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Wölferadio Frage der Woche: Wie „scheißegal“ ist die Tabellen-Situation tatsächlich?!

„Es ist scheißegal, was die Tabelle hergibt“ – so bewertet Mario Gomez die momentane Situation beim VfL Wolfsburg und verweist auf die gewachsene Stärke der Mannschaft. Und in der Tat ist das Team mit dem in der vergangenen Saison gerade von Einstellung und Potenzial kaum zu vergleichen. Doch reicht das aus, oder ist das Ganze nur Augenwischerei? Schließlich wird nach Tabellenplatz und Ergebnissen und nicht nach Möglichkeiten und Perspektive abgerechnet. Deshalb: Wie „scheißegal“ ist die Tabellen-Situation tatsächlich – gerade auch in Anbetracht des Restprogramms bis Weihnachten? Schreibt an Lenny oder schickt eine WhatsApp-Sprachnachricht an die Wölferadio Hotline 0157 89070123 und landet in der Show.

17 Kommentare

  1. Ich will den Aufruf zur Diskussion um die Wichtigkeit des Tabellenplatzes nicht gleich mit dem ersten Beitrag infrage stellen. Aber ich muss gestehen, dass ich ihn nicht wirklich verstehe. Natürlich ist der Tabellenplatz wichtig, vor allem, wenn man im Bereich der Abstiegsregion dümpelt und eigentlich nach oben will.
    Gomez pointierte Aussage verstehe ich auch überhaupt nicht als Zurückweisung dieser Selbstverständlichkeit. Er wird im Kicker-Artikel ja auch mit dem Satz zitiert: „Wir dürfen die Augen auch nicht zumachen. Wir wissen, dass wir Punkte brauchen.“ Was ihn offensichtlich zu der Äußerung über die Tabellensituation provoziert hat, ist die schon wieder zunehmend spürbare Haltung im Umfeld, eben nur verengt auf den momentanen Tabellenrang zu schauen, darüber in Alarmstimmung zu verfallen und Nervosität und Unruhe zu verbreiten. Gomez fordert dagegen, den Blick auf den Zustand der Mannschaft zu richten, ihre Fortschritte im Vergleich zur letzten Saison wahrzunehmen und mit Geduld ihren weiteren Weg zu begleiten. Der VfL spielt nicht immer gut und schon gar nicht konstant, aber er spielt nicht wie ein Absteiger. Ich will mich im Weiteren in meiner Argumentation nicht wiederholen und verweise daher auf meinen Beitrag von gestern, in dem es um die gleiche Thematik geht.
    https://www.wolfs-blog.de/spielernoten-vfl-wolfsburg-unterliegt-augsburg/#comment-166247

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  2. Das ist eine schwere Frage.
    Tatsächlich dreht sich ja alles um die Tabelle, man könnte also auch argumentieren “Es ist alles scheißegal, außer das was die Tabelle hergibt”

    Ich würde mich Deiner Meinung das die Mannschaft von der Einstellung nicht mit der der Vorsaison vergleichbar ist anschließen. Gleichzeitig muss man mMn aber auch attestieren das wir uns qualitativ, zumindest „auf dem Papier“ nicht verbessert (eventuell sogar verschlechtert?) haben.

    Es sind unbestreitbar kleine Verbesserungen sichtbar. Die Frage ist wo stehen wir qualitativ am Ende der Saison. Vom reinen Tabellenplatz her würde ich uns so auf der 12 verorten, aber hat man zum Saisonende das Gefühl das es nächstes Jahr wieder für EL reichen könnte, oder müssen wir uns jetzt erst einmal die nächsten Jahre mit dem unteren drittel der Tabelle anfreunden.

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  3. Von außen betrachtet kann man die Tabelle als Ergebnis der unter den Wochen geleisteten
    Arbeit sehen. Tabellenplatz unten, schlecht gearbeitet!

    Solange die Mannschaft, in dem Fall Mario Gomez, das Gefühl und die Gewissheit haben, das
    der Trainer einen Plan hat, der noch Zeit und Arbeit braucht um umgesetzt zu werden, ist
    der Tabellenplatz zum jetzigen Zeitpunkt tatsächlich egal.

