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Lena Oberdorf vom VfL Wolfsburg im Zweikampf mit Grace Geyoro von Paris Saint-Germain. (Photo by FRANCK FIFE/AFP via Getty Images)

Nach Rekord-Transfer: Welches Interview Oberdorf jetzt auf die Füße fällt

Seit Donnerstag ist der Wechsel von Lena Oberdorf vom VfL Wolfsburg zum FC Bayern München im kommenden Sommer offiziell bestätigt. Doch mit einer alten Aussage über ihren neuen Arbeitgeber hat Lena Oberdorf jetzt Ärger.

Der Transfer von Lena Oberdorf vom VfL Wolfsburg zum FC Bayern München wurde seit einigen Tagen schon in der Gerüchteküche spekuliert. Am Donnerstag nun wurde er auch von beiden Vereinen offiziell bestätigt und ein Foto von Oberdorfs Unterschrift in München veröffentlicht. Möglich wurde der Wechsel, weil eine Ausstiegsklausel in Oberdorfs Vertrag gezogen wurde. Oberdorf unterschrieb in München einen Vertrag bis 2028. Freude bei den Fans des FC Bayern, Trauer bei den Anhängern des VfL Wolfsburg. Doch ein älteres Interview mit Lena Oberdorf in der Sportbild sorgt rund um den Wechsel jetzt für Wirbel.

450.000 Euro: Rekordtransfer in der Frauen-Bundesliga

Wie die Wolfsburger Allgemeine Zeitung berichtet, wechselt Lena Oberdorf für eine Rekord-Ablösesumme von 450.000 Euro vom VfL Wolfsburg zum FC Bayern München. Diese Summe war in ihrer Ausstiegsklausel beim VfL Wolfsburg festgeschrieben. Durch diesen Betrag wird Oberdorf nicht nur zur teuersten deutschen Spielerin überhaupt, es ist zugleich auch der teuerste Transfer der Bundesliga-Geschichte. Niemals zuvor hat ein Verein in Deutschland einen so hohen Betrag ausgegeben und kein Verein hat jemals mehr bei einem Transfer verdient.

Der Aufreger: Das Oberdorf-Interview von 2020

2020 war Lena Oberdorf von der SGS Essen zum VfL Wolfsburg gewechselt. Schon damals war auch Bayern München an dem damals noch 18-jährigen Supertalent interessiert. Doch Oberdorf entschied sich gegen Bayern und für Wolfsburg: „Ich wollte in Deutschland bleiben und dann ging es eigentlich nur noch darum, ob ich zum VfL oder zu den Bayern wechsle. Der VfL Wolfsburg ist für mich der sympathischere Verein.“

Für Aufregung sorgt jetzt ein altes Interview in der Sportbild-Interview, in dem sie damals sagte: „Ich kann mir auch nicht vorstellen, zu den Bayern zu gehen.“ Hintergrund: Lena Oberdorf war durch ihre Heimat im Ruhrgebiet Fan von Schalke 04. Vor diesem Hintergrund fügte sie hinzu: „Selbst wenn die Bayern gegen Dortmund gespielt haben, war ich eher für Dortmund. Das sagt alles, oder?“ Als Schalke-Fan den großen Hass-Gegner Borussia Dortmund den Bayern vorzuziehen, das ist schon eine Aussage, die jetzt rund um den Wechsel in den sozialen Medien bei den Bayern Fans für Wirbel sorgt. Viele Fans zeigen sich sehr ungehalten, ob dieser Aussagen und werfen Oberdorf zum Teil „Scheinheiligkeit“ vor.

Das sagt Oberdorf zum Wechsel

Lena Oberdorf: „Ich habe gute Gespräche mit Cheftrainer Alexander Straus und Abteilungsleiterin Bianca Rech geführt und die Vision des Vereins, was man in den nächsten Jahren erreichen möchte, hat mir sehr gut gefallen. Man hat mir auch gezeigt, wo meine Potenziale liegen und was man noch aus mir rausholen kann. Ich denke, ich bin noch keine komplette Spielerin – da möchte ich aber hinkommen. Bis Sommer werde ich für den VfL Wolfsburg weiterhin alles geben und freue mich dann auf die neue Herausforderung.“

19 Kommentare

  1. Neuste Kommentare zu Lena Oberdorf hier her kopiert! :top:

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  2. Oberdorfs Wechsel nach München nun offiziell.

