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Wolfsgeheul spezial – Brief an Julian Draxler

Wolfsgeheul-Best

Lieber Julian Draxler,

ich möchte mich bei dir erst mal aufrichtig entschuldigen: Es tut mir sehr leid, dass du deinem Job bei einem Klub nachgehen musst, der nicht deiner Kragenweite entspricht. Es tut mir noch leider, dass das in einer Stadt passiert, wo der größte Vorzug „die kurze Bahnfahrt nach Berlin“ ist, wie du neulich in einem Interview zu Protokoll gegeben hast. Und das alles für ein echt mickriges Gehalt. Ich kann spüren wie du leidest. Ist ja fast so wie der Typ, der auf der Party nur die Trulla mit der Zahnspange abgekriegt hat, aber eigentlich den One Night Stand mit der Schulschönheit verdient hätte. Wie komme ich jetzt von One Night Stand nur auf deinen Vertrag bei uns? Der geht wie lang? Noch vier Jahre? Klar, die Dinger sind so viel Wert wie der 8. Platz der vergangenen Saison, zu dem du ja maßgeblich mit beigetragen hast.

Pokémons auf der ICE-Strecke

Ich bin ja nicht naiv. Ich glaube, jedem Wolfsburg-Fan, der nicht Pokémons auf ner ICE-Strecke fängt, war von Anfang an klar: Ein Julian Draxler wird wohl nicht bis zur Fußballer-Rente in grün-weiß spielen. Wir können damit leben, dass einer kommt, sogar mit roten Haaren, Leistung bringt, sich anständig und höflich benimmt und anschließend für ne ordentliche Ablöse wieder geht – auch wenn wir uns was anderes wünschen würden. Womit wir nicht leben können ist, dass du offenbar deinen Rausschmiss/Verkauf provozieren möchtest und dabei Stadt, den Menschen dort und dem Verein öffentlich massiv ans Bein pisst. Hättest du noch mehr gelbe Flüssigkeit abgesondert, der Allersee hätte heute ne andere Farbe.

Kalkül oder Kindergarten

Normalerweise würde ich ja sagen: „Der Junge ist Anfang 20, da kann man sich schon mal so verhalten, als hätte man möglichst früh die Schule verlassen.“ Bei dir kann ich das leider nicht, denn du bist für mich schon seit Jahren der Inbegriff des perfekten Jungprofis. Bitte nicht falsch verstehen, ist nicht zwingend als Kompliment gemeint. Ich habe immer bewundert, mit welcher Abgeklärtheit und Souveränität du für dein Alter vor der Kamera druckreife Sätze formulierst. So glatt onduliert wie der gegelte Betonscheitel auf deinem Kopf. Wie du den Shitstorm deines Wechsels ausgehalten hast, als dir etwa 80 Prozent der Schalker am liebsten die Genitalien filetiert hätten (während wir Wolfsburger dich in Schutz genommen haben), hat mir Respekt abgenötigt. Deswegen glaub ich auch nicht, dass so ein Interview wie jetzt, ein Zufalls- oder Affektprodukt ist. Jemandem vorzuwerfen nur mit den Medien über dich zu sprechen und dann selbst dieses Instrument zu spielen, ist nicht nur merkwürdig, sondern entweder Kalkül oder Kindergarten. Es gibt ja nur folgende Szenarien, die jetzt passieren können: 1. du bekommst deinen Willen und wir 60 Mio plus x und Tschüss. 2. Geldstrafe, öffentliches Zurückrudern und im Winter dann Tschüss. 3. Zum Nachdenken bei der U23 auf die Tribüne und dann irgendwann Tschüss. Als aufmerksamer Leser merkst du wahrscheinlich schon: Da steht immer „Tschüss“.
Übrigens: Mir ist auch vollkommen egal, was dir vielleicht doch, eventuell, gar nicht oder absolut jemand versprochen hat. Das Gespräch hab ich nicht gehört. Was ich aber sehr wohl gehört habe, sind Sätze wie: „Wolfsburg ist für mich der richtige Schritt, um mich weiterzuentwickeln, weil die Entwicklung auf Schalke stagniert hat“ und „um Julian Draxler wollen wir eine neue Mannschaft aufbauen“. Gut, das hat jetzt alles nicht mal ein Jahr später wohl den Wahrheitsgehalt bestimmter SPD-Lebensläufe. Aber um es klar zu stellen: Mir geht es nicht darum, dass du gehen willst, sondern die Art und Weise, wie du das umsetzen möchtest. Die negative Außenwirkung für dich und Verein sind auf der „Trump-Skala“ schon bei ner satten 8.

