Donnerstag , April 25 2024
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Wölferadio Frage der Woche: Wie beurteilt ihr Schmidts Personal-Rochaden?

Yannick Gerhardt plötzlich auf Rechts, Origi dafür geopfert und gegen Freiburg erst kurz vor Schluss eingewechselt, ein Itter gar nicht im Kader. Martin Schmidt hat mit seinen Personal-Rochaden zwar auch für den ersten Heimdreier gesorgt, aber auch für jede Menge Verwunderung. Wie ist eure Meinung dazu? Geniale Schachzüge des Trainers oder aus eurer Sicht eher schwer nachvollziehbar? Schreibt an Lenny und landet in der Show. Nutzt auch die Wölferadio Hotline 0157 89070123 und schickt eine WhatsApp Sprachnachricht!

10 Kommentare

  1. Spieler auf anderen Positionen einsetzen, häufig rotieren und in den Aufstellungen überraschen …das ist doch ganz einfach:
    gewinnen wir – hat der Trainer alles richtig gemacht.
    verlieren wir – heißt es: na klar, musste ja so kommen.

    Aus meiner Sicht: Schmidt ist jetzt 2 Monate da und musste sich erstmal ein Bild vom Mannschaftsgefüge und jedem einzelnen Spieler machen. Er hatte den Mut auch Ungewöhnliches auszuprobieren, auch wenn die Hütte bei Mißerfolg lichterloh gebrannt hätte. Er hatte keine Vorbereitung und keinen Einfluß auf den bestehenden Kader gehabt. Also ist alles in den letzten Wochen folgerichtig und nachvollziehbar.

    Jetzt kommt aber auch noch seine „persönliche Note“ zum Tragen: Überraschungen, die nicht nur den Gegner verwirren sollen, sondern auch die Anspannung innerhalb des eigenen Teams hoch halten. Ich denke, das ist ein Punkt, der in den letzten Jahren beim VfL extrem zu kurz gekommen ist und es jedem Gegner leicht machte, sich auf uns einzustellen.

    Man kann trefflich darüber diskutieren, ob Gerhard im rechten Mittelfeld nur deswegen stark war, weil der Gegner dort nicht mit ihm rechnete und zuordnen konnte. Vielleicht war die Offensive gegen Hertha nur deswegen so überragend, weil bei den Berlinern keiner wußte, auf wen er sich von unseren „4 Granden“ (Mali, Dida, Mario, Ori) zuerst stürzen soll. Vielleicht konnte Itter deswegen Robben so gut abmelden, weil der ihn überhaupt nicht kannte (und ernst nahm).

    Das ist aber auch letztlich alles egal. Wenn so ein Vorgehen zum Erfolg führt und ich persönlich sehe seit Wochen einen stetig aufwärts gehenden Weg, dann hat Schmidt alles richtig gemacht.
    Ganz offensichtlich wird unsere eigene Mannschaft davon eben nicht verunsichert, sondern sie profitiert. Schmidt läßt auch niemanden fallen, sondern zeigt stetig, dass jeder zum Einsatz kommen kann und es sich lohnt rein zu hängen (wer war hier nicht schon alles abgeschrieben und als bundesligauntauglich befunden).

    Teamgefüge und Mannschaftsgeist sind bei ihm eben nicht nur Sprüche. Er lebt Begeisterung vor, überrascht Gegner und das eigene Team. Ich glaube nicht, dass er sich nur im Ansatz Gedanken darüber macht, ob nun 5 Farbige auf der Bank sitzen oder 4 Jugendspieler oder 5 Mann bei denen der Vertrag ausläuft und sich gegebenenfalls „als Clique zurückgesetzt fühlen“. So etwas Spielt in seiner Gedankenwelt (wahrscheinlich) überhaupt keine Rolle.

    Dass so etwas auch mal nach hinten losgehen kann, gar keine Frage. Oft genug sind gute Mannschaften an Cliquenwirtschaft zerbrochen. Aber Schmidt ist nicht dumm. Ich glaube schon, dass er ein sehr feines Gefühl dafür hat, wen er wann wie erreichen kann und ansprechen muß.

