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Felix Magath

Magaths Suche nach Kreativität

Felix MagathWer sich ein Spiel des VfL Wolfsburg ansieht, dem fällt sofort auf was dem Team von Felix Magath nach wie vor fehlt. Eine kreative Spielweise ist nicht das Markenzeichen, was den VfL in diesen Tagen auszeichnet.
Dennoch ist bekannt, dass diese Kreativität – genauer: die Geschicke eines Zehners im Mittelfeld – eigentlich Magaths Steckenpferd ist.

In der Meistersaison war es Zwetschke Misimovic, der die Geschicke des VfL Wolfsburg lenkte. Nach dessen Abgang war es Diego, der Angriffe einleiten und die Bälle im Mittelfeld verteilen sollte. Das Manko des kleinen Spielmachers: Nach Magaths Geschmack trennte sich Diego zu spät vom Ball und wollte sich lieber selbst in die Offensive mit einschalten.
Das Ende ist bekannt.

DiegoDie Suche nach einem neuen Spielmacher gestaltete sich im Sommer als sehr schwierig. Der Verein wollte nach den hohen Ausgaben der vergangenen Transferperioden wirtschaftlicher mit dem Geld haushalten und hatte als Maxime vorgegeben, dass zunächst einmal Kosten gesenkt werden mussten, um neu investieren zu können.
Nachdem das Budget durch teure Transfers von Träsch und Co aufgebraucht war, ging der Weg für neue Investitionen nur über den Verkauf von Spielern.

Schnell waren Spieler bekannt, die den Verein verlassen sollten, um nötiges Geld in die Kassen zu spülen. Diego, Kjaer und kurz vor Ende der Transferperiode sogar Patrick Helmes.
Doch bei allen Spielern scheiterte der Verkauf und neues Geld konnte nicht beschafft werden.

Was also tun, wo doch jedem klar war, dass unbedingt ein Spielmacher verpflichtet werden musste?
Felix Magath versuchte es zunächst mit einem sehr kostengünstigen Talent: Mateusz Klich aus Polen.
Alexander HlebKurz vor Toreschluss dann die Überraschung: Der frühere Weltklassespieler und beim FC Barcelona unter Vertrag stehende Alexander Hleb wechselte zum VfL Wolfsburg. Seine Verletzung führte dazu, dass er bisher kein einziges Spiel für den VfL bestritten hat.

Auch Mateusz Klich wurde nach kurzer Begutachtung in die 2. Mannschaft des VfL gesteckt.

Das Spiel des VfL entwickelte sich in den ersten Monaten dementsprechend. Felix Magath arbeitete zunächst an der Moral, am Siegeswillen und an der Einsatzbereitschaft. Das Team sollte wieder das Kämpfen lernen. Spielerische Elemente waren noch nicht so gefragt. Auf einen Spielmacher konnte deshalb gut verzichtet werden.

Das erste Ziel scheint nun erreicht zu sein. Das Team fightet und kämpft und man hat in den letzten Spielen – egal wie kreativarm und spielerisch schlecht das Team auch agiert – nie das Gefühl, dass sich das Team gehen lassen würde oder sich aufgeben würde.

Mateusz KlichNun ist es an der Zeit den VfL Wolfsburg spielerisch nach vorne zu bringen. Dies sieht anscheinend auch Felix Magath so. Zur Zeit wird alles versucht Alexander Hleb wieder fit zu bekommen und an die Mannschaft heranzuführen. Beim Spiel gegen den HSV war er schon im erweiterten Kader und konnte sich Hoffnung auf einen Einsatz machen. Gegen Berlin ist er nun eine Woche weiter, und man wird sehen ob es dieses mal reicht.

In dieser Woche kamen zwei weitere Spieler hinzu, die die Kreativität im Kader anheben sollen:
Mateusz Klich, der die letzten Monate von der Bildfläche verschwunden war und nur bei der 2. Mannschaft trainierte übte nun ganz überraschend seit Anfang der Trainingswoche wieder mit dem 1. Kader.

Maximilian ArnoldHeute am Donnerstag gesellte sich nun auch ein weiterer Mittelfeld- und Kreativspieler zum Team: Maximilian Arnold.
Die Jugendspieler waren seit Beginn dieser Woche nicht mehr bei den Profis, doch Arnold wurde heute zurückgeholt.

Felix Magath bastelt offenbar weiter an der bekannten Spielweise, die ihm eigentlich vorschwebt.
Es scheint nur noch eine Frage der Zeit, bis die Fans die bekannte Raute beim VfL wiedersehen.
Und sollte es in der Hinrunde wider Erwartend nicht klappen, darf man gespannt sein auf die Winter-Transferperiode, in der Felix Magath auf der Zehnerposition nachlegen könnte.

