Sonntag , November 10 2024
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Wolfsgeheul spezial – Hammer im Monsun

Wenn mich nach diesem Wochenende jemand fragt, wie es mir geht, dann antworte ich: Wie Uwe Seeler! Gefühlte 85 und ich mache mir schon wieder Sorgen um meinen Verein. Es sind erneut Zeiten angebrochen, die ich weit hinter uns gelassen glaubte. Was aber anders ist als in der Vergangenheit und weswegen mir um einiges mulmiger zumute ist: Ich bin mir nicht sicher, ob alle rund um den VfL Wolfsburg verstanden haben, was der Hammer geschlagen hat. Und damit meine ich nicht den mehr als bescheidenen Saisonverlauf und die in den vergangenen Wochen gezeigten Leistungen. Es ist viel mehr als das. Wir haben inzwischen eine Situation – und damit meine ich nicht allein das Sportliche – in der ich sage: Es geht ums Ganze, das Eingemachte, die Zukunft, um die Existenz und Wahrnehmung des Fußball-Standorts Wolfsburg. Jetzt werden einige bestimmt sagen: Ui, da haut der Lenny aber gewaltig auf die Brause und dramatisiert… Ist das so? Aus meiner Sicht hat Thanos mit den Fingern geschnipst und ich weiß nicht, ob alle begreifen was das für kurz-, mittel- und langfristige Auswirkungen haben kann, wenn wir jetzt nicht gegensteuern…

Wir haben in der Vergangenheit natürlich schon einige Krisen (und Triumphe) durchlaufen. Daraus sind wir (meistens) gestärkt hervorgegangen, haben einen Aufschwung hingelegt – um dann wieder in die Krise zu rutschen. Seit fast 20 Jahren geht das jetzt so. Doch während man sonst – zumindest geht es mir so – das Gefühl hatte, der Verein ist ein im Großteil lebendiger Organismus, es herrscht ein Grundmaß an Zusammenhalt und Emotion, was den VfL Wolfsburg betrifft, so muss ich jetzt konstatieren: ich spüre davon wenig bis nichts. Weder auf dem Platz, noch daneben. Ich gehe sogar soweit zu sagen: würden wir am Dienstag nicht gegen Köln in der Bundesliga, sondern gegen Eintracht Braunschweig in der Relegation spielen, wir würden absteigen. Sang- und klanglos, ohne wahrscheinlich die erlaubte Zuschauerkapazität im eigenen Stadion auszuschöpfen. Ja, Corona hat alles verändert. Und es verbietet sich, sich in einer Pandemie darüber aufzuregen oder zu kritisieren, wenn Fans lieber wegbleiben, als ihre Mannschaft in die nächste Champions League-Runde zu schreien. Oder sich lieber nicht mit ffp2-Masken-Pflicht einen vermeintlichen Topspiel-Kick um 18.30 Uhr am Samstag gegen den Tabellen-Fünfzehnten anschauen. Wenn mich jemand fragt: Warum soll ich dafür im aktuellen Pandemie-Geschehen in Wolfsburg ins Stadion gehen, ich hätte wenig Argumente… Aber wenn wir uns ganz tief in die Augen sehen, müssen wir uns ehrlich eingestehen: es geht hier nicht nur um Corona und den Schutz davor! Und im Grunde, weiß das auch jeder. 

Mahnendes Beispiel

Das Virus hat nicht nur fatale Auswirkungen auf die Gesundheit, sondern darüber hinaus einen brutalst negativen Effekt auf den VfL Wolfsburg, was Zusammenhalt, Identifikation und Emotion angeht. Waren bei Krisen in der Vergangenheit auch schon die Meckereien groß, die Rückgabe der Dauerkarten in den Foren stets eine beliebte Drohgebärde – sei es bei ausbleibenden Leistungen oder auch weil es nicht genug Toiletten oder offene Bratwurstbuden im Stadion gab – stand dabei doch nie die Loyalität der Treuesten der Treuen in Zweifel. Immer gut zu sehen, bei Spielen gegen unattraktive Gegner unter der Woche. Der „Stamm“, der trotz VW-Schichtsystem, Wetter und was weiß ich für sonstigen „Gründen des Fernbleibens“ kam, dieser Stamm war immer vorhanden. Corona hat dafür gesorgt, dass dem VfL Wolfsburg jetzt auch noch diese Treuesten der Treuen von der Fahne gehen. Partikel für Partikel, Aerosol für Aerosol. Und ehrlich gesagt: Die Pandemie ist dafür nur ein, aber nicht DER alleinige Grund. Die aktive Fanszene supportet schon länger nicht, was massiven Einfluss auf das Stadionerlebnis und die Mannschaft hat. Viele Fans haben keinen Bock auf Maske, Abstand und Co. Einige haben erkannt, dass der Samstag auch anders nutzbar ist, als für ein 0:2 gegen Freiburg. Der moderne Fußball und die privilegierte Profifußball-Blase haben die Entfremdung vorangetrieben. Die Haltung und Attitüde mancher Spieler in der Corona-Krise ebenso.

Und selbst wenn man für sich genommen alle Gründe (auch für die der Verein nicht verantwortlich ist) so stehen lassen und das Fernbleiben nachvollziehen kann: für den VfL hat es fatale Auswirkungen, denn wir kriegen die Angst vor dem Virus und sämtliche zusätzlichen Faktoren nicht kompensiert. Das liegt nicht zuletzt an der Größe des Standorts. Hier fällt ein Fernbleiben stärker ins Gewicht als anderswo. Wer das nicht glaubt, der nehme diese englische Woche als mahnendes Beispiel. Gegen Lille sprach Florian Kohfeldt vom „wichtigsten Spiel der jüngeren Vereinsgeschichte“. Nehmen wir das was auf und abseits des Rasens passiert ist als Indiz dafür (oder besser nicht), dann haben WIR ein ganz trauriges Bild abgegeben. Dampfplauderer Peter Neururer bezeichnete uns daraufhin sogar als „Schande für den Deutschen Fußball“. Eine Frechheit und im Wording erschreckend. Noch erschreckender für mich waren aber die vielen VfL-Fans, die dem drolligen „TV-Experten“ auch noch Recht gegeben haben. Vom überragenden und überraschenden Einzug in die Champions League zur Schande der Nation in sechs Monaten. Na, herzlichen Glückwunsch! Es ist Ausdruck der Entfremdung und Distanz zu dem eigenen Verein, die sich jetzt immer mehr Bahn bricht. Und das macht mir Angst. Denn eigentlich sollte es genau anders rum sein. Weiß Wolfsburg, weiß der VfL, was der Hammer geschlagen hat? Hinter allem steht die Frage: Warum soll ich unter diesen Umständen überhaupt ins Stadion kommen, was weckt diese Leidenschaft für meinen Verein in mir, seine Farben in meiner Freizeit zu vertreten – außer, dass ich vielleicht intrinsisch motiviert bin? Demjenigen, der mir diese Frage stellen würde, könnte ich sie nicht beantworten im Moment. Und ob man das Rad zurückdrehen kann, die Fans, die jetzt “verloren gehen” zurückgewinnen kann, scheint ungewiss… 