Mitleid des Chemikers

Apropos satt. Vielleicht ist die Situation im Moment, wo öffentlich der Eindruck des Verfalls eines Vereins entsteht, auch eine Chance. Die Chance auf einen Neuanfang. Es ist ja kein Zufall, dass André, Max und jetzt wahrscheinlich du nach kurzer Zeit wieder vom Hof reiten und das Projekt „Mini-Nationalmannschaft“ noch wahrscheinlicher der Vergangenheit angehört. Getreu dem alten Chemiker-Motto, wenn das Labor explodiert ist: Es hätte ja auch klappen können! Jetzt gibt es vielleicht die Möglichkeit, Spieler beim VfL zu haben, die einen Milliliter mehr Bock auf den Verein und die Stadt haben als sinnbildlich ihr drei. Auch wenn das nicht zwangsläufig den Einzug in die Champions League bedeuten wird. Aber diesen Weg wirst du nicht mehr miterleben, wenn du endlich da spielst, wo du deiner Meinung nach hingehörst. Vielleicht gehste auch wieder zurück nach Schalke. Die „Draxler 2018“-Autos gibt’s ja noch. Und Geld habe die ja auch, nachdem es ein anderes „Jahrhunderttalent“ zu einem großen internationalen Klub geschafft hat – dahin wo du ja leider noch nicht spielst. Sondern im tristen, uninternationalen und für dich viel zu kleinen Wolfsburg, wo man „immer dieselben Leute trifft“ und höchstens „ins Vapiano geht“. Es tut mir leid, dass wir dir nie das bieten konnten, wonach dich gelüstet. Mein Mitleid hast du.

In diesem Sinn: Bleib geschmeidig!
Dein Lenny

41 Kommentare

  1. Sauber Lenny,

    ich finde fast noch ein bißchen zu freundlich ausgedrückt. Aber auch ich unterstreiche dein „Tschüss“. Für mich ist dieser Typ nicht mehr tragbar und ich will ihn auch nicht mehr in unserem Trikot sehen.

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  2. Exilniedersachse

    Fühlen sich echt alle „angegriffen“?
    Hat keiner Verständnis für den Jungen?
    Wenn er sich da ver… vorkommt?

    Vielleicht kann KA ja auch an die Presse gehen und sagen, die Äußerungen zu Julian waren immer Reaktionen auf Fragen und Aussagen der Presse. Es war nicht unsere Absicht Julians Zukunft über die Presse mit ihm zu besprechen. Wir akzeptieren seinen Wunsch und freuen uns über seine Ambitionen allerdings können wir ihn in unserer derzeitigen Situation nicht abgeben. Julian ist ein wichtiger Baustein, den wir nicht kompensieren könnten. Die angesprochene Möglichkeit die ihm zugesagt wurde, ergibt sich also derzeit nicht. Es liegt also an Julian ihn und uns in die Situation zu bringen eine Möglichkeit zu schaffen. Und wenn er dann immer noch wechseln möchte, reden wir erneut.
    Und JD sagt sinngemäß: die Situation ist für mich unbefriedigend. Nach der EM habe ich bemerkt wie mir die Spiele auf internationaler Bühne fehlen werden. Ich habe die Chance in der N11 und meine Turnierleistung als Schritt der Weiterentwicklung gesehen und mir kommt eine Saison ohne EL oder CL als Rückschritt vor. Ich verstehe den Verein und habe mit KA geredet. Meine Situation ist mir klar und ich möchte jetzt an der Beständigkeit meiner Leistung arbeiten. Wir werden gemeinsam arbeiten, dass sie beide der verein und ich uns Weiterentwickeln.

