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Jetzt erst recht! Fanreise zum FC Everton

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EL-Rückblick: Das letzte Europa-League-Spiel war ebenso in Großbritannien, Fulham hieß unser Gegner. Das Hinspiel im wunderschönen Craven Cottage war leider nicht erfolgreich und auch das Rückspiel verlief nicht positiv, sodass dies vorerst der letzte internationale Auftritt gewesen sein sollte.

Der VfL Wolfsburg kassiert in seinem ersten internationalen Spiel seit Jahren eine bittere Niederlage. Der Stachel sitzt tief. Spieler, Verantwortliche und Fans sind frustriert. Den Start in das Abenteuer Europa League haben sich alle Beteiligten anders vorgestellt. Ungefähr 700 Fans waren mit auf die Insel gereist. Wie sie den ersten Auftritt auf internationalem Parkett erlebten, davon berichtet erneut Jens vom Wolfsblog-Team in unserer neuen Rubrik: Fanreisen!


 

Der 48-Stunden-Road-Movie

Es ist der 17.9, 23:00 Uhr deutscher Ortszeit. Das grüne Licht unserer Arena schimmert im Hintergrund und davor steht unser Bulli bereit. Nach knapp 5 Jahren geht’s endlich wieder zu einem internationalen Spiel.

Die Reiseplanung: Nach der Auslosung wurden schnell die obligatorischen Billigflugseiten geprüft. Leider wussten die diversen Angebote nicht zu überzeugen. Nach den ein oder anderen Absprache mit diversen Fanclubmitgliedern ist uns diese wahnsinnige, aber kostengünstige Idee gekommen:
Bullitour mit der Fähre von Dünenkirchen nach Dover. Inklusive der Eintrittskarte zahlen wir pro Person 135 Euronen. Ein absolutes Schnäppchen gegenüber der Angebote diverser Billigflieger.

Am Mittwoch in der Nacht starteten wir pünktlich zu dem ersten Gruppenspiel unserer Wölfe der diesjährigen Gruppe H.
Um 02.30 Uhr überquerten wir die deutsch-holländische Grenze und was bekamen wir als erstes am Rasthof Nähe Venlo zu Gesicht?
Das Hotel Tulpe erfüllte eines der vielen Klischees.

Stadionführung: Anfield Road:
Überpünktlich erreichten wir Dünenkirchen und fanden uns recht schnell im britischen Linksverkehr wieder. Ohne weitere Probleme kamen wir um 14.30 an der Anfield Road an, sodass wir die angebotene Stadionführung mitmachen konnten. Ein absolutes Highlight erwartete uns und egal wo man sich umhörte, alle drückten sie uns die Daumen für das Spiel.

Die Auslosung: Gespannt wurde die Auslosung der Europa League vor dem TV verfolgt, nebendran der Laptop um direkt zu buchen. Als die Losfee uns zum OSC Lille dazu loste, war eines sofort klar: Das wird eine Bullitour. Beim nächsten Gegner machte mein Herz Freudensprünge. Everton ist es zum Glück geworden. Denn so geht es in eines der historischen Stadien der englischen Fußballgeschichte, den Goodison Park.

Im stadionnahen Pub der Liverpoolfans stimmten wir uns auf das Spiel ein.

Ruck Zuck verging die Zeit und schon standen wir im Goodison Park. In diesem Stadion wurden die meisten Premierleaguespiele ausgetragen. Ein geschichtsträchtiger Ort für unser erstes Spiel in der diesjährigen Europa League.
 