    Wenn allerdings keiner mehr wirklich an eine Weiterentwicklung glaubt, dann wird der Blick auf die
    Tabelle zum Hemmschuh.

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  4. Ich versuche das mal anschaulich zu erläutern:

    Wie „scheissegal“ ist die Hochzeitsnacht ?!

    Sagt die etwas über den weiteren Verlauf der Ehe aus oder ist es eine Momentaufnahme ?
    Man hat ja genug Zeit Negatives in Positives mit der Zeit zu verwandeln ? (Je nachdem wie die Feier lief vorher!)

    Es geht um den Plan, die Strategie, das Gefühl der Mannschaft, ob da jemand ist, der mit Arbeit und Vernunft Dinge umsetzen, weiterentwickeln und positiv verändern kann.
    Das ist mitunter nicht so einfach, bedenkt man, was zuvor gelaufen ist.

    Wie in einer gut funktionierenden Ehe … da ist die Momentaufnahme, sprich die aktuelle Situation (Hochzeitsnacht), nur ein Baustein. Solange ein sichtbarer, positiver Trend da ist, ist es nur von Vorteil und Gut weiterzuarbeiten und vor Allem, weiterarbeiten zu dürfen … :guru:

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  5. Total scheißegal. Wichtig ist die sportliche Entwicklung. Die ist nicht von heute auf Morgen zu schaffen. Dementsprechend ist das Tabellenbild nur eine Momentaufnahme, zwar eine nicht so gute aber es ist eine. Die Entwicklung ist in den letzten Wochen zu sehen, es geht bergauf.

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  6. Alles was momentan in der Tabelle zu sehen ist , ist eine reine Momentaufnahme. Außer für Köln ist für jede Mannschaft noch fast alles drin. Erinnern wir uns an die Bremer in der letzten Saison , die vom Abstiegskampf fast noch in die Euro League gestürmt sind.
    Die letzten Wochen haben eine Entwicklung gezeigt die wieder in die richtige Richtung geht. Das es nicht ohne den ein oder anderen Rückschlag geht muss ja jedem klar sein. Das heißt aber nicht das bei einem Rückschlag gleich wieder alles zerfällt. Von daher finde ich es Richtig das der Kapitän hier mal ein Machtwort spricht und gleich mal aus einer möglichen Diskussion die Luft rausnimmt.

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    • Die Tabelle ist eben keine Momentaufnahme sondern ein aggregierte Aussage der Leistungen bis zum jetzigen Zeitpunkt.

      Es gibt den „schönen“ Ausspruch „die Tabelle lügt nicht“.

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  7. Gomez weiß natürlich genau, was er da gesagt hat. Meine Vermutung: Er will durch diese Aussage Druck von der Mannschaft wegnehmen. Tabelle egal, lasst uns einfach spielen und an den Dingen weiter arbeiten…

    Auch seine Relativierung die Joan oben gepostet hat, passt da voll rein. Es ist ja oft so, das Aussagen einfach aus dem Kontext gerissen werden und dann irgendwie zwanghaft versucht wird es auf ein Gesamtbild zu übertragen. In dem Fall würde ich es einfach anders herum betrachten, die Aussage ist Mittel zum Zweck. Und der Zweck heißt: Druck weg und Ruhe!

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  8. Ich bin ehrlich gesagt ein wenig irritiert, wievielen hier die Tabelle egal ist. Es ist jedes Jahr die selbe Diskussion und jedes mal heisst es wir sind im Umbruch und der Trainer braucht Zeit. Dem Trainer mache ich absolut keinen Vorwurf. Aber als gestandener Bundesligaspieler wäre es mein eigener Anspruch mit diesen Mitspielern und dem Etat des Vereins um die einstelligen Plätze mit zu spielen. Für mich sind das nur Schutzbehauptungen um die eigene Unfähigkeit oder Unlust der Spieler zu verschleiern.

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    • Wenn man im normalen Leben „mir doch scheiß egal“ sagt, das ist es einem entweder wirklich scheiß egal oder man will es wie du schon angedeutet hast durch eine Schutzbehauptung etwas erreichen, zb Ruhe.

      Ich glaube kaum, das Gomez die Tabellensituation wirklich scheiß egal ist. Dafür ist er viel zu ehrgeizig. Und auch am offiziellen Saisonziel des VfL („einstelliger Tabellenplatz“ (Rebbe, Sanz)) ändert diese Aussage ja nichts.

