniger oder höher als bei uns) zu bezahlen, dann sind das normale Marktgesetzte, denen auch Diego unterliegt. Konsequenz: er muss sich entscheiden, ob er mit seinen Forderungen runter geht, oder eben auf das Fussballspielen verzichten. Ganz normal.

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  5. In der Diego-Frage werden sich beide Seiten wohl nicht mehr einig. Die einen sind für, die anderen gegen ihn. Ich glaube, da braucht man nicht weiter zu diskutieren.

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  6. magath und diego sind beide nicht einfach… nun ist die geschichte zu ende. punkt.

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