Donnerstag , März 28 2024
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Training: Plötzlich ist Diego wieder mitten drin statt nur dabei

Heute war Felix Magath wieder mit dabei auf dem Platz, und dennoch griff er so gut wie in keine Übung ein. Der Grund? Er war mit intensiven Einzelgesprächen beschäftigt. Mehr dazu weiter unten im Text.

Das Training fand heute morgen um 10.00 Uhr bei schönem sonnigen Wetter und vor vielen Zuschauern statt.

Schulze läuft sich warmAnwesende:
27 Spieler,
darunter 3 Torhüter und 24 Feldspieler.
Einzeltraining der Aussortierten gab es heute nicht.
Lediglich der angeschlagene Schulze absolvierte ein spezielles Aufbauprogramm, was aus einer längeren Laufeinheit bestand, Dehnübungen und ein spezielles Einzeltraining mit Leuthard.

Als ich um die Ecke auf das Trainingsgelände einbog, bot sich mir ein altes vertrautes Bild.
Ein kurzer Rückblick:
Wer noch das Training unter Augenthaler kennt, der war damals bestimmt genauso erstaunt wie ich, als Magath das Training übernommen hatte. Augenthaler war ein Kumpeltyp, der regelmäßig in den Trainingsspielchen mitkickte, und auch sonst eher ein „gemäßigtes“, lockeres Training abhielt.

Ich weiß noch wie heute, als ich bei Magaths 1. Training war.
Ein riesengroßer Kreis von Spielern, mindestens 2, 3 Meter Abstand zum Nebenmann – dahinter postiert alle 10 Meter ein Co-Trainer – in der Mitte Leuthard, der harte laute Befehle ganz im Sinne eines Feldwebels bei der Bundeswehr gab.

Leuthard TrainingDas gleiche Bild gab es heute wieder zu bestaunen. Organisiert, diszipliniert und konzentriert. Gesprochen werden darf während der Übungen nicht. Immer wieder hört man Leuthard rufen: „Ruhe da und aufpassen!“, oder „Tiefer runter, wir sind hier nicht im Seniorenheim“.

Bei diesen Fitnessübungen habe ich besonders auf de Oliviera geachtet. Ihm wurde ein eigener Co-Trainer zur Seite gestellt, weil er viele Übungen anscheinend noch nicht kannte, und gelegentlich korrigiert werden musste. Allerdings hat er bei einigen Übungen eine große Gelenkigkeit bewiesen. Eine Übung ist mir im Gedächtnis, wo die Spieler ein Bein durchschwingen und hoch über den Kopf bringen sollten. Die meisten schafften es gerade so, wenn überhaupt bis auf Kopfhöhe. De Oliviera schaffte es weit darüber hinaus. Gelenkig ist er also schon mal.

Nach ungefähr 20-30 Minuten waren die intensiven Fitnessübungen beendet.

Anschließend wurde die Mannschaft in zwei Gruppen geteilt á 11 Spieler.
Schulze war weiterhin mit Einzeltraining beschäftigt und ein Spieler wurde immer rausgerufen um mit Magath ein Einzelgespräch zu führen.

Magath mit Salihamdizic, Josué und Kjaer in EinzelgesprächenMagaths Einzelgespräche:
Zunächst wurde Josuè zu Magath beordert. Es waren lange ausführliche Gespräche, die geschätzt bestimmt 15 Minuten gedauert haben. Anschließend war Kjaer dran. Josué kam zurück, ging zu Kjaer und teilte ihm mit, dass er nun dran sei. Kjaer und Magath schländerten bei ihrem Gespräch ein wenig über den Platz Richtung Hügel. Als letztes war Salihamidzic dran.
Dieses Gespräch dauerte am längsten und ging bis zum Ende des Trainings. Es war sehr wort- und gestenreich. Wo Josué und Kjaer noch mehr zuhörten als sprachen war Salihamidzic in einer Tour am reden und wild mit den Armen gestikulieren.
Gegen Ende kamen Spieler und Trainer mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck vom Platz. Es scheinen „fruchtbare“ Gespräche gewesen zu sein.