 
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Das Spiel:
Und dann war es endlich soweit, der Anpfiff ertönt, die Fans geben 110% auf den Rängen und die Mannschaft hat viel Ballbesitz und zwingt Everton früh zu Fehlern.
Doch leider hielt das alles nur 15 Minuten. Denn dann fiel das 1:0 und es nahm seinen Lauf.
Bei der Mannschaft riss der Faden ab und die Fans merkten der Mannschaft die Verunsicherung an. Trotz der Führung kam nur gelegentlich etwas der Heimfans, typisch halt. Die Mannschaft hat sich gefangen doch machte sie sich das Leben selber schwer. In der zweiten Halbzeit spielten sie gut, wollten das Spiel drehen. Leider fehlte es mal wieder an Effektivität und der Geilheit auf das Toreschießen. In der Höhe definitiv unverdient verloren, aber da fragt in 2 Wochen keiner mehr nach.

10291411127392609Der Zigaretten-Zwischenfall
Mitte der zweiten Halbzeit gab es dann noch einen Zwischenfall im Gästeblock, der zum Einschreiten der Polizei veranlasste. Eine Person hatte trotz Verbotes mehrmals eine Zigarette geraucht, sodass sich Ordner und Polizei gezwungen sahen diesen aus dem Stadion zu entfernen. Das endete schließlich in einer größeren Rauferei und das Schicksal das Spiel nicht zu Ende schauen zu dürfen, erwischte noch den ein oder anderen mehr. Unschön, da daher die Stimmung auch komplett verloren ging, die vorher, trotz des Ergebnisses, noch ganz okay gewesen ist.

Heimreise im englischen Dauerregen:
Im Anschluss an das Spiel gab es noch die ein oder anderen Konversationen, ehe wir uns auf dem Weg zum Bulli und schließlich zurück nach Dover aufmachten.
Die letzten 200 km spielte uns leider das Wetter nochmal böse mit. Zum Abschied bekamen wir starkem Platzregen, Gewitter und Nebel mit Sichtweiten teilweise unter 20 Metern.
Trotz der Unannehmlichkeiten zum Schluss erreichten wir die Fähre und befinden uns nun im Stau im Ruhrgebiet, es ist halt Freitagnachmittag.
Auf der Rückfahrt passierte ansonsten verständlicherweise nichts Erwähnenswertes mehr, sodass wir hoffentlich bald Wolfsburg erreichen werden.

Fazit:
Trotz der Niederlage ist es eine sehr schöne Tour gewesen, die sich gelohnt hat. Leider ohne einen Auswärtspunkt- oder Sieg für die circa 700 mitgereisten Wolfsburgfans.

Viele Grüße, Euer Jens auf Reisen!
 
 

13 Kommentare

  1. Das nenne ich mal richtigen Einsatz. Da sollten sich mal einige ein Beispiel dran nehmen, die immer nur meckern und den Kopf von Spielern und Trainer fordern aber selbst überhaupt keinen Einsatz bringen. Was berechtigt Euch überhaupt solche Forderungen aufzustellen? Egal, das ist ein anderes Thema.

    Ich fand es übrigens erstaunlich, dass es dann doch 700 Auswärtsfahrer geworden sind. Für unseren Verein ist das eine gute Zahl.

    Was mich erschrocken hat war, dass es am TV so rüberkam, als wenn von Evertonseite da lange Zeit Totenstille herrschte. Man konnte deutlich unsere VfL-Fans heraus hören. :top:

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    • Dass man die VfL-Fans so deutlich hoeren koennte, liegt bestimmt auch daran, dass eines der Mikros vor dem Block plaziert war.

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  2. Musste Benaglio die Mannschaft wieder „zwingen“ sich bei den Fans zu bedanken, so wie beim letzten Mal?

    Ich verstehe nicht ganz, wie das mit der Stimmung zu verstehen ist. In den Medien ist immer wieder von der guten Stimmung in England die Rede. Dann wiederum liest man viel darüber, dass die richtigen Fans aus den Stadien gedrängt wurden und alle nur noch in den Pubs zu finden sind und deshalb die Stimmung wie bei einem Theaterpublikum sein soll.

    Am TV kam es gestern so rüber, als wenn über weite Strecken tote Hose herrschte und es gar keine richtige Ultragruppe gäbe, die Stimmung macht. Wenn dann aber ein Tor fällt, dann brüllt plötzlich das ganze Stadion.