    Mit Ausnahme des Spiels gegen Mainz, habe ich in jedem darauffolgenden Spiel eine leichte Verbesserung gesehen. Mal die Offensive, mal Sicherheit und Abstimmung untereinander, mal Kampfgeist und Moral… Natürlich sind Dellen in der Entwicklungskurve, aber sie zeigt stetig nach oben. Es wird auch Rückschritte geben, aber ganz grundsätzlich habe ich mit jeder Woche unter Schmidt mehr Sicherheit und Glaube an eine gute mittelfristige Entwicklung beim VfL gewonnen.

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    • Volle Zustimmung @Masterix. Einen Gedanken möchte ich noch einmal besonders hervorheben.
      Wären die überraschenden Aufstellungen Schmidts nur ein Experimentieren und Ausprobieren aus einer Laune heraus oder um des bloßen Effekts willen, dann könnte man sie kritisch betrachten. Ich habe aber den Eindruck, dass sie bei Schmidt Ergebnis klarer konzeptioneller Überlegungen sind, in die das Bild des jeweiligen Gegners und die individuellen Fähigkeiten der verfügbaren Spieler als zu berücksichtigende Konstanten eingehen. Insofern waren die überraschenden und im Ansatz auch funktionierenden Aufstellungen in den letzten beiden Spielen keine Zufälle. Natürlich wird ein Konzept auch einmal nicht aufgehen. Aber mir – und wahrscheinlich auch den Spielern – ist ein Trainer lieber, der sein verfügbares Spielerpotenzial ausreizt und – das unterstelle ich mal – seine unterschiedlichen Aufstellungsentscheidungen begründet an seine Spieler kommuniziert, als mit Standardformationen und Standardpersonal zu arbeiten, wo sich Einsatzmöglichkeiten für die sog. zweite Reihe oft nur aus Verletzungsgründen ergeben. Der von Trainern und auch hier im Blog gern gebrauchte Satz „Wir brauchen alle Spieler“ bleibt so dann keine Floskel, sondern wird mit Leben erfüllt und kann zur Geschlossenheit einer Mannschaft führen, die im Längsschnitt einer Saison wichtiger ist, als die individuelle Klasse einzelner.

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  2. Über allem muss der Erfolg des VfL stehen. Es macht keinen Sinn auf Einzelschicksale Rücksicht zu nehmen. Wir haben eine sehr lange Leidenszeit hinter uns und momentan die erste gute Phase seit langer Zeit. Wenn wir mit Gerhardt erfolgreicher als mit Origi sind dann muss eben Gerhardt spielen.
    Schmidt macht das sehr clever und setzt so immer wieder neue Reizpunkte innerhalb der Mannschaft. Keiner kann sich seines Platzes wirklich sicher sein und muss so selbst in jedem Training 100 % geben. Viele Trainer vor ihm waren sehr berechnbar und der Gegner wusste schon am Montag die Aufstellung vom Samstag.

    Zudem hat er es geschafft aus einem Haufen vieler guter Einzelspieler endlich Team zu formen. Er hat Spielern wie Malli und Didavi aus Dauerkrisen herausgeholt und sie zu echten Waffen gemacht. Didavi ist momentan einer der besten Spieler der gesamten Bundesliga wenn man sich allein die Zahlen anguckt und das ist auch Verdienst des Trainers.

    An dieser Stelle auch mal ein Lob an Olaf Rebbe der mit Schmidt blitzschnell eine gute Lösung gefunden hat.

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  3. Exilniedersachse

    Also ich verstehe beim Punkt Origi die Aufregung nicht.

    Der Trainer hat vor dem Spiel gesagt weshalb er so entschieden hat. Während Origi bei der N11 war hat Gerhardt mit der Mannschaft an einer taktisch Idee gearbeitet und die Rolle in dieser sehr gut ausgefüllt.
    Bei einem stärker werdenden Gegner den defensiveren Gerhardt nicht gegen Origi zu tauschen ist auch verständlich.

    Einen Itter in einer schweren Phase nicht zu verheizen ist auch verständlich. Da muss man in ein paar Wochen nochmal gucken.

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  4. Ich finde die personellen Entscheidungen von Martin Schmidt ziemlich Gut. Er hat sich schnell ein Überblick über die Mannschaft verschafft und es geschafft jede Woche eine gute Truppe auf den Rasen zu schicken. Es verwunderte mich nichts. Er hat einen breiten Kader mit talentierten Spielern. Diesen muss er natürlich auch nutzen, solange sie zum Erfolg beitragen.