Sündenbock und Wahrheit

Bei der Niederlage gegen Stuttgart gab es erstmals „Schmadtke-Raus“-Rufe aus den Reihen der 5.000 Zuschauer. Marcel Schäfer nannte es „unverfroren“, Florian Kohfeldt „nicht nachvollziehbar“. Und natürlich wird zurecht auf die Leistungen der sportlichen Leitung seit 2018 hingewiesen, wo wir damals standen und wie rasant der Aufstieg gelang. Trotzdem zeigt es zweierlei: fast nichts ist so vergänglich wie die Verdienste im Sport (das ist woanders leider auch so) und offenbar haben die Erfolge nicht dazu geführt, die fragile Beziehung zwischen Umfeld und Verein zu festigen. Ein Fundament zu legen, dass auch in Krisen belastbar ist und nicht in das berühmte: “Am besten alle rausschmeißen, niederbrennen und in die Asche p…” mündet. Es ist den handelnden Personen, den Menschen, mitunter gegenüber unfair, was geäußert wird, das muss ich ehrlich sagen. Klar: das alles ist kein neues Phänomen, aber in Wolfsburg ein nachhaltiges im negativen Sinn. Und: natürlich waren die Rufer am Samstag nur einige der 5.000, vielleicht war es Frust über die nächste inspirationslose Pleite und die Suche nach dem Sündenbock. Was aber genauso zur Wahrheit gehört: Die Rufer gehören zu der Gruppe, die immerhin bereit sind, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und nicht abgeschreckt von den Leistungen der vergangenen Wochen, sich überhaupt ein Spiel des VfL Wolfsburg im Stadion anzuschauen und möglicherweise das Team sogar zu unterstützen. Die gehen da doch nicht hin, um zu pöbeln und grundsätzlich den Kopf des Geschäftsführers oder Trainers zu fordern. Auch diese Entwicklung, diese gefühlte Spaltung, erfüllt mich mit Sorge. Es sollte doch gerade andersrum sein. Warum das so ist, darüber sollte ebenfalls intensiv nachgedacht werden…

Funkenschlag

Aus meiner Sicht wird es deshalb Zeit für ein paar unbequeme Fragen und Wahrheiten, die in den Mittelpunkt beim VfL rücken sollten. Es reicht offensichtlich in Wolfsburg nicht, nur sportlichen Erfolg zu haben oder sogar ein „Endspiel“ in der Champions League. Es reicht nicht, auf Zuspruch zu setzen, der woanders garantiert wäre – die Mentalität im Wolfsburger Umfeld ist nun mal eine andere. Das kann man bedauern und mit Kopfschütteln kommentieren, es bringt dich aber nicht weiter. Nur wenn verstanden wird, dass du in Wolfsburg mehr und anderes tun musst, als woanders, wird der Weg der richtige sein. Nach 25 Jahren in der Bundesliga sollte das langsam klar sein. Eine Verwurzelung ist zwar da, aber sie könnte inniger sein, liebevoller, wertschätzender, emotionaler, lebendiger – und dafür muss man mehr tun. Ich verteidige nur, was ich liebe. Ich fühle mich nur hingezogen zu jemandem, der mich emotional inspiriert und abholt. Ich halte nur jemandem die Treue, der mich wertschätzt und mein Leben bereichert. Wenn ich einem Verein die Etiketten Arbeit, Fußball, Leidenschaft oder immer hungrig aufklebe, dann müssen denen auch Taten folgen. Dann muss die Führung genau das vorleben, der Trainer verpflichtet werden, der das verinnerlicht. Eine Mannschaft gebaut werden, die so agiert. Mitarbeitende, die das Feuer von innen nach außen tragen. Denn nur so kann es gehen: Wenn ein Feuer entfacht wird, dass weithin sichtbar ist und an dem man sich gern wärmt – gerade in diesen Zeiten. Das gelingt nicht von außen nach innen oder von der Tribüne auf den Platz. Jedenfalls nicht zwingend in Wolfsburg.

Dann muss man vielleicht auch noch mehr die berücksichtigen, die trotz der Umstände intensiv zum Verein stehen und das Feuer weitertragen (wollen). Und dann braucht es natürlich auch ein Umfeld, dass sich anfachen lassen möchte – trotzdem müssen die Voraussetzungen dafür erst mal da sein. Aber spürt ihr dieses Brennen für unseren Verein? Auf allen Ebenen? Im Moment gleicht das Feuer eher einem müden Funkenschlag im indischen Monsun. Und wir müssen aufpassen, dass es nicht ganz ausgeht. Ich weiß, wenn alle anpacken, können wir etwas bewirken. Anderen gelingt das auch mit weit weniger Potenzial, als es der VfL Wolfsburg hat. Nur dieses Potenzial muss auch abgerufen werden. Ich möchte glauben, dass Wolfsburg, dass der VfL weiß, was der Hammer geschlagen hat. Falls nicht, wird es sehr schnell Zeit… 

42 Kommentare

  1. Was soll ich sagen @Lenny
    Du hast recht!

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  2. Hi Lenny,

    du hast die Situation genau richtig erfasst. In kann diese Entfremdung vom VfL und zum Teil sogar Fussball in meinem persönlichen Umfeld genau so erkennen. Wir gehen in der Regel in einer Gruppe von 5-6 Leuten zum VfL. Davon bleiben jetzt immer mehr weg aus den unterschiedlichsten Gründen. Aber daran merkt man einfach, dass der VfL den Leuten nicht mehr so wichtig ist. Aktuell sind wir meistens nur noch zu zweit bei den Spielen des VfL. Eine aus unserer Gruppe hat die Dauerkarte bereits gekündigt und ein zweiter wird dies zur nächsten Saison wohl ebenso machen. Das ist echt bedauerlich.