      Was mich irritiert ist, das du dem Trainer keinen Vorwurf machst – was ich aktuell angemessen finde – aber gleichzeitig kritisierst das man Zeit einfordert. Also ohne weitere Zeit werden wir nichts erreichen können, das ist das Einzige was ich für meinen Teil sicher weiß. :D

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    • Sagen wir so: Für mich ist MS seit Heckings Abgang der erste richtige Trainer. Es ist aktuell ja so etwas wie eine Linie zu erkennen.
      Welchen Vorwurf kann man ihm aktuell machen?
      Du kannst auch nicht von einem Sebastian Vettel erwarten das er in einem Fiat Panda einen GP gewinnt.
      Für mich sind wie gesagt die Spieler gefragt. Welche mit ihren 300 PS doch lieber gemütlich durch die FUZO tuckern und denken dass man so irgendwie und irgendwann ans Ziel kommt.
      *Motorsportvergleiche aus* :vfl:

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    • Volle Zustimmung! Ich bin auch der Meinung, das die Spieler jetzt dran sind zu zeigen, das sie besser sind als der aktuelle Tabellenplatz! Aus meiner Sicht haben wir die PS (zumindest für das „Mittelfeld der Tabelle“), wir bringen sie aber fast nie konstant auf die Straße. Das unterscheidet uns übrigens auch von Gladbach. Die spielen gerade nahezu am Limit.

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    • Die nun doch laufende Diskussion über die Bedeutung des Tabellenplatzes liefert jetzt genau die Schiefheiten und Verzerrungen, die ich befürchtet habe. Dazu kommt, dass die Sprache eine Hure ist und sich für alles missbrauchen lässt, was der Sprecher oder Schreiber so gerade mit ihr macht. Bei Aussagen wie „Tabellenbild nur eine Momentaufnahme“, „momentaner Tabellenplatz“ oder gar „was momentan in der Tabelle zu sehen ist , ist eine reine Momentaufnahme“ geht einiges wild durcheinander. Drei Aussagen, drei Meinungen, ein Widerspruch in sich. Vielleicht befürchtete Gomez auch diese Konfusionen, wenn bei der Beurteilung der Mannschaft der Blick nur auf den „momentanen Tabellenplatz“ gerichtet wird.
      Natürlich ist der „momentane Tabellenplatz“ keine „Momentaufnahme“, sondern, da hat Stan völlig Recht, er widerspiegelt die angehäuften sportlichen Ergebnisse bis zu einem gewissen Zeitpunkt. Genau betrachtet verbietet es sich aber schon, zu sagen, der Tabellenplatz widerspiegele die bis dahin erbrachte „Leistung“ einer Mannschaft, da das in die Tabelle einfließende Ergebnis ja nicht nur den Faktor Leistung umfasst, sondern auch den ganzen Bereich des Zufalls. Das sind all die Einflüsse, die nicht auf das Können, den Willen und die Entscheidungen einer Mannschaft zurückzuführen sind, und die mit der Einführung des Videobeweises offensichtlich nicht geringer geworden sind. Insofern kann ein Tabellenplatz sehr wohl über die tatsächliche Leistung, noch mehr über die Leistungsfähigkeit einer Mannschaft lügen (auch wenn sich Stuttgart und Hannover vorletzte Saison für diese Wahrheit nichts kaufen konnten).
      Noch einmal zu Gomez` wahrscheinlicher Intention: Gomez hat, m. E. zu Recht, den Eindruck, dass die Mannschaft in ihrem Vermögen besser ist, als es der momentane Tabellenplatz zum Ausdruck bringt. Deswegen hält er zu diesem relativ frühen Zeitpunkt nicht viel davon, auf den unbefriedigenden Tabellenplatz zu starren und in Unruhe oder gar Panik zu verfallen, sondern das Vertrauen und Selbstvertrauen in den eingeschlagenen Weg und die dabei erzielten Fortschritte zu stärken. Ich finde, das ist lebensklug. Und eine wirkliche Alternative dazu gibt es ja auch nicht. Ich denke nicht, dass es „Schutzbehauptungen“ sind, wie schwabenwolf meint, „um die eigene Unfähigkeit oder Unlust der Spieler zu verschleiern“. Ein Kapitän, der sich in einer solchen Weise öffentlich vor seine unlustigen und unfähigen Mitspieler stellte, wäre der schlechte Kapitän einer Abstiegsmannschaft. Das Bild habe ich von Gomez nicht.
      Aber wahr ist auch: Er und die Mannschaft müssen liefern!

