Der VfL Wolfsburg wurde auf den Tag genau vor 72 Jahren gegründet. Am 12. September 1945 erblickte der VfL das Licht der Welt.
In einer rauen Zeit, direkt nach dem Krieg, suchten die Menschen auch in Wolfsburg Zerstreuung, Ablenkung und eine Möglichkeit mit ihrer Zeit etwas Sinnvolles anzustellen. Ein Sportverein sollte her.
Und so kam es, dass sich eine Frau und elf Männer in einer Baracke an der Reislinger Straße gegen 19 Uhr trafen, um einen Sportverein zu gründen. Der Name des Vereins: VSK Wolfsburg. Erst wenig später wurde der Name in VfL Wolfsburg umbenannt.
Zu den ersten Sportarten des Vereins gehörten: Boxen, Handball, Radsport, Tennis, Turnen, Schach und natürlich Fußball.
Irma Dziomba, Herbert Chall, Sepp Dietz, Alois Dilla, Willi Hilbert, Kurt Lindner, Heinz Schacht, Arthur Schickl, Erich Schilling, Adam Schröck, Fritz Walb und Rudolf Zenker.
So entstanden die Vereinsfarben Grün und Weiß:
Diese Geschichte ist kurios. In einer Zeit, in der die Menschen kaum das Sattessen hatten, musste man sich mit dem wenigen begnügen, was man hatte. Extra angefertigte Trikots oder Hosen gab es selbstverständlich nicht. Und so fragte man herum, bis man beim damaligen Kreisjugendpfleger Bernward Elberskirch landete. Dieser hatte zufällig in seinem Schrank noch zehn Hemden auf Lager, die er gerne zur Verfügung stellt.
Die Farbe der Hemden- man ahnt es: Grün.
Um an Hosen zu kommen, wurden privat gespendete weiße Bettlaken kurzerhand zu solchen umgenäht. Fertig war die improvisierte Spielkleidung in grün und weiß.
Eine weitere kuriose Geschichte: Der erste herbe Rückschlag ließ nicht lange auf sich warten. Kurz nach der Gründung am 12. September 1945 verließ fast die komplette Fußballmannschaft den Verein und gründete den 1. FC Wolfsburg.
Der damalige Trainer Josef Meyer stellte eine neue Mannschaft zusammen – der unaufhaltsame Siegeszug begann…
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Happy Birthday Verein für Leibesübungen von 1945. Auf die nächsten 72 Jahre!
Zum 72. Geburtstag
So jung an Jahren
und so sensationell –
HAPPY BIRTHDAY, mein lieber VfL <3
Gemeinsam
haben wir oft gefeiert und gelacht,
das hätte 9`45 wohl kaum wer gedacht
Haben auch gelitten
mit Dir
in so manch schwerer Stund,
gezittert, geweint und immer
mit gutem Grund
Weil unser Herz für Dich schlägt
in den grün-weißen Farben
und wir die Liebe zu Dir
in uns tragen
Ich will mit Dir feiern,
bin dankbar und froh,
für all die Momente, so oder so
für die guten, die schweren, die wunderbaren
und die besonderen in all den Jahren
So lang schon bist Du Teil meines Lebens
kein Augenblick mit Dir war vergebens
Das Singen, das Springen, das Tanzen
für meinen Verein
das soll und das wird
auf ewig so sein
Mit Dir ist mein Leben
ein grosses Stück bunter,
drum bleib so frisch, wie Du bist
und eben so munter
Lass Dich nicht ärgern
von denen die meinen
Du wärest zu jung
und zu wenig bescheiden
Als wüsstest Du nicht
was hier wirklich zählt
Nähe und Herzblut
sind die Qualität,
die Arbeit und Leidenschaft kröhnen,
ich werde mir nicht abgewöhnen,
es jedem zu sagen
deutlich und klar
Mein VfL, Du bist wunderbar!
Es liegt noch viel vor uns
gemeinsame, wertvolle Zeit
und immer die Gelegenheit
zu geben, für Dich,
was ich geben kann
Meine Stimme, mein Herz, meine Leidenschaft
Mein lieber VfL – es fängt grade erst an
Alles Gute Junge, lass es krachen
Zum Jubiläum ein Zitat des Sportphilosophen Wolfram Eilenberger, dessen Ansichten ich nicht unbedingt teile. Aber hier hat er die Faszination des Fußballs in nachdenkenswerter Weise und besonders treffend für den VfL in seiner gegenwärtigen Verfassung beschrieben:
“Der unbestrittene globale König unter den Sportarten ist der Fußball. Er hat innerhalb von weniger als 150 Jahren von einem Freizeitvergnügen für englische Internatsschüler die Welt erobert. Wie ist das zu erklären? Was macht Fußball schön? Fußball ist das einzige Spiel, das den Gebrauch der Hände verbietet: Der Mensch verzichtet freiwillig auf seinen geschicktesten Körperteil und versucht mit seinen Füßen den Ball, das schwierigste Sportgerät überhaupt, zu beherrschen. Der Körper muss vollkommen umgestaltet werden, um sich die Geschicklichkeit der Hände anzueignen. Dies gelingt ihm manchmal auf unglaubliche Weise; weitaus häufiger scheitert er jedoch am Zufall.”
Aus: Von der Magie des Augenblicks, Deutschlandfunk, 14.06.2014
Wir singen: “Nineteen-Fourty-Five”
*Forty… mein Englisch
Jetzt verfolge ich diesen, äh dieses, äh diese… also den VfL schon so lange.
Aber so nahe wie früher – dem Verein mit den Zinnen – komme ich wohl nie wieder.
Andererseits… irgendwie sind wir gemeinsam älter geworden.
Alles Gute zum 72ten.