    Man kann aber auch wie bockige Kinder alles an die Wand fahren.

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    • Genauso so ist es. Aber was unsere Kommunikation angeht, befinden wir uns leider im Abstiegsbereich. Fraglich wozu es die Presseabteilung gibt.

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    • @Exilniedersache: schlage dich als Pressesprecher des VfL vor. Großartig. Ich hoffe, die Betroffenen lesen deinen Text.

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    • Exilniedersachse

      Die werden schon einen Plan haben. Die haben ja Profis. ich meine nur, dieses der Draxler hat aber gesagt… und jetzt ist er unwürdig unser Trikot zu tragen passt nicht.
      Wir müssen froh sein um jeden talentierten Spieler der bei uns Spielen möchte.

      man sollte den langfristigen Schaden eines Streits nicht riskieren.

      Wenn man die Situation anders und besser löst als zB der BVB dann hätte man was erreicht und nicht wenn man seine Muskeln zeigt und eigentlich als Verlierer da steht.

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  3. Guter Beitrag, gut analysiert aber für meinen Geschmack zu viel Tschüss.

    Aber wieso? So einer muss doch weg!

    Nö – muss er nicht

    Ich beziehe mich auch ein bisschen auf Stimmen/Stimmungen aus „Der Draxler-Supergau“

    Was hier immer wieder angesprochen wir ist die These das der VFL ein Kommunikations- und Glaubwürdigkeitsproblem hat.

    Was ist Glaubwürdigkeit?
    Auf Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Glaubwürdigkeit_(Begriffsklärung) gibt es dazu drei Begriffserklärungen.

    Der VFL bzw. ist ja hier eher Klaus Aloffs gemeint haben eigentlich immer das gemacht was sie angekündigt haben. Wenn es letztes Jahr hieß KdB bleibt zu 99% dann bedeutet das er bleibt außer es taucht noch ein Verein auf der uns „mit Geld zusch…“. Genau das ist passiert. Andere oft als „schwammig“ bezeichnete Aussagen werden ja genau aus diesem Grund so getätigt – man weiß einfach nicht wie sich das eine oder andere entwickelt.

    Julian Draxler versucht nun sein handeln damit zu begründen das er diese Glaubwürdigkeit in Zweifel zieht. Es gäbe mündliche absprachen an die sich der Gegenüber nicht halte, deshalb tue ich das was ich tue.

    MMn sieht es Klaus Aloffs nicht ähnlich eine solche Aussage getätigt zu haben.
    Sportlich hat/hatte man den Wunsch um Julian Draxler eine neue/ eine veränderte Mannschaft aufzubauen. Wenn man dieses vor hat suggeriert man dem anderen nicht das man jeder Zeit für einen Wechsel gesprächsbereit ist.

    Kommunikationsproblem:
    Ein Kommunikationsproblem in Bezug auf Julian Draxler kann ich nicht sehen. Wenn der Spieler vorzeitig aus seinem Vertrag aussteigen möchte (was ja erst einmal völlig legitim ist) muss er meinem Verständnis nach die „Kommunikation aufbauen“ bzw. durch seinen Berater.

    Diese Kommunikation scheint ja auch aufgebaut worden zu sein, allerdings mit einem Ergebnis das Julian Draxler nicht zusagt. ein Gespräch / eine Verhandlung beinhaltet aber auch die Möglichkeit das das Ergebnis nicht meinen Wünschen entspricht.

    Fehler in der „VFL Kommunikation“ gab es mMn allerdings beim öffentlichen Anzählen von Bas Dost und Andre Schürrle. Ich habe damals schon geschrieben das sich dieses Verhalten noch als Bumerang erweisen könne. Ich glaube zwar nicht das es das ausschlag gebende Ereignis war, jedoch halte ich es für einen ganz schlechten Führungsstiel der zudem auch noch kontraproduktiv ist. Solch ein Führungsverhalten ist „dunkelste 70er Jahre“.