    Die Coronasituation wirkt hier wirklich nochmal wie ein Turbo und befeuert diese schlechte Entwicklung. Ich hoffe wirklich, dass wir es schaffen wieder eine Aufbruchstimmung rund um den VfL zu entwickeln. Leider spricht momentan dafür aber sehr wenig.

    Was ich definitiv nicht verstehen kann, sind die Schmadtke raus-Rufe am Samstag. Schmadtke hat mit vielen guten Entscheidungen den VfL nach den Relegationsjahren wieder nach oben geführt. Und wir benötigen Kontinuität. Was zu viele Wechsel anrichten können haben wir in der Vergangenheit doch zur Genüge gesehen.

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    • Diese Rufe kamen, wie Lenny richtig sagte, von einer Gruppe die aber eben auch zwischen diesen Rufen (versucht) hat zu Supporten und auch nach den Rufen wieder Supporten hat

      Mein Gefühl ist auch, man will seinen Unmut äußern.
      Erst mit „wir wollen euch kämpfen sehen“ dann eben mit den Schmadke raus rufen

      Die aber eher einen rüttelnden Charakter haben als wirklich gegen schmadke sind

      So mein Eindruck

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    • Mir scheint diese Gruppe aus besonders einfältigen Individuen zu bestehen.

      Für Außenstehende echt zum Fremdschämen.

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  3. Was ist los Lenny? Grün-Weiße Brille verloren? Das geht schon seit Saisonbeginn so und du hast erst jetzt das erkannt..

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    • Wow Vanek, dass aus deinem Mund…
      Ich muss lachen, denn du bist ja ebenfalls uneinsichtig.

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    • Ich hab die grün-weiße Brille nie abgesetzt. Deshalb sag ich das ja überhaupt so drastisch…

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    • @Vanek: Schön, dass du die Thesen und Probleme die Lenny anspricht in drei Sätzen nochmal so deutlich unterstreichst… :kopfball: :klatsch:
      Also ich persönlich bin stolz auf meine "Grün-Weiß-Brille", andere wiederum besitzen diese
      nur, wenn sie sich über den VfL profilieren können… Das funktioniert halt nicht zurzeit… Blöd für so Manchen…

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  4. Ich sehe das genauso. Gegen Stuttgart war ich auch an dem Punkt das ich soweit war und für mich beschlossen habe nicht hinzugehen. Die Argumente dagegen waren mehr als die die dafür gesprochen hätten.

    Auch morgen bin ich mir nicht sicher ob ich mir ein Ticket holen soll, die Tendenz geht auch eher wieder in die Richtung Nein.

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    • Ich überlege mir da auch erst morgen ich mich da hin setzte und mir das ansehe

      Die letzten Tage hätte ich gesagt „nein“

      Aktuell tendiere ich wieder eher zu Ja.

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    • Das Ding ist bei mir das ich aktuell halt überhaupt keinen Anreiz sehe ins Stadion zu gehen.

      Mir ist da aktuell echt das Geld und auch die Zeit zu schade für. Hab kein Bock mir wieder so einen gruseligen Auftritt reinziehen zu wollen. Im TV kann ich ja immerhin abschalten wenn es mir reicht. Im Stadion würde ich aber wenn da bleiben und wäre mit allem drum und dran erst gegen 23 Uhr zu Hause. Das muss aktuell echt nicht sein.

      Bin aktuell echt fast schon dankbar das die Dauerkarten nicht gelten und ich dadurch nicht einmal ein schlechtes Gewissen haben muss wenn ich nicht hingehe.

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  5. Richtig Lenny, der Einfluss von Corona ist in Wolfsburg noch deutlicher zu spüren als anderswo. Das hatte ich vor einiger Zeit hier schon einmal thematisiert. In Krisenzeiten verschieben sich die Prioritäten der Menschen. Dinge, die einem früher eher unwichtig waren, rücken in den Mittelpunkt und umgekehrt. Und bei einem Verein wie dem VfL, wo die Bindung der Fans ohnehin nicht so stark verwurzelt ist, fällt dieser Effekt noch größer aus.

    Auch ich habe mir gut überlegt, ob ich die letzten beiden Heimspiele besuche. Die Attraktivität des heimischen Sofas steigt gegenüber eines Stadionbesuches unter den aktuellen Bedingungen an. Aber ich konnte nicht anders und habe mir die Tickets gekauft. Ob ich das auch getan hätte, wenn ich nicht geboostert wäre – ich bin mir nicht sicher.

    Seit ca. 35 Jahren brennt das Feuer in mir und ich verfolge den VfL seitdem ununterbrochen und mit großer Hingabe. Das ist ein Teil von mir geworden und es wird nicht einfach so verschwinden. Mein Leben hat sich schon mehrmals drastisch geändert – der VfL ist immer eine Konstante dabei geblieben. Insofern ist es nicht pathetisch zu sagen, dass mir der Verein auch Halt und Wärme gibt. Ich bin ein Kind dieser Stadt, ich lebe von VW, ich stehe loyal zu unserem Wolfsburg und seinem Umfeld! Und ich wage zu behaupten, dass sich das niemals ändern wird!

    Ich weiß, dass es viele unter Euch gibt, die das ähnlich sehen. Und das ist der "Stamm", der immer kommt. Der sich auch nicht von Rückschlägen vertreiben lässt. Der auch weiterhin dabei ist, wenn der VfL absteigen würde. Hat was von Familie, und das ist gut so!

    Bleibt gesund, bleibt ein Wolf!