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    • Ist das erbärmlich von ihr…

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    • Ja auch, zeigt aber vor allem den Abstieg des VfL. Sie weiß ja was sie damals gesagt hat.

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    • Weshalb ist es erbärmlich?
      Wie schnell verurteilt wird ohne auch nur über mögliche Hintergründe Kenntnisse zu haben. Wie sieht denn ihre weitere Lebensplanung aus? Hat sie einen Partner, der eventuell in die Gegend ziehen möchte? Wie sieht es mit dem Wunsch aus einfach nur etwas neues kennenzulernen?

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    • Wolfsburg Entourage

      Ist schon ärgerlich. Es gibt 1 Millionen Vereine und sie geht zu dem einzigen wo man sie nicht sehen möchte. Habe neulich gelesen, sie hat sich früher für Wolfsburg und gegen Bayern entschieden weil sie den VfL sympatischer findet. Dann macht es natürlich auch viel Sinn ausgerechnet nach München zu gehen. Kann jeder so interpretieren wie er möchte was das über den Charakter aussagt.

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    • @Rubin Was bist du denn für ein Komiker? Das kann uns doch scheiß egal sein. Fakt ist, dass sie zum größten Konkurrenten geht und nichtmal den Anstand besitzt, das bis zum Saisonende geheim zu halten. Im Herrenfußball würde sie für so eine Aktion nun bis zum Saisonende vom eigenen Anhang ausgepfiffen werden. Zurecht.

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    • Ich verstehe die Aufregung überhaupt nicht. Am Ende ist Frauenfußball genau wie Männerfußball halt ein Business. Man wechselt da hin wo man am erfolgreichsten ist und/oder am meisten verdient. In beiden Aspekten ist Bayern nicht mehr wirklich schlechter als der VfL. Ich habe zwar mit dem Frauenfußball nichts am Hut, dennoch fällt doch auch Außenstehenden auf, dass der VfL auf dem absteigenden Ast ist.
      Aus welchem Grund haben denn sonst so viele Spielerinnen angeblich Ausstiegsklauseln? Man kann die hier zwar herlocken aber eben nur mit dem Eingeständnis einer AK. Ansonsten ist der VfL offensichtlich nicht interessant genug.

      Auch der Weg Wolfsburg – Bayern oder umgekehrt ist im Frauenfußball doch nicht wirklich neu. Gab es da auch diese Aufregung als es andersherum war? Genau der Aspekt mit den früh bekanntgegeben Wechseln. Passiert im Frauenfußball auch so häufig. Zuletzt doch sogar mit Minge, die sich sogar im VfL Trikot hat ablichten lassen. Das ist doch ne ganz andere Welt als noch bei den Männern und völlig üblich.

      Der VfL hat schlichtweg den Zeitpunkt verpasst sich weiterzuentwickeln um die Nr.1 in Deutschland zu bleiben.

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    • Einfach brutal schade. Ich hoffe, VW und VfL halten Wort und sorgen dafür, dass wir weiter mithalten können.

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    • Das ist erbärmlich, da ich es ekelhaft finde, wenn man zum größten Konkurrenten wechselt. Würde sie zu Barcelona wechseln wäre es völlig egal, aber doch nicht zum FC Bayern. Das ist eine Frechheit. Ich würde es gut finden, würde man sie bis zum Schluss auf die Tribüne setzen. Leider sind die Verantwortlichen wohl zu professionell. Diese Aufregung gab es andersrum nicht, weil keine dieser Spielerinnen eine der besten der Welt ist/war, Oberdorf allerdings schon.

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    • Und warum darf "eine der besten der Welt" dann nicht zum wohl zukünftig besten Verein in Deutschland wechseln? Vielleicht hat sie ja auch gar kein Bock aufs Ausland.

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    • Weil man das nicht macht. Das ist zu vergleichen mit Götze zu Bayern damals. Wenn du das nicht verstehst, bist du im Fußball meiner Meinung nach falsch.