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    • Bei der „Momentaufnahme“ und dem Spruch „die Tabelle lügt nicht“ bin ich anderer Meinung. Ansonsten Zustimmung.

      Die Tabelle kann sehr wohl über die Leistungen einer Mannschaft „lügen“, beispielsweise wenn man „unglücklich“ verliert oder „glücklich“ gewinnt, zb durch falsche Entscheidungen des Schiris oder durch sonstige tragische Ereignisse die Auswirkungen haben könnten. Das ist jetzt nicht auf unsere Situation bezogen, sondern allgemein. Es gibt eben auch mal Dinge, die man nicht beeinflussen kann. Natürlich zählen am Ende die Fakten und am Ende sagte dann der gemeine Fussballfan „die vorne sind halt gut und die hinten sind halt schlecht“. Aber ob das IMMER so ist? Da habe ich meine Zweifel.

      Und da wir nun bei Sprüchen sind, sage ich „Abgerechnet wird zum Schluss!“… :vfl:

      Wenn wir am Ende unser Saisonziel nicht erreichen oder keine Entwicklung sichtbar ist, so wird es keine Ausreden mehr geben für Schmidt und Rebbe, dann sind sie weg. Das ist jedem klar, in Wolfsburg umso mehr. Aber was ist, wenn am Ende die Ziele doch erreicht werden? Dann müsste man konstatieren, das sich sowohl die Zeit als auch die Entwicklung gelohnt haben…

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  9. Die schlechten Schiedsrichterentscheidungen fallen bei schlechter Mannschaftsleistung immer stärker ins Gewicht. Wenn wir konsequent unsere Tore machen würden und unseren Ansprüchen gerecht werden würden, dann müssten wir uns nicht über ein geklautes Tor pro Spiel aufregen.
    Ich schätze Gomez sehr als Persönlichkeit. Aber es würde auch kein Chef einer Firma öffentlich sagen: Ja wir haben einen Sauladen und verkaufen nur Schrott.
    Also muss er ja salomonische Weisheiten von sich geben.

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  10. Grundsätzlich würde ich das ganze Thema nicht zu hoch hängen wollen. Normale Fragen von Journalisten, normale Aussagen von Spielern. Natürlich wird spätestens am Saisonende die „Abrechnung“ gemacht. Und natürlich zählt die finale Platzierung. Wobei mir persönlich es offen gesagt völlig Schnuppe ist, ob wir am Ende 8. oder 13. sind. Viel wichtiger ist eine sichtbare Entwicklung. Mittelfristig, aber vor allem langfristig! Eine Spielidee, eine Vereinsphilosophie (ich weiß, Wunschdenken, davon sind wir noch weit weg).

    Ich sehe es an dieser Stelle sehr ähnlich, wie es Joan beschrieben hat. Gomez versucht mit der Aussage einfach Druck raus zu nehmen. Ganz klar der Hinweis: hey Leute, hier entwickelt sich was, gebt uns Ruhe und Zeit. Er hat hier die letzte (Chaos)Saison erlebt, weiß am Besten, wie es im Vergleich dazu gerade läuft. Er hat die größte (auch internationale) Erfahrung im aktuellen Kader, hat genügend andere Mannschaften im In- und Ausland erlebt, er ist gereift und weiß, wovon er redet.

    Die Mannschaft muß irgendwann liefern und sie wird liefern und (fast) alle sind der Überzeugung, dass der aktuelle Weg der richtige ist. Sich jedes Mal auf seinem neu eingeschlagenen Weg umzudrehen und ständig zu hinterfragen, gibt keine Sicherheit. In gewissen Abständen muß man das tun, keine Frage. Aber bis zur Winterpause sollte damit erstmal Ruhe sein. Dann eine saubere durchgängige Vorbereitung und Mitte der Rückrunde wieder ein Urteil abgeben.

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