    Eine mittlere Grundstimmung scheint es wohl nicht zu geben. So kam es jedenfalls am TV rüber. Sehe ich das richtig?

    PS: Übrigens, weil neulich einer Frage: DIE Summer :)

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    • Ich kann nur von meiner Erfahrung 2009 in Manchester reden…

      Damals wurde mir vor dem Stadion von einem Pin-Verkäufer erzählt, in Manchester wird eigentlich nur noch ordentlich Rabatz gemacht, wenn man gegen Liverpool, City, Chelsea oder Arsenal spielt oder in der Champions League gegen Bayern, Milan, Real oder Barca.

      Ansonsten ist es recht ruhig. Allerdings empfand ich Everton, zumindest hier am TV, schon sehr präsent. Gut, es gab keine 90 Minuten durchgehend lauten Support, aber das war eigentlich schon ordentlich. Keine Ahnung, ob das mit Dolby Digital in HD bei SKY anders rüber kam als bei Kabel1

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    • Vielleicht hatte Sky die Stadioatmosphäre dazugeschaltet ;)

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    • Nein, dass Benaglio die Mannschaft „zwingen“ musste war nicht der Fall. Der Lord ging diesmal zuerst Richtung Block.
      In Hoffenheim habe ich das auch anders interpretiert und nicht als zwingen aufgefasst. Benaglio wollte die Mannschaft lediglich näher an den Block bringen, so hab ich es aufgefasst.

      Ein Mikrofon vor dem Block habe ich nicht gesehen, da direkt an dem Block das Spielfeld grenzte.

      Wir waren wirklich in der ersten Halbzeit sehr laut. Die anwesenden Fans haben ordentlich Stimmung in den Goodison Park gebracht.

      Zur Stimmungslage in England:
      Ich habe die Spiele in Manchester, bei Fulham und Everton, sowie das Freundschaftsspiel in Cardiff gesehen.

      In englischen Stadien ist es aufgrund der problematischen Vergangenheit mit den Fans nicht mehr erwünscht, dass gestanden wird und daher gibt es ausschließlich Sitzplätze.
      Von den oben genannten ist mir Fulham am positivsten in Erinnerung geblieben.
      Generell kann man sagen, dass die Fans kurz zu Beginn was rufen und dann nur, wenn Tore fallen oder es hitzig wird.
      Everton hat zusätzlich das eine oder andere mal etwas gesungen. Aber eher selten.
      Es herrscht meiner Meinung nach trotzdem eine faszinierende Atmosphäre in den englischen Stadien, allerdings kann man das stimmungsmäßige nicht mit Deutschland vergleichen.
      Everton gehört wohl mit zu den lauteren , ebenso wie Fulham.
      Laut Aussagen diverser englischer Menschen seien Liverpool, Everton und Swansea am aktivsten von der Stimmung her in England.

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  3. Dorothea Nahrstedt-Hampel

    Wir saßen in der ersten Reihe, also ein Stück weg von den Fans, wo sich der Vorfall ereignete, doch das tat unserer Stimmung keinen Abbruch. Anfangs war ja in unserem Block fiel los. Es wurde gesungen und angefeuert, jedoch nach 3 Toren geht die Puste etwas aus.. Trotz allem war der Abend ein großes Erlebnis in dem schönen Stadion. Keine Zäune, Netze und dergleichen. Die Wölfe wurden auch freundlich von den Fans verabschiedet.

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  4. Und schon wieder fordert ein Sky-Moderator bei einem direkten Freistoß einen Verteidiger auf der Linie…
    Warum wundert mich das noch ?

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  5. „und befinden uns nun im Stau im Ruhrgebiet, es ist halt Freitagnachmittag.“
    Staus im Ruhrgebiet gibt es nicht!
    Das ist eine gewollte Verkehrsberuhigung, damit Durchreisende die Merk… äääh… Sehenswürdigkeit dieser starken Region voll und ganz in sich aufnehmen können!

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