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    • Es steht und fällt alles mit dem Ersatz für sie.
      Minge finde ich zwar toll, aber sie ist vom Typ her doch ganz anders und keine Sechserin. Ich erwarte wirklich, dass der VfL hier im Sommer entsprechend handelt.
      Wen verpflichtet Bayern, wen wir? Ist doch klar das wir so mittlerweile überholt wurden und bald abgehängt sein werden.

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    • @Sascha
      2022 hat Oberdorf im Interview mit der sportbild noch geäußert, als bekennender Schalke Fan selbstverständlich das Lied "Ich würde niemals zu den Bayern gehen" kenne und gar dem BVB im Duell mit Bayern die Daumen drücken würde.

      Ich persönlich kann ihr Entscheidung zwar verstehen, bin aber wie gesagt dennoch ziemlich enttäuscht und erhoffe mir von unserer Führung eine entsprechende Transferperiode.

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    • @huttraeger:
      Dir ist bewusst, dass wir auch aktuell Spielerinnen im Kader haben, die aus München zu uns gekommen sind ?
      Wo ist denn da die Aufregung usw.
      Manchmal frage ich mich wirklich was "erbärmlich" bedeutet.
      Es ist ein ganz normaler Vorgang. Moralisch kann und darf man das natürlich diskutieren, aber erbärmlich?
      Welch Doppelmoral hier manchmal herrscht!

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    • Was soll man da überhaupt moralisch etc diskutieren.

      Sie wechselt halt den Arbeitgeber bzw Verein.
      Das ist im Berufsleben nicht unbedingt ungewöhnlich, beim Fussball sowieso nicht.

      Wenn sie ihren Wechsel erzwingen/erstreiken würde, wäre das was anderes

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    • Ich verstehe die Enttäuschung, teile sie auch – aber erbärmlich und respektlos finde ich eher solche Formulierungen. Oberdorf ist eine verdiente VfL-Spielerin, die mit dem VfL bis auf einen Championsleague-Sieg alles erreicht hat. Meine Güte, sie ist 22 und hat offensichtlich Lust auf diesen Wechsel und eine Veränderung, aus welchen Gründen auch immer: Diese gehen uns nichts an. Dass die Dekade der Wolfsburger Fast-Alleinherrschaft in der Bundesliga vorbei ist, finde ich persönlich für den Sport eher positiv und wird die Frauen-Bundesliga mittelfristig stärken. Andere Vereine schliessen eben langsam auf, weil der Frauenfussball als Wachstumsmarkt interessant geworden ist, was nicht heisst, dass der VfL unbedingt schlechter geworden sein muss. Dabei geht es nicht ohne Wechsel von Spielerinnen zu direkten Konkurrenten, das ist der Sport und das Geschäft. Als VfL wird man sich diesen Herausforderungen sportlich und wirtschaftlich stellen und stellen müssen. Ich wünsche Lena Oberdorf alles Gute und am 23.3. schiessen wir die Bayerinnen aus der Meisterschaft :vfl:

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    • Ich denke ein großer Teil der Aufregung und Enttäuschung rührt daher, dass man nun vor Augen geführt bekommen hat, nicht mehr die Nummer 1 in Deutschland zu sein. Wechsel von München zu uns waren natürlich und der übliche Weg, da die Spielerinnen eben zum besten Verein in Deutschland gegangen sind. Nun bröckelt das und wir sehen, dass wir überholt wurden. So kommen dann diese Aussagen zu stande.

      Ich bin wirklich gespannt, wie Kellermann und Co darauf reagieren. Es muss ja kein 1:1 Ersatz sein. Aber es wäre bestimmt nicht verkehrt, neben Talenten wie Endemann, Brand, Küver und im Sommer Dijkstra auch 1-2 fertige Spielerinnen von Format zu holen.

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    • Erbärmlich ist eine damals 18-jährige für Interviews zu kritisieren und daraus ohne tiefergreifende Hintergründe oder dem Menschen Oberdorf hier gleich an den pranger zu stellen. Das gehört sich nicht. Punkt.

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