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    • Hey, das hätte ich schreiben können. Tatsächlich habe ich in den letzten Jahren zum Leidwesen meiner Frau mein Freizeitverhalten an die Heimspiele des VfL angepasst, das inkludiert Urlaub und Geburtstagsfeiern. Nach wie vor ist das so, aber ich ertappe mich immer häufiger, dass das Sofa gerne dem Stadionbesuch vorgezogen wird. Ich habe leider aufgrund des nasskalten Wetters auch ein gesundheitliches Problem, über Stunden eine Maske zu tragen. Zudem hat es mich aufgrund einiger negativer Erfahrungen mit dem online Ticketverkauf manchmal auch nur genervt, mich für Tickets "anzustellen", wenn ich doch eine DK habe.

      Am Morgenabend habe ich mich versehentlich zum Essen verabredet. Normalerweise hätte ich das schnell wieder rückgängig gemacht, wenn ich gesehen hätte, Heimspiel steht an. Jetzt lasse ich das laufen. Ich habe natürlich die Hoffnung, dass ich beides schaffe, denn es geht schon um 18.00 los, aber wenn ich später dazu kommen, dann kann ich auch damit leben!

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    • Das meine ich ja und es ist von dir gut beschrieben. Das Potenzial ist da, die Leute wollen angefacht werden. Aber die "Sinnkrise" ist Moment nicht wegzudiskutieren. Und deshalb muss man was tun…

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  6. Wie meistens sehr gut geschrieben, Lenny. Ich gehörte am Samstag auch zu den 5000 im Stadion. Da konnte man leider schon sehr deutlich erkennen, wie schlimm es mittlerweile ist. Die Stimmung kippte irgentwann und viele Leute fingen mit dem Beschimpfen der Mannschaft an und dadurch gab es auch unter den Fans Frust.

    Der VfL hatte da am Samstag wohl auch eine geringe Toleranz, es ist permanent Security im Block gewesen, haben auch einige Fans rausgeholt oder sich "bewachend" vor einigen aufgebaut.

    Mich macht das alles traurig, gerade dass man nicht zusammen steht.

    In diesem Zusammenhang verstehe ich die Haltung der Ultras nicht. Sie engagieren sich normalerweise sehr und es fällt ihnen vermutlich auch schwer, das alles so laufen zu lassen. Aber ich kapiere das warum, wozu nicht. Für wen oder was macht man das?

    Muss man Situationen nicht ständig überprüfen und ggf. neu bewerten? Was vor Monaten wie eine gute Idee aussah muss es doch jetzt nicht mehr sein. In anderen Vereinen sind teilweise die Ultras zurück ohne das es bei denen dramatische Zustände gab. Bei Union sind die Ultras passend zum Spiel gegen Bayern zurückgekommen. Weil es das erste Bayern Spiel mit Zuschauern in der alten Försterei war. Oder nur Zufall?

    Jedenfalls ist es sehr bedrückend und ich wünschte mir mehr Unterstützung gegenüber der Mannschaft, aber auch für uns Fans untereinander.

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    • Geh mal davon aus, dass die Ultras die Umstände auch laufend bewerten. Es könnte sein, dass man bald was von denen hört. Ich möchte keine Gerüchte droppen oder spoilern. Das obliegt den Ultras selbst.

      Aber wenn ihr Kritik an Fanverbänden sucht, warum nicht am "Dachverband", der de facto seit Monaten unsichtbar ist?

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    • Anmerkung: habe mir auch das Verhalten der Ordner schildern lassen und finde es sehr grenzwertig. Emotionen werden nicht zugelassen.

      Wenn man ein Mucksmäuschenstilles Stadion haben möchte, dann weiter so. Großes Kino. Viele anwesende waren auch über die Art und Weise erschrocken.

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    • Warum wird eigentlich immer auf die Ultras gezeigt, wenn es beim VfL sportlich nicht reicht?
      Ist mir zu billig, die Verantwortung auf die Fans abzuwälzen und ich fand auch Schäfers Aussage diesbezüglich schon mehr als befremdlich.
      Die Fehler macht der VfL und nicht der Fan oder Ultra. Bei Geisterspielen ging es ja auch …
      In Wolfsburg stimmt einiges nicht mehr und man bewegt sich seit Jahren im Kreis. Eine gute Saison, die dann zum tiefen Fall führt! Das alles wiederholt sich ständig und irgendwann wird es dann auch hartgesottenen zu viel und man verliert die Lust auf Spielbesuche!
      Corona kommt dann noch on top!

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    • @FrankBaden: Ich nehme an du sprichst mich an, weil du den Antwort Button genutzt hast. Wenn ja, hast du den Post wohl nur überflogen?

      Denn wo "zeige" ich denn auf die Ultras? Ich der Meinung, dass ich da neutral gefragt habe, was da los ist, zumal in anderen Stadien die Ultras teilweise zurück sind und ich es nicht verstehe.

      Ich stehe nicht wegen des billigen Tickets in der Nordkurve, sondern ich supporte, auch wenn es gerade kein anderer macht. Für mich sind die Ultras die treibende Kraft, die eben im wahrsten Sinne den Takt vorgeben und ich wäre froh, wenn wir wieder viele sind. Auch wenn es in vielen Spielen zu Beginn der Saison mit dem unorganisiertem Support halbwegs funktioniert hat, so brauchen wir meiner Meinung nach jetzt in der Krise mehr Organisation, Unterstützung und Zusammenhalt.

      Dir ist das dann "zu billig, die Verantwortung auf die Fans abzuwälzen". Was meinst du denn damit? Mich? Weil ich als Fan gerade unglücklich bin und ich mir wünsche, dass wir Fans zusammenstehen und gemeinsam versuchen da raus zu kommen?

      Nee, verstehe ich echt nicht.

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    • Du hast mich missverstanden.
      Mein post gilt mehr der allgemeinen Situation und nicht ausschließlich nur Deinem Beitrag!

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  7. Ja Jonny, ich habe gemerkt, dass du ganz schon viel lachst. Du lachst, wenn Kimmich sich mit Corona infiziert hat, Du lachst, wenn ich geschrieben habe, dass es bereits seit Anfang der Saison schief läuft.
    Mal schauen wer zu letzt lachen wird..