    Wie kann es denn jetzt weiter gehen?

    Eine Möglichkeit ist natürlich einfach Tschüss!
    Diese Möglichkeit hat für mich aber zwei entscheidende Nachteile.
    Zum einen würde sich der VFL damit „erpressbar“ / „erpressbarer“ machen. Wir werden auf unabsehbare Zeit „immer“ eine „Durchgangsstation“ für gute Spieler seien. Daran ist erst einmal nichts auszusetzen. Wenn wir jetzt nachgeben haben wir aber max. 1 Jahr Planungssicherheit. Spieler kommt, spielt sehr gut, Angebot von großem Verein (vielleicht sogar nach einem halben Jahr) kommt, Spieler ist weg. Wenn nicht zugestimmt wird gibt es Krach – funktioniert ja.

    Zum andren brauchen wir Spieler wie Julian Draxler (ich halte ihn nach wie vor für einen überragenden Fußballer) um andere gute Spieler für den VFL interessieren zu können.
    Wie schwer das ist sehen wir im Moment, z.B. mit der Stürmer Suche.

    Soll man Julian Draxler behalten?

    MMn ganz klar ja – er sollte noch eine Saison bei uns spielen. Man sollte ihm folgendes Szenario vor Augen führen:
    Wenn er sich hängen lässt und aus Frust/Wut nicht mehr spielen will schadet das seine Karriere.
    Er hätte dann bloß noch die Nationalmannschaft um sich für einen neuen, größeren Verein ins Gespräch zu bringen. Ob er allerdings nach einer Genesung von Reuß noch viele Einsätze dort bekommt ist fraglich. zumal ich der Meinung bin das wenn Jogi Löw sein Linie durchzieht er so ein Verhalten nicht tolerieren wird. Da haben schon ganz andere plötzlich nicht mehr gespielt. Eine „zwanglose Plauderei“ zwischen Löw und Aloffs könnte hier ihr übriges tun.
    Julian Draxler bliebe dann wirklich nur noch der Verein um auf sich aufmerksam zu machen – das sollten wir nutzen.

    Wichtig wäre dann allerdings das der VFL (Hecking/Aloffs) einen Weg finden wie Draxler ohne viel Gesichtsverlust aus der Situation wieder raus kommt. Da ist dann viel und vor allem gute Kommunikation mit der Öffentlichkeit gefragt.

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  4. Nach langer Zeit melde ich mich auch mal wieder zu Wort.
    Wie sich einige bestimmt noch an den Artikel „…dann bleibt doch zuhause“ erinnern, möchte ich diesmal meinen Eindruck einfach nur als Beitrag preisgeben.

    Für mich gibt es in dieser ganzen Situation nur einen Verantwortlichen / Schuldigen: Klaus Allofs.
    Gerne führe ich euch auch das „warum“ aus.

    Zuerst einmal das Positive.
    Klaus Allofs hat es damals geschafft, die Spieler Kevin de Bruyne und Junior Malanda für den VfL Wolfsburg zu gewinnen.

    Diese beiden Spieler sind, für mich, auch der Grund, warum wir den DFB-Pokal gewonnen haben. Die Mannschaft, ohne Kevin de Bruyne und Ivan Perisic, hätte diesen Erfolg niemals erreicht.
    Dieser unzählige Wille Titel zu gewinnen fehlt seit dem Abgang dieser Spieler und scheinbar schafft es unser Trainierteam / Managerteam nicht, den jetzigen Spielern dieses auch ein zu übermitteln.
    Der tragische Tod von Junior (RIP) hat ebenfalls eine Energie freigesetzt, die so nicht zu stemmen gewesen wäre.

    Nach dem Gewinn des DFB-Pokals ging es dann endgültig bergab. In der Saison des Triumphes, hat man, wenn man sich taktisch mit dem VfL beschäftigt hat, erkennen können, dass es doch keine richtigen einstudierten Systeme gibt, sondern fast alles auf der individuellen Klasse von de Bruyne und Perisic beruht.