    Weiterhin experimentierte er. So spielt Tisserand (eigentlich IV) jetzt hinten Links. Tisserand macht das bisher dort richtig ordentlich, trotz 1.91 m Körpergröße weiß er sich schnell und mit technischer Klasse durchzusetzen. Klar das da noch ein paar Stellungsfehler usw. bei sind aber im Großen und ganzen muss man sagen Respekt Herr Schmidt. Der Mut wurde belohnt. Dahinter noch ein junger Itter der sicher seine Einsätze bekommen wird. Ich denke Schmidt will ihn auch ein bisschen Kitzeln.

    Auch Malli und Didavi zusammen auflaufen zu lassen gefällt. Beide ergänzen sich auf dem Feld Mittlerweile gut. Didavi ist, so habe ich gelesen zu Zeit der beste Scorer der Liga (glaube ich gelesen zu haben). Vielleicht sogar noch einer für die WM.

    Die nächste Überraschung könnte (hoffentlich) Yannick Gerhardt werden. Lange Zeit spielte er wirklich nicht gut und wurde hier auch heftigst kritisiert. Ich habe ihn immer gewünscht das er sich bei uns durchsetzt. Da haben alle was von er, der VfL und wir Fans, denn Gerhardt ist ein netter Kerl und ein begabter Kicker. Jetzt also auf Rechts. Naja wenn es klappt. Man darf natürlich ein Spiel nicht überbewerten. Taktisch war Gerhardt aber perfekt gegen Freiburg. Weiter so.

    Origi saß einmal draußen. Da bricht die Welt nicht zusammen von. Im Gegenteil. Das könnte ihn auch ansticheln. Origi ist ein Topstürmer der bei uns seine Einsätze bekommen wird, das ist Fakt. Auch da wissen beide Seite was sie von einander haben.

    Ein Kritikpunkt ist vllt. Schmidt könnte vielleicht öfter Wechseln. Aber das wird ja seine Gründe haben warum er es selten tut.

    Eins ist klar Rebbe hat mit Schmidt ins Schwarze getroffen. Er hat einen Bundesligatrainer geholt der perfekt zu uns passt. Seine energische Art gefällt mir. Er brennt darauf den VfL nach oben zu hieven und Spieler besser zu machen.

    Ich blicke sehr optimistisch nach vorne und freue mich auf gute Zeiten.

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  5. Genau das ist der Punkt: Einen Bundesligatrainer bzw. Profi in seinem Fach, der weiß, was er tun kann oder eben nicht.
    Der einen eigenen Stil hat, intelligent ist und bisher die Dinge gut einschätzen kann.
    Also eigentlich Dinge, die man gar nicht herausstellen sollte… Weil eh selbstverständlich sein sollten.
    Aber hey, bis jetzt sieht es gut aus und wir sollten das honorieren…

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  6. OT @admin: Mit Blick auf die Cadillac und Camaro Head-Banner: Kraftstoffverbrauch 17,1/12,8 l; 287/292 g CO²/km; Energieeffiziensklasse E/D. – Bestimmt gedacht als abschreckende Anti-Werbung! :grübel:

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  7. Laut PK wird Ntep bald seine Chance bekommen. Da bahnt sich die nächste Überraschung an, mal schauen..

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  8. Eins vorweg, ich freue mich über das, was Schmidt derzeit ableistet. Es macht durchaus wieder Spaß, den Jungs bei der Arbeit zu zusehen.

    Das positive Feeback über Schmidt teile ich daher gerne, bin aber mal gespannt, wie schnell und abrupt sich die Meinungen ändern, wenn es 2-3 Niederlagen setzt. Der Wind weht gerne aus vielen Richtungen… :keks:

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    • Tja, mit dieser öffentlichen Wahrnehmung musst du immer leben. Schau dir mal den BVB an. Vor wenigen Wochen „sicher Meister“, „toller Fussball“, ein „echter Konkurrent für die Bayern“ und jetzt? „Mannschaft ist tot, keine Führungspieler, System schlecht, Spieler schlecht, Trainer schlecht.“

      Das ist nun mal das Fussball-Business. Das wird sich auch nicht mehr ändern. Es wird halt jede kleinste Kleinigkeit genau beobachtet und analysiert. Ein Fehler und zack weg biste…

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