10 Kommentare

  1. Das wäre was: Arnold gegen Berlin in der Startelf! Unmöglich? Magath machts möglich! ;-)

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  2. ich steige da noch nicht durch wann die jungen Spieler mittrainieren dürfen und wann nicht. vielleicht liegt es auch manchmal daran, wann köstner sie braucht. schließlich kann magath nicht alle spieler aus der 2. abziehen sonst hat köstner keine spieler mehr. mal 30 spieler dann reduziert er auf 24 heute dann wieder 27. bei magath ist immer bewegung drin :)

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  3. Schule ist noch ein Grund. Dazu die NextGenSeries. Dazu Köstner. Dazu der große Kader. Gibt viele Gründe…

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  4. oder einfach die spannung hochhalten. wer sich sicher ist ruht sich vielleicht schnell mal auf. das will magath verhindern. die jungen sollen erst was leisten. ist auch richtig so :)

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  5. Ich glaube nicht, dass VW wirklich den Geldhahn zugedreht hat, sondern dass Felix Magath (wie ich finde zu Recht) gesagt hat: mit einer Mannschaft, in der alle glauben Geld spielt keine Rolle, kann man nichts bewirken. Also wollte er keine Stars a la Diego sondern Junge und Alte….
    Das Ergebnis können wir gerade bewundern…
    Und es gilt: zuerst muss es schlechter werden, bevor es besser werden kann…
    Ich glaube fest an den Erfolg dieses Konzeptes. Jetzt kann man ja ggf. ein wenig aufrüsten….
    Und die Medienhetze im Stile von: Magath ist ein menschenverachtendes Monster ist nun wirklich leicht durchschaubar. Kein Mensch wird dafür bezahlt, geliebt zu werden, letztendlich zählt der Erfolg.
    Und der „tolle Motivator“ Klopp ruiniert gerade in der CL den UEFA-Koeffizienten der deutschen Mannschaften, während die Hassfigur Magath letztes Jahr mit einer deutlich schwächeren Schalker Mannschaft durchmarschierte…

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  6. @Diego: Eine interessante Theorie mit dem „erst muss es schlechter werden…“.

    Allerdings bezweifle ich, dass ein Trainer so ein Risiko eingehen würde, um den Dreh zu schaffen.
    Am Ende spielt ein teurer Spieler mit nachgewiesenen Qualitäten im Schnitt immer besser als ein alter Spieler, oder ein junges Talent.
    Was wenn dieses Experiment in die Hose geht?
    Würde Magath wirklich auf Investitionen verzichten? Am Ende ist es wohl eine Glaubensfrage. Ich mann es mir nur schwer vorstellen.

    Ein Kjaer würde auch dagegen sprechen. Er ist jung und talentiert. Arne Friedrich ist auch älter. So richtige Stars haben wir bis auf Diego nicht abgegeben, bzw hatten sie nach den zwei Jahren auch gar nicht im Kader.
    Auf der anderen Seite hat Magath auch einen Träsch für 10 Millionen verpflichtet.
    Passt alles nicht so wirklich in diese Theorie.

    Am Ende ist es jedoch so, dass egal was die Gründe nun waren, das Resultat ist das gleiche.
    „Erst muss es schlechter werde, damit es besser werden kann…“ – diese Theorie könnte sich immer noch bestätigen.

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  7. „Das erste Ziel scheint nun erreicht zu sein. Das Team fightet und kämpft“ – das ist echt klasse, die Jungs geben sich also nun Mühe, meinen Respekt! Kannst Du mir noch erklären wo der Unterschied liegt zwischen „fighten“ und „kämpfen“?

    Ich habe auch noch nicht begriffen, warum ein Trainer zu Beginn erstmal fast die komplette Mannschaft austauschen muß.
    Ich begreife bis jetzt nicht, warum man auf Verletzte, mehr oder weniger Ausgemusterte und auch auf Absteiger setzte.
    Ja, ich weiß, nichts neues, aber ich begreife es weiterhin nicht.

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  8. Was heißt denn „setzen“?

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  9. „Setzen“ bedeutet so viel wie „setzen“, glaube ich. ;)

    Sind kommende Woche dann wieder Laktattests angesagt?

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  10. @Wob-Beobachter:
    Zum Thema: Das erste Ziel ist erreicht…
    Du musst zugeben, dass das das Grundübel der Meisterelf der letzten 2 Jahre war. Hoeneß hat dies erkannt und begonnen es abzustellen. Sogar Magath hat diesen Gedanken neulich im Doppelpass aufgegriffen und sogar bestätigt. Heißt für mich: Er hat ebenfalls an der Abstellung dieses Problems gearbeitet.

    Dass nun dringend Schritt zwei Folgen muss, da sind sich sicherlich alle einig. Kritik darf man sogar äußern, dass Schritt zwei eigentlich schon früher hätte folgen müssen. Ich glaube, da bin ich bei dir, und deiner Kritik.
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    Der Unterschied zwischen fighter und kämpfen:
    Zum einen ist das ein geflügelter Ausspruch, zum anderen meinte ich mit „Fighten“: die Moral, das Kämpferherz, sich nicht aufgeben, den Kopf oben behalten, weiter an sich glauben…

    Und mit „Kämpfen“ die Aktionen auf dem Platz: harte Zweikämpfe führen, mehr laufen als früher, im Sinne eines Kampfspieles halt.

    Dass Magath die ganze Mannschaft ausgetauscht hat ärgert mich auch.
    Auf der einen Seite weiß ich aber, dass das bei ihm so sein muss, auf der anderen Seite hätte ich es mir anders gewünscht.

    Jetzt muss er uns von seinem Weg überzeugen. Bislang will es noch nicht so recht gelingen.

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