    Ein großes Problem ist die scheinbar fehlende Kommunikation von Trainer und Manager.
    Dieter Hecking ist ein solider Trainer, der ein System spielen lässt, wo Spieler wie Andre Schürrle, Daniel Caliguiri und Co. nicht passen. Diese Spieler brauchen Räume, um ihre Schnelligkeit ausnutzen zu können. Und eben diese Art Spieler passt nicht ins System.
    Daher sind einige Transfers für mich unverständlich und nicht nachvollziehbar. Sie scheinen nicht überlegt, sondern purer Aktionismus, da man ja sich selbst Baustellen eröffnet.

    Diese Baustellen laufen durch Allofs komplette Zeit. Bestes Beispiel ist die Verpflichtung von Dante und den Verkauf von Klose, der eindeutig solider spielte als Dante.
    Ebenso hat man sich die Mannschaft durch bestimmte Transfers kaputt gemacht.
    Die Masse an „Querulanten“ hat letztlich das Gefüge zerstört. Ein einzelner Nörgler, wie Bas Dost es ist, wäre aufzufangen gewesen. Durch Transfers mit Bendtner und Kruse, die durchweg negativ aufgefallen sind, ließen sich andere anstecken.
    Jeder der selber Teamsport betreibt oder betrieben hat weiß, dass eine Vielzahl solcher Charaktere das Gefüge kaputt machen können.
    Wo wir gerade beim Thema Stürmer sind, wie lange warten wir schon auf einen Stürmer internationalen Formats, der in das System des Trainers passt ?

    Der nächste Punkt für mich ist die heiße Luft, die Allofs raus lässt. Dieser Manager ist für jeden Spieler und Fan unglaubwürdig.
    Er ändert regelmäßig seine Aussagen.
    Angefangen hat es nach dem DFB-Pokal Erfolg, als er die Mannschaft als Bayern-Jäger bzw in Lauerstellung gesehen hat. „Wir wollen uns langfristig als zweite Kraft etablieren und alles dafür tun die Bayern anzugreifen“, waren damals seine Aussagen.
    Dann verkauft man Spieler wie de Bruyne und Perisic auf den letzten Drücker.
    Warum schafft ein Allofs es nicht eine Deadline zu setzen? Bis zum 30.7 darfst du gehen, danach bleibst du.
    Andere Vereine wie Dortmund (Abgänge von Hummels,Micki und Gündogan), Leverkusen und Gladbach(Xhaka), schaffen es doch auch frühzeitig in der Transferperiode das Gerüst der Mannschaft zu formen.
    Draxler wird uns noch verlassen, dann auch zurecht und ich verstehe ihn.
    Wenn man mir zusichert, dass ich gehen darf wenn ein großer Verein anklopft, würde ich das als Profisportler auch durchsetzen.
    Allofs hat halt nicht mit dem Verpassen des internationalen Geschäfts gerechnet.

    Und diese heiße Luft ist ja leider nichts Neues.
    Naldo hat bereits das Weite gesucht. Auch dort wurde die Art und Weise des Umgangs miteinander thematisiert. Naldo war immer loyal und hat alles für den Verein gegeben, plötzlich haut er ab und er soll auch noch Schuld haben?
    Die Mannschaft wurde öffentlich an den Pranger gestellt, Rückendeckung suchte man vergeblich.
    Auch hier empfand ich den Umgang als misslungen.
    Selbiges passiert momentan mit Draxler.
    Unser Management versteht es nicht, Dinge abseits des Fußballs auf dem Rasen, intern zu klären.
    Es wird eindeutig zuviel nach außen getragen und öffentlich gemacht.
    Bei dem was in der Vergangenheit passiert ist, wundert es mich überhaupt nicht, dass Draxler diesen Weg wählt.
    Die Aussagen bzgl eines „Transferverbots“ sind bei Allofs, wie gesagt, nur heiße Luft.