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  8. In der – fast literarisch anmutenden – Beschreibung des Krisenbildes kann ich dir als ein die Misere von außen Betrachtender in Vielem zustimmen. Ein aus meiner Sicht wesentlicher Punkt bleibt aber unberührt.
    Du konstatierst in deiner analytischen Umschau zwar ganz zutreffend die Bedeutung einer gerade in Krisenphasen notwendigen Emotionalität: „Eine Verwurzelung ist zwar da, aber sie könnte inniger sein, liebevoller, wertschätzender, emotionaler, lebendiger – …“. Aber im Blick auf Lösungen kombinierst du Richtiges und Falsches in einem fatalen Missverständnis.
    Wenn du schreibst: „Ich fühle mich nur hingezogen zu jemandem, der mich emotional inspiriert und abholt. Ich halte nur jemandem die Treue, der mich wertschätzt und mein Leben bereichert.“, dann beschreibst du im Kern nicht mehr als Merkmale einer seriösen, emotionalen Marken- und Kundenbindung, die das Verhältnis zwischen VfL und seinem Zuschauerkreis richtig einordnet. Wenn du im gleichen Gedankengang vom VfL als „Verein“ sprichst, der dies einlösen müsse, adressierst du die Forderung allerdings an eine Fiktion, denn die VfL Fußball GmbH ist kein Verein, sondern ein Unternehmen der Fußballunterhaltung. Der Unterschied ist so lange überhaupt kein Problem, so lange die Markenbindung funktioniert. Wird diese, durch was auch immer, gestört, ist die Absatzkrise da.
    Was in Krisen wie der augenblicklichen nötig ist, sind also nicht Mechanismen der Markenbindung, sondern die Identifikationsmechanismen eines tatsächlichen Vereins. Denn ein solcher lebt und überlebt mehr noch als vom sportlichen Angebot und von den dabei erzielten Ergebnissen vom institutionalisierten und persönlich gelebten Solidaritätsdenken und seiner tätigen Gemeinwohlorientierung. (https://www.researchgate.net/profile/Eike-Emrich/publication/259678512_Die_Sportvereine_ein_Versuch_auf_empirischer_Grundlage/links/5964be0daca2720a5ccdceed/Die-Sportvereine-ein-Versuch-auf-empirischer-Grundlage.pdf)

    Die Corona-Pandemie hat bisher ja manche systemischen Mängel schonungslos entschleiert. Vielleicht führt sie dazu, dass man in WOB erkennen muss, dass das VW-Konstrukt, dass den VfL so lange in der BuLi gehalten hat, auch die latente Anfälligkeit und Gefahr impliziert, in rauen Zeiten als das behandelt zu werden, was es ist: ein mal mehr oder weniger gemochtes Konzernprodukt.

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    • Der ewige Joan, der versucht das Konstrukt zu kritisieren. :knie:

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    • Deine Voreingenommenheit hindert dich, Texte überhaupt zu verstehen.
      Nenne mal ein einziges Beispiel, in dem ich in dem Text "das Konstrukt" kritisiere. Im Unterschied zu dir, versuche ich erst einmal zu verstehen.
      Und diese Unfähigkeit kann doch nicht nur an deinem Joan-Trauma liegen. Irgendwie tust du mir mit deiner Personenfixiertheit mittlerweile richtig leid. Therapeutischer Rat: Versuche doch mal, nur vernünftig auf Inhalte zu reagieren. Du müsstest doch langsam merken, dass du dich mit jeder Reaktion auf mich ins Abseits stellst.
      Ich erinnere mich, dass du mal geschrieben hast, du hättest schon Familie. Du kommst mir aber vor wie ein Spätpubertierender.

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    • @wieland: mir ist der Widerspruch Verein/GmbH durchaus bewusst zumindest wenn man da nur nüchtern draufschaut. Die Realität ist aber, dass wir eine hybride Situation haben. Das Konstrukt mag formal juristisch so sein, wie du es beschreibst. Ich kenne aber auch genug Leute beim VfL, die eine Vereinsmentalität leben und voranbringen (möchten). Das ist aber aus verschiedenen Gründen nicht immer möglich (oder gewünscht). Es gibt auch genug Beispiele, wo die GmbH Beteiligung zulässt oder ausdrücklich auf der Suche danach ist, zum Beispiel Fanrat oder Identifikations-AG. Es ist also nicht so schwarz/weiß, wie es den Anschein hat.
      Der eigentliche Widerspruch liegt aber in der Wahrnehmung insbesondere was die Rolle von VW angeht. Für ein angebliches Konzernprodukt, kümmert sich VW eigentlich nicht genug um den VfL, um vielleicht auch hier eine Weiterentwicklung zu forcieren – aus dem Daily Business wird sich mehr oder weniger rausgehalten. Tatsächlich ist die Wahrnehmung (überregional) ja so, dass VW angeblich wie ein Oligarch dauerhaft die Strippen zieht. Das ist aber nicht der Fall. Mehr Liebe und Aufmerksamkeit durch die Konzernmutter wäre aber wünschenswert…

