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Spargel im Macbook

Wolfsgeheul-Best
Ah, so fühlt sich das also an. Muss ich mir merken. Hatten wir ja nicht so oft. N Heimsieg in Wolfsburg siedelt ja diese Saison irgendwo zwischen der pinkfarbenen Mönchsotter und dem Yeti. Will sagen seltene Spezies sowas. Aber hey, egal: nur noch 27 Punkte bis zum Klassenerhalt. Das muss doch gefeiert werden. Hab extra den Bodensatz aus dem Glühweinfass vom Weihnachtsmarkt noch für zuhause einpacken lassen. Der is doch bestimmt noch gut. Was nehmen wir sonst noch mit aus dem Frankfurt-Spiel? – 1. Gustl als klassischer Libero. Hat sich im Franco Baresi-Stil schon mal auf die Spielweise in Mailand vorbereitet, würde ich sagen. 2. Jeffrey hätte beim Tor wahrscheinlich auch ne Abrissbirne reingeköpft. Das war Kampfeswille. 3. Makoto Hasebe ist die Übersetzung des alten japanischen Volkslieds “Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund”. Hat dir das der Felix beigebracht, oder was? Ich glaub eher, für so ne Aktion hätte es damals n paar Xtra-Miles um den Allersee gegeben. Und mit extra meine ich: von O bis O. Ostern bis Ostern. 4. Julian Draxler hat sich noch mal beworben für die Auszeichnung “Wolfsburger des Jahres”. Leistung war ja okay, aber gleich nach dem Schlusspfiff ab in die Kabine? War wahrscheinlich der Berater am Telefon, der schon mal die Kohle vorgezählt hat. 5. Mario Gomez hat das Zeug zum Publikumsliebling. Schön mal deutlich gesagt, was Sache ist. Ich glaub, er ist nicht nur da, um einen von Deutschlands besten Fußballern bei Laune zu halten, sondern dem beim Abschied auch die Koffer zum Flughafen zu fahren. 6. Zum Glück konnten wir uns bei Frankfurt auf den Goleo mit Hose verlassen. Hat einer den Ball vom Eintracht-Elfer eigentlich wiedergefunden oder liegt der noch im Schlossgraben? 7. Und natürlich wird hinterher schön dafür gesorgt, dass man es sich trotz Sieg noch selbst schwer macht. Sollen ja auch nicht abreißen, die tollen Schlagzeilen. Mal eben noch den Wolle suspendiert, weil er angeblich n Mitarbeiter angeschnauzt hat. Was ist passiert? War die Sitzheizung auf der Tribüne nicht warm genug eingestellt, oder wie?! Aber man kann das Anpflaumen dem Philipp auch nicht übel nehmen. Er hat wahrscheinlich gedacht, Klaus Allofs wär noch im Amt und da gehörte es doch zum normalen Umgangston – hab ich jedenfalls in der Sportbild gelesen. Und dann muss es ja stimmen.  

Veronas Tagträume

Gut, dann also morgen noch mal Gladbach wegputzen und damit unserem verdienten Ex-Trainer Dieter n neuen Job verschaffen. Der revanchiert sich dann, indem er uns am vorletzten Spieltag in die zweite Liga… Puh, gerade noch mal rechtzeitig aufgewacht. Scheiß Tagträume.  Ansonsten, nehmt es mir nicht übel Leute, hatte ich selten ne Winterpause so nötig wie dieses Mal. Mein Arzt hat sich schon Sorgen gemacht, weil mir montags so häufig übel war. Und das lag nicht an den zehn Stadionbieren und den zwölf Jägermeistern für das mentale Gleichgewicht vor dem Spiel. Hatte zwischenzeitlich schon überlegt, wenn ich Fußball in Wolfsburg sehen will, diese Saison mal lieber öfter in den Eispalast zu den Grizzlys zu gehen. Aber den Apfelwein-Kickern aus Hessen sei Dank: so zum Jahresausklang bin ich milde gestimmt und jetzt wird natürlich wieder alles gut. Okay, das hat sich Verona Pooth nach dem Lippen-Aufspritzen zwar auch gedacht, aber lassen wir das.