    Was viele nicht wissen: Einige Mitarbeiter der Geschäftsstelle haben sich in der Sommerpause einen anderen Arbeitgeber gesucht oder suchen sich etwas anderes. Auch in diesem Bereich scheint es diverse Differenzen zu geben, was der Umgang untereinander oder die interne Kommunikation betrifft.

    Und sind wir mal ehrlich, das Projekt den VfL Wolfsburg sympathisch zu machen, ist meines Erachtens gnadenlos gescheitert. Die Öffentliche Wahrnehmung hat sich, abgesehen vom kurzzeitigen Erfolg des DFB-Pokals, ebenfalls nicht positiv entwickelt.

    Ich für meinen Teil habe so ziemlich die Lust verloren, da wir Fans eh nur noch als Konsument / Kunden gesehen werden und, was noch viel schlimmer ist, man kann diesem Verein nichts mehr glauben bzw dem ganzen vertrauen.

    Ich suche vergeblich das langfristige Konzept. Die Idee, es mit deutschen Nationalspielern zu versuchen ist gescheitert, nun folgt ein Umdenken und wieder einmal der Versuch, einen Umbruch ins positive zu wenden. Seit Jahren versteht der Verein es nicht, sich langfristig und kontinuierlich zu steigern/ zu entwickeln (siehe Gladbach und Leverkusen).
    Wir sind in der Entwicklung meilenweit dahinter, da es bei uns den schnellen und kurzfristigen Erfolg geben soll/muss.
    So aber funktioniert es nicht. Nach einem / max zwei erfolgreichen Jahren, erfolgt der Absturz. Ich befürchte, dass sich weiterhin nichts ändert und man erneut nicht aus den Fehlern lernt.
    Als Paradebeispiel sind Eberl und Heidel zu nennen. Sie verstehen es, einen Verein vom Grundstein her aufzubauen und kontinuierlich nach oben zu führen. Schalke wird unter diesem Duo erfolgreich sein, da bin ich mir sicher.

    Ebenso sicher bin ich mir, dass sich bei uns diese Saison nicht viel ändern wird. Ich bin gespannt wie die restliche Transferperiode läuft. An dieser Periode werde ich Allofs ein letztes Mal messen, bevor er sich bei mir endgültig seinen Kredit verspielt hat.

    Ich hoffe, dass die Führung endlich mal die Augen aufmacht, die Fehler erkennt und schnellstmöglich handelt. Meiner Meinung nach kann es so nicht weiter gehen und ich befürchte, dass es nicht besser wird. Das erste Bauernopfer wird Hecking sein. Leider wird sich danach nicht viel ändern, sondern der neue Trainer wird ebenso Opfer des handelnden Allofs werden.
    Nichtsdestotrotz hoffe ich natürlich, dass ich mich irre. Wirklich glauben daran tue ich allerdings nicht.

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    • DerMannderKann

      Einer der besten Beiträge die ich hier gelesen habe! Und du sprichst mir damit aus der Seele.
      Ich möchte nur einen Punkt einfügen bzw. etwas ausweiten:

      Mit der Aussage von KA 3-4 Spieltage vor Schluss: Jetzt beginnt die Saison und es wird einen Umbruch geben bzw. die Manschaft wird nächste Sainson eine andere sein, hat KA sich das Leben noch schwerer gemacht also es ohnehin schon war.
      Warum möchte ich kurz erläutern:

      Wenn ich so eine klare und deutlich Aussage öffentlich treffen sollte man sich vorher schon div. Dinge überlegt haben bzw. sich über div. Dinge im klaren sein:

      Wichtigste Frage: Neuanfang? Wer ist beim Neuanfang dabei und wer nicht? (spieler, Trainer etc.)Hier sollte man wenigsten ein grobes Konzept/Gerüst überlegen

      Wenn es eine Liste mit Spielern die das „Gerüst“ des Neuanfangs bilden sollen/sollten gegeben hätte, hätte man mit diesem Spielern PERSÖHNLICH im 4Augen Gespräch sprechen müssen(nicht über Berater,Schwiegermutter etc.) und das noch vor Ablauf der Saison. Somit hätte man auch frühzeitig gewusst wer mit den neuen Strategie mitgehen kann und wer nicht.
      Dadurch hätte man schon im Vorfeld Klarheit schaffen können.
      Diese fehlende Kommunikation scheint auch der Grund für den Naldo Abgang! Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass Naldo nicht als Säule/Gerüst für den Neuanfang eingeplant war.