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    • @Lenny: Mir ging es in meinem Beitrag in erster Linie gar nicht um die unternehmensrechtliche Form des VfL. Die meisten BuLi-Vereine haben ihre Fußball-Abteilung ja auch ausgegliedert und in GmbH-Form oder Vergleichbares gefasst. Dahinter steht, außer bei den Werksclubs und dem Vereinskuriosum RB aber ein tatsächlicher Verein mit teilhabe- und mitbestimmungsberechtigten Mitgliedern. (Nicht zu übersehen immer wieder beim BuLi-Krösus Bayern, wo Vereinsstruktur und Unternehmensziele regelmäßig nur unter großem Getöse halbwegs miteinander versöhnt werden können.) Und allein aus diesen Mitgliedern lassen sich bei gut zwei Drittel der Vereine die Stadien füllen.
      Eigentlicher Auslöser meines Beitrags war deine Erwartung an den VfL, dass er bei den Anhängern rsp. ansprechbaren Zuschauern eine tiefere emotionale Bindung herstellen müsse. Dies ist zwar unter halbwegs funktionierenden Vereinsstrukturen möglich und sogar wesenstypisch, wie u.a. die Untersuchung zeigt, auf die ich verwiesen habe. Bei autonom agierenden Werksclubs funktioniert dies naturgemäß und per se aber nicht. Daran, dass hier im besten Falle nur die Mechanismen der Markenbindung wirken, ändert auch das ehrliche Bemühen einzelner nichts, Vereinsmentalität zu inkorporieren. Ich kann das Maß und die Wirksamkeit solchen Bemühens beim VfL nicht einschätzen, aber solche Leute dürften schnell an die gegebenen strukturellen Grenzen eines maßgeblich nach unternehmerischen Gesichtspunkten geführten und so auch zu verantwortenden Clubs stoßen.
      Ich würde dir auch nicht widersprechen, dass diese Grenzen beim VfL sogar sehr weit gesteckt sind und dass die Konzernmutter ihre unternehmerische Verantwortung zumindest in der Vergangenheit zu wenig wahrgenommen hat. All dies ändert aber nichts daran, dass nicht eine relevante Mitgliedschaft – zumindest das Gefühl haben kann -, die Weichen mit zu stellen, sondern ein autonomer und ferner AR die Geschicke lenkt. Er bestimmt letztlich Richtung und Produkt. Und er macht letztlich das Licht beim VfL an und aus.
      Ich kann da gut nachvollziehen, dass beim gemeinen, aber nachdenklichen Fan und Zuschauer selbst vor Weihnachten, und zumal unter Corona und bei schlechter Spielweise, nur schwer Emotionalitäten hochschießen, die den kalten Arsch auf der harten Sitzschale erwärmen.

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    • Gut, ich hab jetzt bei allem Aufruhr auch nicht den Eindruck, dass die Mitglieder beim FC Bayern was lenken werden. Wir wissen doch alle, wer da letztlich die Entscheidungen trifft. Dem VfL täte es gut auch hier mehr Basismeinung zuzulassen. Hier hat aber die Zinnendiskussion das Klima dafür in Mitleidenschaft gezogen. Und ich glaube, du überschätzt den Aufsichtsrat, was den Einfluss oder das Lenken des VfL betrifft.

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    • Trotzdem geht es da natürlich nicht nur um Gefühl von Teilhabe und Mitgliederversammlungen als wohliges, soziales und identitätsstiftendes Event.

      Die Fans vom VfB Stuttgart haben – ein aus der Ferne übrigens weit weniger drastisch anmutender Fall, als hier – ihr altes Wappen so wiederbekommen. Wo zwar auch vielleicht keine stures Gremium oder Aufsichtsrat oder überhaupt eine Gruppe innerhalb des Vereins nennenswert dagegen war, wie hier, aber dennoch gerade in der Form von Mitgliederversammlung es weit weniger dieses "wir gegen die"-Denken gibt, genauso wenig ein "Ende der Diskussion" oder die gegenseitiges Beargwöhnen von "traditionalistischen Randgruppen" und "gleichgültigen Konsumisten"-denn dann gäbe es demokratische Mittel mit Ja/Nein-Wahl neben sauber durchorganisierter und demokratischem Diskussionsteil. Dann ist es kein nicht vorgesehenes Aufbegehren von Unzufriedenen, wo es am Ende Verlierer und Gewinner gibt, sondern ein normaler Vorgang in einem Verein, der auch hitzige Diskussionen eher zulässt, ohne dass das Klima leidet.

      Wo wir beim Punkt des Wappens selbst sind: Auch wenn die die in Zweitligazeiten und vor 2002 Fan gewordenen vielleicht die größte und treuste Verbindung aller Fangenerationen hatten, so ist es doch der Teil, der auch den größten Bruch der Identifikation erleben musste. Ein Verein definiert sich doch noch mehr vom Standort, den Namen, den Farben und dem Wappen als von der formalen organisatorische Struktur – höchstens die lebendige Fangemeinschaft selber, die in dieser Struktur eingebunden sein mag, würde ich noch als Identifikationssfaktor und -stärker sehen.
      Auch wenn der Bruch und die Entfremdung individuell verschieden stark war – manchem war es vielleicht gar nicht bewusst, hat gar nicht weiter Gedanken daran verschwendet, aber auch gespürt, dass es irgendwie nicht mehr so wie vorher war. Es ist eine zumindest nicht unerhebliche Sache gewesen, sonst hätte auch nicht Jahre danach, 2016, die Kampagne nie so viel Zuspruch erfahren und würde immer noch von einem Großteil der "Treuen", zumindest der alten "Treuen" als das einzige, wahre Wappen angesehen. Die Abbügelung von seitens des Vereins hat dann diese Narbe auch nicht verheilen lassen – auch wenn es zumindest das alte Wappen nun auch von offizieller Seite wieder gezeigt wird. Auch wenn das Thema und der Wunsch und Aktionismus dahinter von vielen gescholten wurde und wird mit der Einschätzung: "haben wir keine anderen Probleme" oder "dumme Nostalgie und Träumerei", so zeigt es doch und das sehen sicher auch Gegner und Genervte, dass da was lebte und man dieses Leben derzeit und vielleicht auch in Zukunft vermisst und vermissen wird.