Sandros Fluchtwagen

Bevor ich für dieses Jahr den Laden dicht mache, noch ein, zwei aktuelle Anmerkungen. Stimmt das eigentlich, dass Borussia Dortmund jetzt den Antrag gestellt hat, ohne Schiedsrichter und Gegner antreten zu dürfen? Ich mein, die tun mir ja schon ganz schön leid. Die bösen anderen Fußballspieler. Gemein. Nicht mal die Förmchen im Kabinensandkasten lassen die euch. Wenn ihr mal auf den Arm wollt, ich hab ab übermorgen Zeit. Schönen Gruß auch nach Berlin: Mit Flughafenbau klappts nicht, zur U-Bahn gehen klappt nur mit Rückenschmerzen, aber beim Wettbewerb “Wie mich eine Spargelstange beim Schach besiegte” ganz weit vorn. Die Fans, die da das Anti-Rangnick-Plakat gemalt haben, ich glaube für die ist der Macbook auch die neue Spezialität bei McDonalds. Mit doppelt Käse. Und dann hoffe ich natürlich für 2017 auf die Nationalmannschaftsberufung von Sandro Wagner. Freu mich schon, wenn er in der Halbzeitpause dann abhaut, weil er nicht aufgestellt wurde. Und sein Hoffenheim-Kumpel Kevin wartet vorm Stadion mit dem Fluchtwagen. Das wär doch mal was.

In diesem Sinn: Bleibt geschmeidig!

P.S.: Allen Freunden des Wolfsgeheuls ein frohes Weihnachtsfest und einen tollen Start 2017. Danke für die Treue und fürs Lesen. Was ihr mir schon immer sagen wolltet dazu: einfach unten in die Kommis. Alles Gute, Euer Lenny.

15 Kommentare

  1. Ach Lenny… ich habe selten SO sehr und so befreit gelacht nach der Lektüre des Wolfsgeheuls :lach: Einfach herrlich wie ein Sieg doch die seit Wochen angestaute Anspannung von einem abfallen lässt. DANKE für Deinen unermüdlichen Einsatz in Sachen Schreiben (Wolfsgeheul), Reden(Wölferadio) und Organisieren (#20)Es ist toll Dich im Rudel zu haben und sich mit Dir auszutauschen. Freu mich drauf, das auch nächstes Jahr tun zu können und hoffe, Du bleibst weiter so positiv-kämpferisch, bissig-ironisch und Wolfsblut-verteidigend wie wir Dich kennen :D Wünsche Dir schöne Feiertage und ebenso alles Gute fürs neue Jahr!
    Bin immer noch nicht fertig mit Lachen… :lach:

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  2. tja Lenny, dann mal danke für das immer wieder schöne Wolfsgeheul. Gerade in 2016 war der Montag nach den Spielen kaum zu ertragen … Du hast es in Deiner unnachahmlichen Weise (fast) immer wieder geschafft, mir dann doch ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern…

    dafür grazie, kiitokset, Bol’shoye spasibo, pollés efcharistíes, Mnogo blagodarya, Suur tänu, Fēicháng gǎnxiè, Thanks, Un grand merci, bahut dhanyavaad,
    Dōmo arigatō, margir takk, muchas gracias ….

    :huldigen: und mach weiter so! … aber Mittwoch kommt doch nochmal was zum letzten Spieltag, oder ??? ;)

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    • Danke. Donnerstag noch mal Radio hatte ich mir vorgenommen. Aber Wolfsgeheul macht Weihnachtspause ;)

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  3. Auch von mir „Danke“ und alles Gute für 2017! :vfl:

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  4. Hallo Lenny,
    ich lese deine Kolumne/Glosse auch immer sehr gerne.
    Bei dieser hier blieb allerdings ein fader Beigeschmack, denn dass eine Passantin in der Berliner U-Bahn durch einen Tritt in den Rücken böse gestürzt ist, finde ich überhaupt nicht zum Lachen, schließlich geht es hierbei um eine Straftat. Zumindest könnte man auf die Idee kommen, dass du dich darauf beziehst, wenn du von „zur U-Bahn gehen klappt nur mit Rückenschmerzen“ schreibst. Da fände ich es besser, wenn du bei den sportlichen Themen bleibst. :-/

    Ungeachtet dessen wünsche ich dir und allen Lesern eine schöne Weihnachtszeit. :-)

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    • Danke für dein Feedback. Ich kann verstehen, wenn du gewisse Anspielungen im Wolfsgeheul grenzwertig findest. So ist es allerdings auch gedacht. Genauso die Verwebung von sportlichen und gesellschaftlichen Themen. Natürlich habe ich für mich bestimmte Grenzen definiert. Dass die bei jedem anders verlaufen ist mir klar und auch okay. Grundsätzlich kann ich aber nur Tucholsky zitieren: „Was darf Satire? Alles.“

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    • Danke für deine Antwort! Das akzeptiere ich so, da muss ich im Zweifelsfall wohl großzügig drüber hinweg lesen. ;-)

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  5. Mein erster Kommentar hier und nur ein Wort: Respekt!!!

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  6. Lenny fuer dich alles gute im Jahr 2017 un vorallem mach bitter weiter so und fuer heute noch ein Sieg

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  7. Danke für all die schönen Texte, mal baut es einen auf und belustigt, mal lässt es alles nochmal in schönster Weise ein zweites mal geschehen. Es ist schön, das es dich und dein wolfsgeheul gibt. Ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in s Jahr 2017 lieber Lenny.

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