      Für scheint die ganze Kommunikation hier schon nicht bzw. sehr schlecht gelaufen zu sein.
      Das ist für mich auch eine großen Schwachstelle von KA in seiner Arbeit, die nun immer mehr offenkundig wird.

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  5. Hi Jens,

    kannst Du die Veränderung in der Geschäftsstelle einmal genauer beschreiben? Welchen Geschäftsstellenzweig sprichst Du an?
    Danke und viele Grüße

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    • Hi Uwe,

      zwei Mitarbeiter im Bereich Medien haben sich diesen Sommer verabschiedet.
      Ich habe bewusst „scheint“ geschrieben, da es Vermutungen meinerseits sind.
      Aber ich persönlich finde es halt auffällig in dieser, doch anhaltenden, turbulenten Zeit (nicht nur eine Saison).

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    • Naja wenn man sich die Leistung bzgl. Medien vom VfL ansieht, dann kann man sich nur verbessern…

      :keks:

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    • Wie die Stimmung wohl unter Magath war ?

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    • Ich kenne einen dieser von dir genannten Mitarbeiter (wenn es nicht noch mehr gibt, von denen du sprichst) persönlich. Dieser ist aus persönlichen Gründen zurück in seine Heimatstadt gegangen und macht jetzt was ganz anderes als Fußball. Und es war kein Weggang im Zorn, um da mal in dem Fall von Legendenbildung vorzubeugen…

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    • Ich weiß wen du meinst, Lenny.
      Natürlich ging er aus privaten Gründen.

      Ich betone nochmal, dass ich geschrieben habe „es scheint“, also es ist lediglich eine Vermutung meiner Seite.
      Beide haben nichts in dieser Richtung geäußert.
      Es ist einfach ein Bauchgefühl.
      Ich sehe keine Einheit in diesem Verein, sei es auf dem Platz oder hinter den Kulissen!

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    • Einigen wir uns: Es gibt Optimierungspotenzial… :top:

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  6. Das war auch Ziel meiner Frage. Im Bereich Medien muss sich wirklich etwas gravierend ändern.
    Zudem wurde auch im Bereich Service reagiert und ein ausgesprochenener Experte installiert. Dies sind jedoch, meiner Kenntnis nach, keine freiwilligen Abgänge und entsprechend der Stimmung geschuldet, sondern von der Geschäftsführung gewollte Veränderungen. Man hat also erkannt, dass sich Dinge bessern müssen.
    Diese Veränderungen fallen übrigens nicht in den Bereich „Sport“, also unter die Verantwortung von KA.

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  7. Ich machs kurz, du hast dich selbst übertroffen ! Du bist Spitze Lenny !Und für Draxler noch

    Das hier….. :rot: :klatsch: (edit)

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  8. Wahnsinn, wie einfach das Proletariat durch die Medien zu steuern ist.
    Warum sollte sich das größte deutsche Fußballtalent sich so etwas antun. Wenn er sich weiterentwickeln will, muss er international spielen. Ist doch klar. Was soll das Gerede und künstliche Katastrophengelabere? Über Schürrle könnte man das gleiche Schreiben, liebe Medienver(dreher)?!