      P.S.: Das sind wie die vorangegangen Kommentare eher allgemeine Aussagen. Ich möchte nicht so verstanden werden, dass ich denke, dass GmbH-Ausgliederung oder Wappenänderung an der alllgemeinen Abgestumpftheit und Bleiernheit derzeit schuld seien. Nichtsdestotrotz halte ich es auch für Aspekte, die trotz dessen, dass sie vielleicht als billig, voraussehbar, nicht zielführen oder ablenkend bei einer typischen Wolfsburg Identitäts- und Emotionsdiskussion angesehen werden, doch als welche, die einfließen.
      Es sind manchmal die vermeintlich unbedeutende Sachen, die Ursache sind. Mainz hat seit dem Umzug ins neue Stadion größere Probleme mit Fanzuspruch und selbst die unfassbar außerordentlichen Leistungen der letzten Zeit garantieren kein ausverkauftes Haus und generierten keinen Hype, sondern es knirscht es auch immer wieder. Und Leverkusen zeigt die Limitationen eines Werksclubs aus einer kleinen, jungen (Arbeiter-)Stadt auch auf: Trotz Typen mit positivem Brennen für den Verein, wie Völler und anderer Identifikationsfiguren, längerer Bundesligatradition, regelmäßig tollem Fußball und Wiederentdecken von Traditionen (z.B. das Trikotdesign diese Saison) ist Bayer trotzdem kein FC Köln was Fanzahlen und Emotionen angeht und wird es nie sein und ich schätze die, die einfach guten Fußball sehen wollen, auch prozentuell höheren Anteil im Stadion haben.
      Im ganz alten Forum erinnere mich an einen Satz in einer ähnliches Diskussion (ich glaube ich weiß sogar noch Nutzernamen "Josebabeloki" und Bild irgendein blonder VfL-Spieler aus den 90ern mit Vohukila): "Erfolg schafft Identifikation." Das war um 2004 rum – nicht falsch, aber aus heutiger Sicht eben nicht der Weisheit letzter Schluss, auch wenn es kurzfristig so sein mag.
      Die vermeintlich kleinen Dingen, die aber subjektiv als Bruch oder Wunde als größer empfunden werden schaffen Sollbruchstellen für Vereinstreue bzw. für deren Abkehr, was dann bei anderen Faktoren, die ansonsten keine oder kaum eine Rolle spielen würden (Anzahl Würstchenverkäufer und Temperatur der Würstchen, sportliche Krisen), halt diese Abkehr bewirken können. So denke ich zumindest.

      Auch wenn es jetzt vielleicht etwas ausschweifend und etwas am Kernthema "emotionales Feuer und Zuneigung" vorbeigehen mag oder nur Randaspekte betrifft, will ich die Gedanken hier trotzdem mal loswerden, auch weil GmbH vs eV und Zinnendiskussion genannt wurden.

      P.P.S.: Bei fiktiven Gedankenspielereien in Richtung "höhere emotionale Zugewandheit" durch "einfache" Hauruckänderungen, wird allein von den zwei genannten Aspekten selbst unter "Traditionalisten" sich schon jeder anders fühlen und entscheiden. Vielleicht geht es auch nur mir so, aber zwischen den extremen, fiktiven Szenarien 50.000 Mitglieder zu haben und Mitgliederversammlungen, die Schalke, HSV und Bayern an Emotion und Leidenschaft Konkurrenz machen, aber mit unverändertem Wappen gegenüber dem einer kurzen Pressemittteilung, dass die Marketingabteilung der VfL Wolfsburg Fußball GmbH nach erneuter Durchkalkulation zu dem Schluss gekommen ist, dass aus kommerziellen Gründen eine Wiedereinführung des sogenannten "Zinnenwappens" für die nächste Saison vorgesehen ist, mit Verweis zum Fanshop, wo es den gleichen Rotz wie jetzt, nur mit den Zinnen gibt – dann würde ich wahrscheinlich Szenario 2 wählen. Es ist dasjenige, was man sich etwas realistisch vorstellen könnte, auch wenn es beides im Doppelpack geändert wie es im Doppelpack gekommen natürlich auch nicht schlecht wäre.

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  9. Geil geschrieben Lenny
    Aber eine Verständnis Frage habe ich

    Der Teil „ Aber spürt ihr dieses Brennen für unseren Verein? Auf allen Ebenen? Im Moment gleicht das Feuer eher einem müden Funkenschlag im indischen Monsun.“

    Suggeriert mir, dass du wahrnimmst das eben kein Feuer brennt , sondern ein Lämpchen glimmt auf den Ebenen.

    Welche Ebenen/ Personen meinst du die mehr brennen müssten?
    Was würdest du von wem erwarten?

    Der Text, so gut er ist, ist ja 90% Problem Beschreibung

    Hättest du auch Lösungsansätze?

    Ich hätte keine, würde aber deine Meinung gerne hören

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    • @Ti Mo: du hast doch bestimmt mein Buch gekauft. ;) Da stehen die Überlegungen drin, die aus meiner Sicht nötig sind, um eine Verbesserung zu erzielen. Alles hier aufzuschlüsseln würde zu weit führen. Vielleicht nur einen Hauptpunkt, der den Aspekt des Anzündens unterstreicht. Du brauchst von den handelnden Akteuren, vor allem in der Öffentlichkeit, mehr emotionale Überzeugung: Das ist mein Club, den find ich geil. Nur wenn du das ausstrahlst, kann es sich ausbreiten. Sieh dir Eberl an oder Völler. Von Hoeneß früher will ich gar nicht reden. Streich in Freiburg ist jetzt auch so ein "Brandstifter" im positiven Sinn. Wer verkörpert das beim VfL Wolfsburg? Ein MA27 reicht da nicht – vor allem wenn dann eigene Formschwankungen dazu kommen. Aber er ist immerhin ein Typ, vor allem in den Interviews. Generell: Ich möchte mehr Emotion sehen – von VW angefangen bis zum Mitarbeiter, aber natürlich vor allem von den Spielern und den sportlich Verantwortlichen sowie einen Verein, der das offensiv steuert. Nur wenn du selbst brennst, kannst du andere anzünden. Ich hatte neulich ein längeres Gespräch mit einem überregionalen Journalisten-Kollegen. Der sagte mir, "warum soll ich über euch berichten. Da ist doch keiner, der interessant ist." Das ist zwar so nicht richtig, aber wenn von außen diese Wahrnehmung herrscht, dann musst du mehr tun und mehr bieten, um dieses Bild zu korrigieren. Und erst wenn du das alles versucht hast und es dann immer noch nicht reicht, dann kannst du sagen: Ok, soll wohl nicht sein. Aber dafür sehe ich auch hier viel zu viel Potenzial beim VfL mit zig Beispielen und Möglichkeiten, was man machen kann. Beim attraktiven Fußball angefangen…

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    • Wer ist denn MA27? Immer diese Abkürzungen…

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    • Maximilian Arnold
      Nummer 27

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    • Maximilian Arnold mit der Trikotnummer 27.

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    • Die Abkürzung ist ja so bekannt wie CR7… Also als VfL-Fan kann man die schon kennen, auch wenn man nicht auf Abkürzungen steht.