Der Rest des Teams trainierte derweil „Schweinchen in der Mitte“.

Schweinchen in der MitteIn jeder Gruppe gab es 4 Außenspieler, 4 Innenspieler und 3 Anspielstationen für die Außenspieler.
Eine schnelle Auffassungsgabe, blitzschnelle Reaktionen und Improvisationsvermögen waren gefragt. Ein Element, auf das Magath immer wieder besonders hinweist, und welches einen Schwerpunkt in seinen Trainings darstellt.
Um die Gruppen zu komplettieren waren auch die 3 Ausgemusterten mit dabei, sowie der Testkandidat Eric de Oliviera.

Anschließend war für den Großteil des Teams Schluss. Lediglich die Jungspieler blieben länger – so wie jeden Tag (Cigerci und Scheidhauer). Koo war heute bei dieser Gruppe nicht dabei.

Und dann gab es noch das Spezialtraining mit Litti, und mit einer kleinen Überraschung:
Torschusstraining mit DiegoEr schnappte sich Dejagah und Schäfer als Flankengeber um mit 4 Offensivleuten Torschüsse zu üben.
Mit dabei unsere drei Stürmer Lakic, Mandzukic und Helmes und oh Wunder auch Diego.

Diese Maßnahme überrascht doch sehr. Bislang hatte Diego nur das Training mitgemacht, um fit zu bleiben und um für potentielle Abnehmer interessant zu bleiben. Bei den wichtigen Dingen war er meistens außen vor, und seit Montag sogar gänzlich aussortiert.

Diego beim TorschussWarum also der Schritt zurück?
Ein Zuschauer neben mir meinte, es könnte auch allein aus dem Grund sein, dass man ein Vierer-Team nur komplettieren wollte. Aber würde man in dem Fall nicht einfach einen Mittelfeldspieler nehmen, der auch praktisch zum Einsatz kommen kann? Einen Koo z.B oder einen Klich, oder den Außenspieler Brazzo?

Wieso wurde Diego reaktiviert? Magaths Wege sind unergründlich.
Diego hatte bei dieser Übung viel Spaß, lachte viel. Wer nicht weiß, dass Magath ihn eigentlich aussortiert hat würde niemals auf diese Idee kommen.

Magath
"Ich hab nicht so viel Zeit..."
Fazit:
Das heutige Training stand ganz im Zeichen von Magaths Einzelgesprächen. Selber konnte er aus diesem Grund keine Übung leiten. Deshalb wurde der Aufwand der Übungen auch zurückgeschraubt. Magath ist sehr emsig bemüht herauszufinden wo die Probleme liegen.
Schon vorgestern hatte er sich fast gänzlich auf Schäfer konzentriert. Heute waren es Josuè, Kjaer und Salihamidzic.
Für mich übrigens auch ein Zeichen, dass diese Spieler nicht zur Disposition stehen. Sonst würde er sich nicht so intensiv mit ihnen beschäftigen.

Die abschließende Diego-Übung verwundert allerdings. Es könnte aber auch vertragliche Gründe haben.
Vielleicht ist ein Ausmustern in eine Sondergruppe laut Diegos Vertrag schwierig.
Dann wäre dieses Spezialtraining unter Litti ohne Bedeutung.

Bei den Torschüssen machten unsere Stürmer übrigens einen guten Eindruck. Viele Tore waren dabei. Das hat man letzte Saison schon sehr viel schlechter gesehen.
 

3 Kommentare

  1. Magath hat doch erst das 4-2-2-2 einstudieren lassen. Würde also keinen Sinn machen, Diego jetzt zu begnadigen. Glaube deshalb auch nicht dran.

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  2. Naja, was macht bei Magath schon Sinn? 8 Wochen lang das System mit Raute einstudieren lassen und dann 4 Tage vor Saisonbeginn auf ein 4-4-2 umstellen macht eigentlich auch keinen Sinn. Logisch ausschließen könnte man deshalb so eine Maßnahme nicht. Allerdings gebe ich dir recht, dass ich auch nicht daran glaube. Nur verwundern tut es schon.

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  3. Danke für den klasse Bericht, hat mich wieder sehr gefreut ihn zu lesen.

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