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    • Er sollte sich das antun, weil er mit seiner Vertragsunterzeichnung diese Pflicht eingegangen ist. Die jetzige Situation lässt zumindest starke Rückschlüsse auf seine Motivation, zum VfL zu wechseln, zu. Nachdem Schalke sich letztes Jahr mit Biegen und Brechen für die Europa League qualifizieren konnte, war Draxler einfach nicht zufrieden. Das Ziel, Champions League zu spielen, zu dem er selbst in den letzten Spielzeiten nicht viel beitragen konnte, hat ihn dazu verleitet, sich in das gemachte Nest in Wolfsburg zu setzen. Diese Saison hat er hier noch nicht einmal die EL erreicht, was irgendwie nicht zu seinem Karriereplan passte. Gleichzeitig muss er von den finanziellen Aspekten seines Vertragsangebots so geblendet gewesen sein, dass er glatt die Ausstiegsklausel unterschlug, die ihn nun an den VfL fesselt. Zudem sagte er doch vor nicht einmal einem Jahr, dass er sich beim VfL weiterentwickeln und um Titel mitspielen will. Dass Erfolg gerade im Sport nicht planbar ist, hat ihm wohl keiner erzählt..

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    • 1. Ist JD nicht das größte Talent Deutschlands, das war er mal. Jetzt muss er langsam Leistung zeigen und zwar konstant.
      2. Es geht dadrum wie er den Wechsel durchsetzen will.

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  9. DerMannderKann

    Sehr cooler Beitrag Lenny! :topp: :huldigen:

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  10. Noch ein wenig zu zahm :P

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  11. Draxler ist ein nichts . Er soll bloß aus Wolfsburg verschwinden !!!!!

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  12. Übrigens wurde der Artikel hier von der Seite RegionalSport.de zitiert!

    http://regionalsport.de/draxler-will-weg-vfl-fan-schreibt-sich-frust-von-der-seele/

    PS: Ich hoffe das Einfügen von Links ist in Ordnung!

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  13. Hi,
    ich bin echt enttäuscht von Julian…
    Dein Brief spiegelt meine Gefühle sehr gut wieder ! Danke dafür !
    Ich habe echt die Hoffnung das Klaus und Dieter noch eine vernümftige Mannschaft Formen die Bck auf Fussbal und Stadt haben! :topp:

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  14. Fussballerisch ist Julian Draxler eines der Besten Talente in Deutschland, nur mit dem Charakter passt es bei ihm nicht so ganz.

    Letzten Sommer war es ihm mehr oder weniger egal zu welchen Verein er geht, Hauptsache es ist nicht länger Schalke. Er wäre wahrscheinlich sogar nach UD Las Palmas gewechselt wenn die das Geld hätten.
    Er sollte seine Situation vielleicht mal genau analysieren, auch in welche Bredouille er sich mit seinen Aussagen begibt.

    Aber wieso wollen Spieler wie Rodriguez und Gustavo den VFL verlassen? Warum sind bereits Kruse und Naldo gegangen?
    Ist es die fehlende sportliche Perspektive? Oder ist hier irgendwas intern im argen beim Trainer/Manager?

    Genauso die Frage, wieso läuft es derzeit nicht bei Transfers? Um die sportlichen Ziele nächste Saison zu erreichen muss leider zwangsläufig nachgelegt werden, denn die Konkurrenz schläft nicht.

    (Edit/admin: geschrieben um 7 Uhr)

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  15. PleaseInsertCoin

    Glück Auf. Ich bin Schalker und muss sagen, dass ich den Brief gut nachvollziehen kann. Als Draxler uns damals verlassen hat waren viele in unseren Reihen froh, dass er für eine so hohe Ablöse gewechselt ist. Talent hat der Junge auf jeden Fall, aber die Posse um ihn und sein Interview in der BLÖD-Zeitung finde ich einfach nur peinlich. Auf Schalke waren der Druck und die Verantwortung zu groß und in WOB, wo er ja seine Zukunft sah, will er nach einer Saison wieder weg. Ich denke, dass WOB Draxler vom Hof jagen sollte um endlich mal ein Exempel an ihm zu statuieren. Verträge sind ja scheinbar das Papier nicht mehr wert auf dem sie geschrieben sind.

    (edit: geschrieben um 21 Uhr)

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