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    • Also ich würde mich auch als VFL-Fan bezeichnen, aber die Abkürzung ist mir trotzdem nicht bekannt.

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    • Ich weiß nicht. Meiner Meinung nach sollte man das schon mal gehoert haben… Aber egal. Aus ma und der 27(die nummer wirt man ja kennen) kann man sich was zusammenreimen

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  10. Ich teile den Großteil von oben und möchte mal eine Beobachtung schildern:

    Ich bin selber zu Zweitligazeiten zum VfL gekommen. Das war neben den alten Herren zu Regionalliga Zeiten der zweite Schub.

    Der VfL hat dann mit dem Aufstieg mehr Interesse und Fans bekommen. Gerade junge Fans zwischen 10 und 20 Jahren Bänden sich an den VfL. Das ist meiner Meinung nach die heutige Basis.

    In den 2000ern passierte wenig. Erst die Meistersaison entflammte neue Fans, mit bedingter Nachhaltigkeit. Manche blieben, viele gingen wieder.
    Einen neuen Schub brachte der DFB Pokalsieg auch nicht wirklich.
    Tja, und seit den Relegationsjahren nehme ich eher eine Abnahme des Interesse war.

    Ich beziehe das nur aus Beobachtungen sozialer Bereiche (Schule, Freizeit) und wie sehr z.B. Kinder mit Fanartikeln rumlaufen. Nach der Meisterschaft lief jedes zweite Kind im Schulsport im VfL Trikot rum. Nach dem Pokalsieg waren es nicht einmal 25% und heute wird man dafür gehänselt und muss sich Spott anhören.

    Die Frage muss also lauten, warum der VfL so schlecht ankommt – v.a. in Wolfsburg und der nahen Umgebung.

    Meiner Meinung nach beruht es auf folgenden Faktoren:
    1. Sportlich sehr schwankende Leistungen mit meist eher miesen Jahren (allein 3* Fastabstieg in 10 Jahren).
    2. Viele Hergezogene werden vom VfL nicht beworben. Es fehlt die Präsenz. Ich kann Eintracht Artikel in Braunschweig überall kaufen, in Wolfsburg nicht. Dazu gehört auch, dass der Fanshop in der City Gallerie andere Öffnungszeiten als diese hat. Wegen Reichtum geschlossen?
    3. Der Wolfsburger ist nicht immer stolz auf seine Heimat. Vielleicht liegt es daran, dass viele ursprünglich woanders herkommen und weiterhin mit Gladbach oder Nürnberg mitfiebern.
    4. Der VfL hat die letzten Jahren (unbeabsichtigt) viel dafür getan, seine Fans zu verprellen. Ich kenne kein Unternehmen, was so kundenunfreundlich agiert wie der VfL. Nur ein Beispiel: Ich wollte diese Saison nach Einführung der Dauerkarte diese upgraden auf einen Sitzplatz (vorher Stehplatz). Man entgegnete mir, dass dies nur im Mai möglich wäre und ich daher die Dauerkarte jetzt für Stehplatz nutzen müsste. Wo ist da die Logik? Ein Upgrade sollte immer möglich sein. Folge: Dauerkarte wurde schlafen gestellt.

    Hinzu kommen aber auch Aktionen wie der plötzliche Vorverkaufsstart oder die Stornierung der Karten usw.

    5. Wir wollen ein emotionales Stadion, tun aber alles dafür, dies zu verhindern. Das fängt mit der Rahmengestaltung vor dem Spiel an, geht mit der Zusammenstellung in den Blöcken weiter (Gästefans in der Nordkurve) und hört mit den Ultras auf. Die Emotionalisierung wird konsequent verhindert.

    Dazu kommen noch viele andere Gründe. Corona wirkt hier nun nur als Beschleuniger. Ich behaupte, dass die Quote der Sky Abos in Wolfsburg höher ist, als in anderen Städten. Und da der Wolfsburger auch bequem ist, sieht er das Spiel mittlerweile zu Haus. Warum auch nicht? Er verpasst doch im Stadion nichts. Keine Stimmung, keine Tore, mieses Spiel (auch schon mit Glasner).

    Der VfL hat ein generelles Strukturproblem. Die oben genannten Gruppen entwickeln sich ja auch weiter. Die als Kinder zu Zweitligazeiten oder mit dem Aufstieg zum VfL kamen und zum Stamm gehören, besitzen nun Familien. Sie haben Kinder und damit verschieben sich Prioritäten. Diese Gruppe droht sich stark zu verringern. Allein diese Plattform zeigt das doch. Der VfL ist nicht mehr wichtig genug, um sich die Zeit im Stadion ans Bein zu binden.

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  11. @Admins:

    "Your IP address has been banned from this site or you are not allowed to access this page"

    Kann mir das jemand erklären oder begründen ??? Ich bin etwas irritiert

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  12. Ich wollte es bisher nicht schreiben, aber hatte zweimal in den letzten Tagen den Gedanken. Bei den bisherigen Krisen der letzten 20 Jahre, war "nur" die Mannschaft – zumindest zeitweise – tot und man konnte auch immer auf einen Knalleffekt von "außen" hoffen. Jetzt fühlt es sich so an, als sei der ganze Verein irgendwie tot.

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    • Bei deinem Usernamen sollte man aber davon ausgehen, dass hier beim VfL vielleicht doch auch eine Auferstehung möglich sein könnte… :topp:

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  13. Mann, je mehr ich Kohfeldt zuhöre, desto mehr bin ich überzeugt, dass er einfach nicht der Trainer ist, den wir brauchen. Seine Aussagen setzen das Team unter Druck und er erinnert das Team ständig daran, dass es sich in einer schlechten Situation befindet.

    Diese Aussagen üben nur Druck auf das Team aus, der schädlicher Art ist. Er denkt, er hilft, aber er macht alles nur noch schlimmer. Was wir jetzt brauchen, ist ein ruhiger und klarer Kopf, nicht Kohfeldt. Er ist einfach kein Coach für Krisenmanagement. Das war bei Bremen deutlich zu sehen.

    Ich mache mir echt Sorgen, weil das einfach der total falsche Trainer für die aktuelle Situation ist.

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